Freut mich, viele bekannte Gesichter zu sehen und dass wir gemeinsam mal auf jetzt 15 Jahre
Palliativmedizin am Universitätsklinikum zurückschauen. Wenn ich sage 15 Jahre
Palliativmedizin am Universitätsklinikum in Erlangen, heißt das natürlich nicht,
dass vor 15 Jahren erst die Palliativ- und Hospizversorgung hier vor Ort gestartet hat,
sondern diese Idee ist schon viel früher hier am Ort Erlangen aktiv gewesen und gerade der
Hospizverein existiert ja schon viel, viel länger mit ganz vielen engagierten Menschen,
die auch schon in frühen Zeiten Patienten mit schwerer Erkrankung bestmöglich hospizlich und
auch palliativmedizinisch versorgt haben. Mein Fokus heute ist wirklich zu schauen,
was hat sich in diesen 15 Jahren Palliativmedizin am Universitätsklinikum und an der Friedrich
Alexander Universität denn getan. Und vielleicht noch mal ganz an Anfang, im Mittelpunkt all
diese Arbeit, die wir da tun, steht natürlich der Patient, die Patientin. Das ist der Fokus
unserer Arbeit, die schwerkranke Patientin, der schwerkranke Patient mit all seinen Bedürfnissen,
mit all den Dingen, die belasten im körperlichen, im psychischen, im sozialen und im spirituellen
Bereich. Aber Sie sehen, die Unit of Care ist nicht ganz vollständig. Dazu gehören natürlich
auch immer die Angehörigen. Wenn Sie Bilder hier heute von Patientinnen und Patienten sehen,
dann können Sie sichergehen, dass wir jeweils die Betroffenen gefragt haben, ob sie einverstanden
sind, dass die Bilder dann auch bei Veranstaltungen gezeigt werden. Die Arbeit, die wir tun,
ist vielfältig, hat es gerade schon gesagt, diese unterschiedlichen Bereiche, psychologisch,
körperlich, sozial, spirituell. Aber wenn wir an die Universität schauen, da gibt es natürlich
die Trias, die drei Säulen einer universitären Einrichtung, die einmal die klinische Versorgung,
die Patientenversorgung, die unmittelbare Behandlung und Begleitung unserer Patientinnen
und Patienten in den Blick nimmt, die nicht funktioniert, wenn wir nicht wissenschaftlich
tätig sind und schauen, was für Neues wissen können, wir generieren auch wieder mit dem Ziel,
die Patientinnen und Patienten und das Umfeld so gut wie möglich zu versorgen. Und wir müssen
alle die, die im Feld arbeiten, natürlich auch entsprechend ausbilden. Das heißt, dass alle
wissen, was sind sozusagen die aktuellen Ansätze zur medikamentösen Therapie von Schmerz, von
Luftnot, von anderen Symptomen und viele, viele andere Aspekte, die in die Lehre mit hinein
gehören. Aber es gibt noch einen vierten Bereich, und das wird wahrscheinlich der sein, wo ich gerne
mit Ihnen diskutiere, also den Ausblick wage, der auch die Versorgungsqualität unserer Patientinnen
und Patienten und deren Angehörige maßgeblich mit beeinflusst, das ist nämlich die Politik. Das,
was sozusagen entschieden wird, wie die Strukturen auch sind, und das hat natürlich maßgeblichen
Einfluss. Es hat mir viel Spaß gemacht, mich jetzt nochmal mit diesen 15 Jahren zu befassen.
Ich werde das in diesen drei, in diesen vier Bereichen tun, Klinik, Lehre und Forschung und
auch noch ein paar Aspekte, aktuelle Aspekte aus dem politischen Umfeld besprechen, wo sicherlich
auch einiges an Diskussionsbedarf besteht. Zunächst muss man ja mal sagen Palliativmedizin,
weswegen machen wir das eigentlich? Ganz einfach, weil es wirkt. Es kommt bei Patientinnen und
Patienten an, und da nehmen wir natürlich Daten aus der Forschung, um das zu belegen. Es gibt
jetzt mittlerweile eine ganze Reihe von Studien, die sich mit der Frage befasst, wie wirkt
Palliativmedizin, wenn man das frühzeitig in den Krankheitsverlauf integriert? Und da können Sie
sehen, das sind systematische Übersichtsarbeiten, das heißt, da werden große Studien zusammengefasst,
um alle Informationen daraus zu ziehen. Und es geht hier um Patienten mit Krebserkrankungen,
aber auch nicht Krebserkrankungen, die palliativmedizinisch mitbehandelt sind.
Und wenn man alle diese Studien zusammenfasst, kommen hier Patientenzahlen von über 20.000
Patientinnen und Patienten zusammen, wo man geschaut hat, hat es Auswirkungen, wenn man
Palliativmedizin frühzeitig einbindet auf die Lebensqualität, auf die Symptome, das hängt ja
oft eng miteinander zusammen, auf die Stimmung und natürlich auch eine spannende Frage auf das
jeweilige Überleben. Und wenn da oben steht, wirkt ja, was ist im Zentrum der Palliativversorgung
immer, die Lebensqualität der Betroffenen so gut es geht zu erhalten oder wenn möglich sogar zu
verbessern und eigentlich fast alle diese Studien zeigen und deswegen Grün hier hinterlegt, dass die
Palliativversorgung einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der hier untersuchten Patientinnen
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:47:38 Min
Aufnahmedatum
2025-05-14
Hochgeladen am
2025-05-15 12:06:03
Sprache
de-DE