Mein Name ist Franziska Auer und gerade arbeite ich hier als Doktorandin am Lehrstuhl für

chemische Reaktionstechnik und beschäftige mich dabei mit der Entwicklung von Katalysatoren.

Also ich finde es sehr schön auch immer wieder im Alltag dann Produkte zu finden,

die man tagtäglich verwendet und wenn man dann eben weiß wie das Ganze hergestellt wird und was

eigentlich dahinter steckt, das ist schon sehr faszinierend für mich. Ich selbst war auf einem

musischen Gymnasium, da ist es natürlich ein bisschen Widerspruch erstmal, dass man dann in

so eine naturwissenschaftlich-technische Richtung geht. Das habe ich auch gespürt damals in der

Schule, weil wir halt in der Oberstufe in unserem Chemiekurs am Ende gerade mal drei Personen waren,

die es dann auch wirklich als Abiturfach gewählt haben und dann denkt man sich schon okay,

das ist jetzt wirklich das Richtige was ich mache, aber da sollte man dann tatsächlich

auch sich selber hören und wenn einen das interessiert, das dann auch tatsächlich so

durchziehen. Ich habe zum Beispiel an einem Studieninfo-Tag teilgenommen und bei uns gab

es eben auch die Möglichkeit so eine Praktikumswoche zu absolvieren und da war ich auch in einem

chemischen Labor um mir das Ganze anzugucken und das hilft schon, wenn man da einfach mal einen

Einblick bekommt in das Ganze. Unser Lehrstuhl bietet im Rahmen des Mädchen- und Technik- und

auch Jugend- und Technikpraktikums einen Versuch an, der nennt sich Parfüm-Analyse. Da stellen die

Teilnehmer zunächst ein Parfüm selbst her und anschließend wird das Ganze dann wieder in seine

Bestandteile zerlegt, damit man auch nachvollziehen kann, ob auch wirklich das drin ist, was man

reingetan hat. Wir haben das Parfüm aus dem Grund gewählt, jetzt nicht weil es im Endeffekt schon

wieder ein Klischee bedient, sondern einfach weil es ein Gegenstand ist, den man zu Hause hat,

jeden Tag benutzt, damit einfach ein bisschen da der Bezug da ist. Also ich glaube, dass Veranstaltungen

wie Mädchen- und Technik oder der Girls Day durchaus sinnvoll ist, einfach um Anreize zu schaffen

und den Mädchen die Möglichkeit zu geben, mal einen Einblick in verschiedene Studiengänge oder

Berufsfelder zu bekommen, weil ich glaube, das Problem ist auch ganz oft, dass sich viele Mädels

nicht wirklich was darunter vorstellen können. Gerade wenn man jetzt so in Richtung Ingenieurwissenschaftliche

Studiengänge oder Berufe geht, klar hat man in der Schule Mathe, man hat Naturwissenschaften,

aber in der Ingenieurwissenschaft hat er doch immer eine technische Komponente, mit der man ganz oft,

insbesondere Mädels vielleicht, noch nicht in Kontakt gekommen sind vorher. Also ich kann

allen jungen Mädels nur raten, nehmt die Möglichkeit wirklich wahr, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen

und fragt dann auch alles, was ihr fragen wollt, weil man kommt ja wirklich selten sonst in Kontakt

mit Leuten, die das wirklich hautnah quasi miterlebt haben oder da komplett drinnen sind.