Ja, schönen guten Tag, meine Damen und Herren. Wir haben beim letzten Mal uns ja mit der
Massendiskritisierung und dem Einfluss dann auf die Eigenwertlösung beschäftigt und
gesehen, dass zum einen Punktmassen dazu führen, dass die Eigenwerte sinken potentiell, dass
man so die Trägheit überschätzt und das Drehfreiheitsgrade, wenn man die Lampen also zu
Punktmassen macht, das noch viel mehr überschätzen und dann die beste Punktmassenmatrix, wenn es
den Drehfreiheitsgrade gibt, auf diesen Drehfreiheitsgraden gar keine Masse oder
Trägheit hat. Was dann dazu führt, dass man natürlich für diese entsprechenden
Freiheitsgrade keinen Eigenwert ermitteln kann. Der Eigenwert ist dann unendlich, weil sozusagen
Wurzelmodale Steifigkeit durch modale Masse für irgendwelche Eigenwerte 0, also irgendwas durch
0 ist, weil die Massen halt da an der Stelle fehlen, sodass da also nicht mehr alle volle
Eigenwerte zur Verfügung stehen. Jetzt ist die Frage, warum, hatte ich ja gesagt, brauchen wir
überhaupt diese Punktmassen? In der Strukturdynamik gar nicht mal so sehr, aber es gibt Anwendungen,
wo man das unbedingt haben möchte und das ist immer genau dann, wenn ich die Bewegungsgleichung
im Zeitbereich lösen möchte. Das ist jetzt so ein bisschen Exkursgleichungen, weil das mit
Modalanalyse eigentlich gar nicht so viel zu tun hat, aber natürlich eine Aufgabe in der
Strukturdynamik sein kann, die Lösung im Zeitbereich noch zu produzieren, also eine
Zeitschrittintegration zu bekommen. Das heißt, ich habe hier mein Differentialgleichungssystem
M y 2 gepunktet plus D mal y Punkt plus K mal y ist gleich irgendein F von T, das y ist natürlich
auch von T, da schreibe ich es nicht explizit hinzu. Und ich suche direkte Lösungen im Zeitbereich,
also ich möchte das gar nicht irgendwie irgendwo hin transformieren in den Frequenzbereich oder
sowas, ich möchte einfach stumpf y von T jetzt wissen für ein gegebenes F von T. So, jetzt,
wie macht man das typischerweise? Das heißt, das erfordert das, was man eine Zeitschrittintegration
nennt. Das heißt, ich habe Anfangswerte, muss ich natürlich kennen, y zum Zeitpunkt 0 oder
dem Anfangszeitpunkt T 0 und auch die Anfangsgeschwindigkeiten muss ich kennen und
dann kann ich versuchen, mich durch die Zeit nach vorne zu arbeiten und das macht man typischerweise,
indem man jetzt erst einmal eine Diskritisierung in der Zeit vornimmt. Genau wie das Differentialgleichungssystem
durch eine Diskritisierung im Ort entsteht, aus einer FE-Lösung oder FE-Diskritisierung,
mache ich das jetzt auch in der Zeit und ich betrachte die Lösung nur noch zu einzelnen
Zeitpunkten T, T plus Delta T, T plus 2 Delta T und so weiter. Und da setze ich jetzt voraus,
dass es eine konstante Zeitschrittweite Delta T ist, aber es gibt natürlich auch Verfahren,
wo man irgendwie in jedem Zeitschritt den Zeitschrittweite, das Delta T ändern kann.
Die sind natürlich dann aufwendiger und es eignen sich auch nicht alle Verfahren dafür.
So jetzt unterscheidet man zwischen zwei großen Gruppen explizite Verfahren. Die sind dadurch
gekennzeichnet, dass ich keine Gleichungslösung brauche, wenn die Massenmatrix diagonal ist.
Genau das ist der Punkt, warum ich überhaupt diese diagonalen Massenmatrizen haben möchte.
Wenn ich eine diagonale Massenmatrix habe, dann gibt es Verfahren, bei denen ich kein
Gleichungssystem lösen muss, kein lineares Gleichungssystem, sondern ich kann einfach
so durchrechnen, weil ich brauche die Inverse der Massenmatrix dann nur und die ist, wenn
ich eine diagonalen Matrix habe, kostet die nichts, da ist die Inverse trivial. Sozusagen
brauche ich keine Gleichungslösung. Keine Lösung eines Gleichungssystems oder nur trivial
ein Gleichungssystem, das ist numerisch sehr billig, wenn die Massenmatrix diagonal ist
und eigentlich auch die Dämpfungsmatrix diagonal ist. Oder ich muss anfangen wieder
zu tricksen. Die meisten Definitionen beziehen sich erstmal auf das System ohne Dämpfung,
aber wir werden das gleich sehen. Typischerweise geht man dann aus von der DGL zum Zeitpunkt
t und man macht im Prinzip eine Art Extrapolation auf t plus Delta t. Wie man schon sicherlich
weiß, Extrapolation ist immer eine gefährliche Sache, das heißt zu sehr in die Zukunft kann
ich nicht Extrapolieren und das wird man auch bei diesem Verfahren, es gibt nur ein Verfahren,
was funktionieren vernünftig ist, auch für diese Extrapolation gibt es eine kritische
Zeitschrittweite, über die ich nicht hinausgehen kann, ansonsten wird das System oder das Verfahren
instabil. Das werden wir uns gleich anschauen nachher an dem Beispiel, was dann passiert.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:30:58 Min
Aufnahmedatum
2019-11-12
Hochgeladen am
2019-11-14 11:33:40
Sprache
de-DE