4 - 15 Jahre Palliativmedizin: Rückblick, Einblick und Ausblick [ID:57834]
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Freut mich, viele bekannte Gesichter zu sehen und dass wir gemeinsam mal auf jetzt 15 Jahre

Palliativmedizin am Universitätsklinikum zurückschauen. Wenn ich sage 15 Jahre

Palliativmedizin am Universitätsklinikum in Erlangen, heißt das natürlich nicht,

dass vor 15 Jahren erst die Palliativ- und Hospizversorgung hier vor Ort gestartet hat,

sondern diese Idee ist schon viel früher hier am Ort Erlangen aktiv gewesen und gerade der

Hospizverein existiert ja schon viel, viel länger mit ganz vielen engagierten Menschen,

die auch schon in frühen Zeiten Patienten mit schwerer Erkrankung bestmöglich hospizlich und

auch palliativmedizinisch versorgt haben. Mein Fokus heute ist wirklich zu schauen,

was hat sich in diesen 15 Jahren Palliativmedizin am Universitätsklinikum und an der Friedrich

Alexander Universität denn getan. Und vielleicht noch mal ganz an Anfang, im Mittelpunkt all

diese Arbeit, die wir da tun, steht natürlich der Patient, die Patientin. Das ist der Fokus

unserer Arbeit, die schwerkranke Patientin, der schwerkranke Patient mit all seinen Bedürfnissen,

mit all den Dingen, die belasten im körperlichen, im psychischen, im sozialen und im spirituellen

Bereich. Aber Sie sehen, die Unit of Care ist nicht ganz vollständig. Dazu gehören natürlich

auch immer die Angehörigen. Wenn Sie Bilder hier heute von Patientinnen und Patienten sehen,

dann können Sie sichergehen, dass wir jeweils die Betroffenen gefragt haben, ob sie einverstanden

sind, dass die Bilder dann auch bei Veranstaltungen gezeigt werden. Die Arbeit, die wir tun,

ist vielfältig, hat es gerade schon gesagt, diese unterschiedlichen Bereiche, psychologisch,

körperlich, sozial, spirituell. Aber wenn wir an die Universität schauen, da gibt es natürlich

die Trias, die drei Säulen einer universitären Einrichtung, die einmal die klinische Versorgung,

die Patientenversorgung, die unmittelbare Behandlung und Begleitung unserer Patientinnen

und Patienten in den Blick nimmt, die nicht funktioniert, wenn wir nicht wissenschaftlich

tätig sind und schauen, was für Neues wissen können, wir generieren auch wieder mit dem Ziel,

die Patientinnen und Patienten und das Umfeld so gut wie möglich zu versorgen. Und wir müssen

alle die, die im Feld arbeiten, natürlich auch entsprechend ausbilden. Das heißt, dass alle

wissen, was sind sozusagen die aktuellen Ansätze zur medikamentösen Therapie von Schmerz, von

Luftnot, von anderen Symptomen und viele, viele andere Aspekte, die in die Lehre mit hinein

gehören. Aber es gibt noch einen vierten Bereich, und das wird wahrscheinlich der sein, wo ich gerne

mit Ihnen diskutiere, also den Ausblick wage, der auch die Versorgungsqualität unserer Patientinnen

und Patienten und deren Angehörige maßgeblich mit beeinflusst, das ist nämlich die Politik. Das,

was sozusagen entschieden wird, wie die Strukturen auch sind, und das hat natürlich maßgeblichen

Einfluss. Es hat mir viel Spaß gemacht, mich jetzt nochmal mit diesen 15 Jahren zu befassen.

Ich werde das in diesen drei, in diesen vier Bereichen tun, Klinik, Lehre und Forschung und

auch noch ein paar Aspekte, aktuelle Aspekte aus dem politischen Umfeld besprechen, wo sicherlich

auch einiges an Diskussionsbedarf besteht. Zunächst muss man ja mal sagen Palliativmedizin,

weswegen machen wir das eigentlich? Ganz einfach, weil es wirkt. Es kommt bei Patientinnen und

Patienten an, und da nehmen wir natürlich Daten aus der Forschung, um das zu belegen. Es gibt

jetzt mittlerweile eine ganze Reihe von Studien, die sich mit der Frage befasst, wie wirkt

Palliativmedizin, wenn man das frühzeitig in den Krankheitsverlauf integriert? Und da können Sie

sehen, das sind systematische Übersichtsarbeiten, das heißt, da werden große Studien zusammengefasst,

um alle Informationen daraus zu ziehen. Und es geht hier um Patienten mit Krebserkrankungen,

aber auch nicht Krebserkrankungen, die palliativmedizinisch mitbehandelt sind.

Und wenn man alle diese Studien zusammenfasst, kommen hier Patientenzahlen von über 20.000

Patientinnen und Patienten zusammen, wo man geschaut hat, hat es Auswirkungen, wenn man

Palliativmedizin frühzeitig einbindet auf die Lebensqualität, auf die Symptome, das hängt ja

oft eng miteinander zusammen, auf die Stimmung und natürlich auch eine spannende Frage auf das

jeweilige Überleben. Und wenn da oben steht, wirkt ja, was ist im Zentrum der Palliativversorgung

immer, die Lebensqualität der Betroffenen so gut es geht zu erhalten oder wenn möglich sogar zu

verbessern und eigentlich fast alle diese Studien zeigen und deswegen Grün hier hinterlegt, dass die

Palliativversorgung einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der hier untersuchten Patientinnen

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:47:38 Min

Aufnahmedatum

2025-05-14

Hochgeladen am

2025-05-15 12:06:03

Sprache

de-DE

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