Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Besten Dank für die Einführung und besten Dank auch für die Einladung zu diesem Vortrag.
Ich freue mich, dass ich hier Ihnen berichten kann über die gymnasiale Ausbildung und fachliche
Anforderungen im Falle Mathematik zusammen mit meinem Kollegen Professor Wedt. Wir haben
den Vortrag aufgeteilt. Ich werde nun vor allem über die fachlichen Anforderungen im Falle
Mathematik an die Studenten reden. Wir dachten uns, wir träumen das Pferd von hinten auf. Wir
überlegen uns, wo soll denn eigentlich eine Mathematik-Ausbildung an der Hochschule,
wo soll die eigentlich hinführen? Die erste Frage, die ich beantworten will oder über die
ich reden will, ist, was ist Mathematik überhaupt? Das wird jetzt ein bisschen blagativ. Sie wissen,
Mathematik ist natürlich eine der ältesten und traditionsreichsten Wissenschaften überhaupt. Es
ist aber auch eine Wissenschaft, die grundlegende und endgültige Antworten sucht. Sie bleibt nicht
in ungefähren, sie ist auch nicht widerlegbar, also mathematische Theoreme bleiben wahr. Und da
ist sie eine der einzigen Wissenschaften, die diese Eigenschaft besitzt. Auch heute noch ist
Mathematik ein expandierendes, ein sehr herausforderndes und auch ein weltweit
vernetztes Forschungsgebiet, also mathematische Forschung funktioniert heute hauptsächlich
in einem weltweiten Rahmen. Mathematik fasziniert, ich denke auch Sie sind fasziniert von der
Mathematik, sonst wären Sie wohl nicht hier. Aber auch wenn Sie sonst fragen, Mathematik hat
immer etwas zu tun mit einem Faszinosum. Mathematische Fähigkeiten sind für jeden von
uns unabdingbar im Alltag, manchmal versteckt. Rechnen müssen wir alle, immer wieder, wir müssen
auch logisch deduzieren können. Mathematik wird natürlich, und das ist auch ein Thema unseres
Vortrags, sehr oft mit Rechenfertigkeit verwechselt. Rechnen muss man schon auch manchmal in der
Mathematik, aber das ist bei Leiben nicht das wesentliche Kriterium in der Mathematik.
Rechenfertigkeit ist auch nicht das entscheidende Kriterium für ein erfolgreiches Mathematikstudium.
Lassen Sie mich kurz eingehen auf die mathematische Forschung an den Universitäten. Also das wird
heute traditionell noch immer unterschieden in die sogenannte reine Mathematik und die
angewandte Mathematik. Wir versuchen diese Unterscheidung aufzuweichen, weil sie in sehr
vielen Fällen nicht mehr sehr sinnvoll ist. Aber dennoch, es gibt diese theoretische reine
Seite, die sich beschäftigt mit grundlegenden Fragestellungen aus der Algebra der Zahlentheorie,
der Geometrie und der Kombinatorik. Die reine Mathematik beschäftigt sich aber auch mit
Zusammenhängen zwischen Algebra und Geometrie beispielsweise, Algebra und Zahlentheorie,
Zahlentheorie und Kombinatorik. Da wird es erst richtig interessant, da gibt es dann so Gebiete
wie die algebraische Geometrie, eine der Königsdisziplinen der reinen Mathematik. Da wird noch sehr viele
Forschung betrieben heutzutage und da sind auch sehr schwere offene Probleme. Die angewandte
Mathematik hingegen beschäftigt sich natürlich mit konkreten und praktischen Fragestellungen.
Da gibt es auch sehr viele Vertresserinnen und Vertreter. In der Angewandten Mathematik haben
sehr viele Kooperationen mit Kollegen aus der Industrie und der Wirtschaft. Da kriegen
Sie auch die Probleme her und finden dann Lösungen und typische Probleme dort sind Optimierungsprobleme,
Simulationsprobleme oder Numérik, die Nährungsweise von Differentialgleichungen
beispielsweise. Wozu Mathematik? Wenn Sie jetzt von der mathematischen Forschung abziehen. Wozu
brauchen wir Mathematik, und da habe ich ihnen einen Zitat von der Bundesagentur für Arbeit.
Ich lese Ihnen das kurz vor. Mathematiker analysieren Probleme systematisch, da sie gelernt haben,
analytisch zu denken. Sie haben Erfahrung darin, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und
und Probleme auf den Grund zu gehen. Da sich eine Lösung nicht immer sofort finden lässt,
verfügen sie auch über einen langen Atem in der Auseinandersetzung mit schwierigen
Fragestellungen. Diese Besonderheit an der Mathematikausbildung schlägt bei den
Schlüsselqualifikationen, eines der Schlagwörter heutzutage, positiv zu Buche. Sie sehen,
es handelt nicht davon, dass Mathematiker besonders gut rechnen können. Sie können
analysieren, sie können systematisch analysieren, sie können Problemen auf den Grund gehen und
es wird nicht spezifiziert, was diese Probleme wirklich konkret sind. Wie sieht es mit den
Berufschancen unserer Absolventen aus? Noch ein Zitat des Zentrums für Hochschulentwicklung,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:42:26 Min
Aufnahmedatum
2013-06-20
Hochgeladen am
2013-06-27 15:03:40
Sprache
de-DE
Im ersten Vortragsteil stellt Prof. Peter Fiebig vor, was Mathematik auf Hochschulniveau heutzutage bedeuten kann. Insbesondere geht er der Frage nach, welche Fähigkeiten das Mathematikstudium Studenten in den ersten Semestern abverlangt (Rechenfertigkeit gehört nicht an erster Stelle zu diesen Fähigkeiten). Dies wird vor allem vor dem Hintergrund sehr hoher Abbruchquoten im Mathematikstudium und der reformierten Mathematikausbildung an den Gymnasien betrachtet.
Anschließend geht Prof. Thomas Weth speziell auf die Kluft ein, die sich zwischen den mathematischen Anforderungen im Abitur und denen, die an Mathematikstudenten im ersten Semester gestellt werden, auftut.
Ursachen, statistische Fakten und mögliche Lösungsansätze werden dargestellt.