Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, es freut mich sehr, dass Sie bei diesem schönen Biergartenwetter,
aber es ist ja nicht der einzige Tag, wo Biergartenwetter ist, zu uns gekommen sind
in die Ringvorlesung Sterben Tod und Trauer, die sich heute mit einem aus
meiner Sicht wichtigen Thema befasst, mit dem Thema Intuition oder Evidenz in der
ärztlichen Arbeit. Ganz intuitiv haben wir einen Tag gewählt, wo kein Fußball ist,
obwohl es sich auch schon ein bisschen komisch anfühlt, finde ich, dass jetzt
heute gar kein Fußball ist, aber ich finde, Sie haben eine gute Wahl getroffen,
dass Sie nämlich hierher gekommen sind. Hier ist es auch nicht 31 Grad wie draußen,
aber es könnte im Laufe des Vortrages durch unsere Körperwärme vielleicht so
langsam dahin kommen. Ich möchte auch zum Anfang des Vortrages mich bei einem Kollegen
bedanken, nämlich Herrn Prof. Gründl, mit dem habe ich vor einigen Jahren in
Berlin mal zwei Vorträge hintereinander zum Thema Intuition gehalten und teile
seines damals eher psychologisch, psychokologisch geprägten Vortrages habe
ich freundlicherweise in abgewandelter Form hier übernommen.
Gut, fangen wir mal an. Ich möchte beginnen mit einem Zitat von William
Osler und das beschreibt im Grunde genommen schon die Herausforderungen,
die sich in der modernen Medizin ergeben. Medizin ist eine Wissenschaft der
Unsicherheit und eine Kunst der Wahrscheinlichkeit.
Was werde ich im nächsten 40 Minuten, bis wir dann anfangen können zu
diskutieren, Ihnen vortragen? Ich werde erstmal versuchen, mich dem Begriff zu
nähern, werde was sagen zur Intuition in der alltäglichen,
peiiativen Praxis, werde was sagen, ja wie viel Intuition braucht es denn
eigentlich auch, um Dinge, die wir aus der evidenzbasierten Medizin kennen zu
nutzen und versuchen am Ende die Frage zu beantworten,
Intuition oder Evidenz und Sie können sich wahrscheinlich schon vorstellen, wie
die Antwort am Ende lautet. Die Katze, die wird uns durch den Vortrag begleiten,
einmal natürlich, weil Katzenvideos unheimlich gut ankommen, wenn Sie sagen,
es war ein toller Vortrag, da waren ganz viele tolle Katzenbilder, aber sie werden
am Ende auch verstehen, warum uns die Katze auf diesem Weg hier heute begleitet.
Intuition, der Versuch einer Annäherung. Was ist Intuition? Wenn ich Sie fragen
würde, würden Sie wahrscheinlich sagen, ja ist es so was wie eine Ahnung, ein
Bauchgefühl, ein Gespür. Wir sind als Menschen in der Lage, sehr schnell Muster
zu erkennen und komplexe Zusammenhänge zu erfassen und wir verarbeiten
diese Eindrücke, Gefühle und Neigung letztendlich dann zu Überzeugung,
Einstellungen und Absichten. Oft entstehen in solchen komplexen Situationen, oder
dann, wenn wir schnell entscheiden müssen, sogenannte Wiedererkennungsfaustregeln.
Gegenüber der Intuition steht der Instinkt. Das ist eher eine ererbte
Fähigkeit, besonders im Tierreich, in bestimmten Situationen ein nicht bewusst
gelenktes, aber richtiges Verhalten, besonders Lebens- oder Arterhaltensverhalten,
wie zum Beispiel die Fortpflanzung oder auch die Brut. Intuition ist also was,
was nicht wenn man lange nachdenkt kommt, sondern das kommt schnell ins Bewusstsein
und wenn Sie sich dann fragen, ja wo kommt das denn eigentlich her, wo kommen
diese Gedanken her, können wir das gar nicht so gut erklären, aber dieses
Bauchgefühl, diese Intuition ist oft so stark, dass wir danach handeln. Wollen wir
mal einen Versuch wagen? Das kennen Sie alle montags abends auf der Couch.
Ich kann die Melodie leider nicht nachsingen.
Wer wird Millionär? Denken Sie, wenn Sie jetzt antworten, gar nicht lange nach,
versuchen Sie keine Tricks rauszufinden und folgen Sie einfach Ihrem
ersten Impuls. Ich werde Ihnen eine einfache Frage stellen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:39:49 Min
Aufnahmedatum
2018-07-04
Hochgeladen am
2018-09-19 13:34:34
Sprache
de-DE
Medizin, Palliativ, Netzwerke, Hospiz, Zusammenarbeit