8 - Millionenförderung für die Neutronen- und Röntgenstrahlforschung an der FAU [ID:6985]
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Was man gerade gesehen hat, die Neutronen sind immer teuer. Deswegen wechseln wir jetzt von

der Neutronen-Streuung in die etwas günstigere Methode, nämlich die Röntgen-Mikroskopie. Und

der andere Vorteil der Röntgen-Mikroskopie ist auch, dass wir im Realraum arbeiten. Die vorherigen

Methoden, die vorgestellt wurden, immer im sogenannten Reziprokenraum. Man nutzt

im Prinzip Streudaten aus und muss dann durch eine komplexe, teilweise Rechnung

oder Simulation auf die Information des Objekts zurückrechnen. Und wir wollen das

besser machen. Wir wollen nämlich unser Objekt direkt sehen können und das ist der

Vorteil in der Röntgen-Mikroskopie. Und der Herr Kollege Schatz hat vorhin schon

eigentlich die Vorlage gegeben, nämlich mit dem Pudelskern. Ich habe nämlich ein

größeres Tier mitgebracht, aber die falsche Methode. Wir wollen, wenn wir

Mikroskopie machen, in das Objekt reinschauen und das heißt, was immer man

beobachten will, muss man die richtige Methode aussuchen und dann kann man

vielleicht auch ein bisschen mehr erfahren.

Das andere ist, dass natürlich bei solchen Objekten oder in vielen

Methoden der Mikroskopie wir gar nicht richtig reinschauen können und wir wissen

auch seit Ernst Abbe, dass wir die Auflösung, dass die Auflösungsgrenze

sehr stark, jetzt wenn man nicht die Tricks von Herrn Sandock danehmt, die

Auflösungsgrenze im Wesentlichen mit der Wellenlänge zusammenhängt. Das heißt,

wenn man die Auflösung des Mikroskops besser machen will, muss man die

Wellenlänge verkleinern und man kann natürlich auch mit kürzerer Wellenlänge

beispielsweise durch Röntgenstrahlung natürlich auch noch innen reinschauen.

Und Herr Röntgen hat natürlich vor 120 Jahren auch noch ein bisschen mehr

gesehen, er hat nämlich durchaus einen Kontrast in den Bildern gesehen, ein

echter Materialkontrast und den wollen wir ausnutzen.

Den nutzen wir aus in der weichen Röntgenstrahlung, indem wir Röntgenabsorbtionsspektroskopie

machen und durch ganz gezielte Anregung, durch durchstimmbare Wellenlängen ganz

gezielt in Molekülen anregen können, ganz bestimmte Moleküle, ganz bestimmte

Atome in Molekülen anregen und damit Informationen über die chemische

Umgebung oder die elektronischen Eigenschaften von Molekülen oder Atomen

in Molekülen lernen. Und wir tun das in einem Mikroskop, das wir mit BMBF-Mitteln

am Paul Scherer Institut in der Schweiz vor mittlerweile zehn Jahren aufgebaut

haben. Der Vorteil dieses Instruments in der

Schweiz ist, jeder Euro, den wir dort investieren, der wird mindestens

verdoppelt, in vielen Fällen auch verdreifacht, so dass wir eine ideale

Forschungsinfrastruktur auch für ganz viele deutsche Nutzer haben, nämlich 40

Prozent der Nutzer des Paul Scherer Instituts bei den Neutronen, aber auch

bei den Photonen kommen aus Deutschland und damit haben wir die ideale

Infrastruktur auch quasi vor der Haustüre und das nutzen wir gerne aus.

Wir haben dort ein Gerät aufgebaut, auch noch ein zweites. Wir nutzen dieses

Rastatransmissionsmikroskop und was wir dazu brauchen, um die optimale

Auflösung hinzubekommen, sind die richtigen Linsen, wie bei einem

normalen Mikroskop. Die Linse macht es und deswegen müssen wir die richtigen

Linsen dafür herstellen und wir nutzen sogenannte frenelische Zonenplatten,

das sind Ringstrukturen aus in der Regel Metall, meist Nickel, Gold, die mit

zunehmenden Radius immer kleinere Strukturen erzeugen und die Auflösung

solcher Röntgenlinsen hängt im Wesentlichen davon ab, wie klein die

äußersten Strukturen sind und das heißt, wenn wir in den Nanometerbereich

kommen wollen, brauchen wir nanolithographische Verfahren, um das

dann zu machen. Um das einfach mal zu zeigen, das ist eine typische

Zonenplatte, die hat einen Durchmesser von 63 Mikrometern, das ist in etwa der

Presenters

Prof. Dr. Rainer Fink Prof. Dr. Rainer Fink

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:07:50 Min

Aufnahmedatum

2016-09-15

Hochgeladen am

2016-11-24 09:42:00

Sprache

de-DE

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