Der Computer gehört nicht zu den vertrauten Werkzeugen der Philologie. Und doch verändert sich gegenwärtig die Literaturwissenschaft, wenn inzwischen Millionen von Büchern digital zugänglich sind und andere Wege ihrer Erschließung möglich geworden sind. Digitale Editionen und große Digitalisierungsprojekte haben den Gegenstandsbereich der Literaturwissenschaft längst dramatisch erweitert. Die Gegenstände der Literaturwissenschaft sind nicht mehr nur der Kanon, sondern die Fülle der kulturellen Überlieferung. Und auch deren Erschließung kann auf neue methodische Zugänge setzen, die selbstverständlich den Computer und die Verarbeitung großer Datenmengen einbeziehen. Neben historisch-hermeneutische Verfahren treten statistische und überhaupt rechnende Verfahren. Man spricht nicht nur von dichten Lektüren, sondern auch vom Lesen auf Distanz. Das alles verändert und transformiert die Literaturwissenschaft. Von dieser Veränderung handelt der Vortrag.