Hallo, guten Tag. Ich freue mich, dass doch der Raum sehr voll ist. Ein Teil von mir denkt sich,
ui, wäre doch lieber leer. Kann denn das so schwer sein, vor so vielen Leuten zu reden? Ja,
man kann sich da total verrückt machen vorne. Das ist aber nicht das Thema von meinem Vortrag heute.
Kurz zu mir muss ich eigentlich nicht mehr sagen, die Einleitung hat alles gesagt. Der
wichtigste Punkt ist eigentlich der letzte. Ich freue mich wirklich, dass ich hier heute mal ein
paar Gedanken loswerden darf, die mir persönlich sehr wichtig sind und die mir tatsächlich seit
Anfang an, seitdem ich mit diesem Medium zu tun habe, immer wieder begegnen und ich anfänglich
dachte so, naja, hast es halt nicht verstanden. Ist es halt irgendwie so. Mittlerweile denke ich,
nee, es haben auch andere nicht verstanden und vor allen Dingen die Leute, für die ich gearbeitet
habe früher und die mir mit ganz vielen Dingen kamen. Ja, da sind wir auch schon gleich beim
Problem. In der Einleitung wurde gerade angesprochen, ist doch eigentlich fehler tolerant,
ja, was das Internet, was unten drunter liegt. Wie ich im Vorfeld zu meinem Vortrag beim
Recherchieren festgestellt habe, was ich lange Jahre dachte, so ist Internet und der Vorläufer
vom Internet, das wurde ja mal gemacht, damit es immer funktioniert, also auch wenn uns die Welt um
die Ohren fliegt und der Atomkrieg ist da, das Internet wird immer gehen und dann liest man so,
nee, das ist die Spinne in der Juka-Palme, also so war es eigentlich nie gedacht. Das ist ein ganz
angenehmer Nebeneffekt durch die dezentralen Struktur, dass die ganzen Datenpakete, die da
rumgeschickt werden, immer irgendwie versuchen anzukommen, aber es war nicht dazu gedacht,
hey, wir machen Atomkrieg und danach können wir E-Mail schreiben. Das Web aufsetzend auf
diesem Internet ist dann demzufolge ja eigentlich auch in der Lage, Dinge, Kommunikation, Inhalte
irgendwie von A nach B zu bringen, im besten Fall von Sender zu Empfänger, aber irgendwie
klappt das nicht. Das ist meine Erfahrung aus 20 Jahren, es geht immer irgendwo irgendwas schief
und meiner Meinung nach fängt das genau damit an. Als ich angefangen habe mit Webseiten zu
arbeiten, waren die grafischen Browser gerade da und alle Grafiker haben gesagt, juhu, jetzt bringen
wir unsere Broschüren ins Internet und wir machen das jetzt im Prinzip genauso, wie wir unsere ganzen
Printprodukte gemacht haben, hauen wir jetzt ins Internet rein. Kurz vorher, kurz danach kamen
dann die Leute, die irgendwie mit Director oder sonst was CD-ROM-Oberflächen gemacht haben,
Interaktionen gestaltet haben, haben gesagt, super, Internet ist doch ganz genau so, können wir machen,
hey, du machst doch Web, mach mir mal hier mein tolles Screenfüllen, das Design in der Interaktion
auf die Webseite, hat auch nicht funktioniert. Ja, dachte ich, liegt an mir, weiß halt noch nicht
genug. Und jetzt sind wir an einem Punkt, meiner Meinung nach, wo ein ähnlicher Ansatz und das ist
tatsächlich etwas, was mich mehr und mehr beschäftigt, dazu führt, dass das, worüber wir,
ich nenne mir jetzt mal wir, die Leute, die sich halt mit Webseiten, Frontend-Entwicklung mit
Webseiten bauen, beschäftigen, sich immer immer immer immer aufregen und immer aufgeregt haben.
Das ist halt so, die blöden Designer, die kommen da mit ihren pixelgenauen Photoshop-Gewürge,
klappt nicht, verstehen dies nicht und tut mir leid, aber ich habe im Moment das Gefühl,
also seit bestimmt vier, fünf Jahren erleben wir genau das Gleiche nur von der anderen Seite.
Jetzt hat man halt verstanden, Webseiten, das ist ja schon irgendwie, das ist alles andere als
irgendwelche feststehenden Screens, das ist alles andere als großgestaltbar, aber das ist so krass
abgefahren und modular und was man da alles machen muss und tausend Geräte und ui und uff,
uff, uff, wie kriegen wir das eingefangen und ja, vielleicht kriegen wir das eingefangen mit
Softwareprinzipien, es muss modular sein, irgendwelche MVC-Prinzipien werden damit dran geschleppt
und will ich jetzt nicht so sehr vertiefen, ich finde nur, es ist wirklich bedenkenswert,
weil eigentlich ist das Web von seiner Grundidee her genau das. This is for everyone. Tim Berners-Lee
hat gesagt, zusammengefasst, hör zu, ich habe hier was ganz tolles entwickelt, nehmt es, es
ist lizenzfrei, wir wollen keine Patente und im Grunde genommen hat das ja auch diese Entwicklung
so explodieren lassen, also tatsächlich diese Offenheit dieses Mediums und warum wird Print
draufgeworfen, warum wird Fernsehen draufgeworfen, warum wird Software draufgeworfen und irgendwie
geht dieser Aspekt komplett verloren meiner Meinung nach. Die Bausteine des Web dieses This is for
everyone von Tim Berners-Lee waren die URI Geschichten, das HTTP, dieser ganze Serverkram,
Presenters
Tom Arnold
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:39:54 Min
Aufnahmedatum
2016-03-08
Hochgeladen am
2016-03-08 16:44:20
Sprache
de-DE