ик Paul VI Bit Asian
war ich von der DSO oder im Auftrag der DSO unterwegs, habe Hirntodiagnostik auf Intensivstationen
gemacht von meinem jüngsten, da sagt man Proband, mein jüngster Proband war vier Wochen alt,
mein ältester Proband war über 90 und diese Menschen habe ich in den verschiedensten
Kontexten angetroffen mit der Frage ist das Gehirn unwiederbringlich und dauerhaft geschädigt.
Wenn wir über Hirntoddiagnostik sprechen und dann stecken da gleich viele verschiedene
Dinge drin. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie die Funktion des Gehirns ist. Wir müssen
uns auch überlegen, was unser Konzept und unser Vorstellen von Tod ist. Etwas, was wir
vielleicht im ersten Moment intuitiv sagen, da habe ich schon eine Vorstellung davon,
was das ist, aber wie sehr das auch kulturell geprägt ist und wie sehr das geschichtlich
geprägt ist. Und wir müssen uns vielleicht auch mal einen Blick auf die Diagnostik selbst
erlauben, denn vielleicht besteht ja da auch eine gewisse Unsicherheit, ob es da vielleicht
zu Fehlern kommen kann. Hirntoddiagnostik, da gab es immer wieder Kontroverse und ich
habe mal so ein paar rausgepickt, ein ganz berühmtes und lokales Beispiel, das war das
Erlanger Baby. Die meisten von Ihnen werden sich erinnern, 1992, nach einem Unfall auf
einer Landstraße war die 18-jährige Mutter schwer verletzt, bei einem schweren Schädel-Hirntrauma
wurde sie in Hirn Erlangen auf die Intensivstation aufgenommen und wenige Tage nach dem Unfall,
drei Tage später wurde der Hirntod bei ihr festgestellt. Sie war in der 15. Woche schwanger
und dann war die Frage offen, wie geht das jetzt weiter? Nach unseren Vorstellungen hat
es sich um eine Tote gehandelt, die aber zu dem Zeitpunkt einen Fötus in der 15. Schwangerschaftswoche
ausgetragen hat. Und dann gab es eine, musste es eine rasche Entscheidung geben und es gab
eine intensive Diskussion und eine Woche später sagte das Amtsgericht Herzbrück, bei einer
vorzunehmenden Güterabwägung zwischen der postmortalen Persönlichkeitsschutz der toten
Frau und auf der anderen Seite dem selbstständigen Lebensrecht des ungeborenen Kindes würde
das Recht auf Leben vorgehen und die Patientin wurde auf der Intensivstation weiter künstlich
am körperlichen, physischen Leben gehalten. Im weiteren Verlauf kam es dann zu einem spontanen
Abort vier Wochen später, aber nichtsdestotrotz stand erstmal die Entscheidung, wie man initial
damit umgegangen ist. 1975 gab es dazu dann auch noch, in dem Kontext gibt es auch eine
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes 1965, wo menschliches Leben existiert, kommt
ihm Menschenwürde zu. Es ist nicht entscheidend, ob der Träger sich dieser Würde bewusst ist
und sie selbst zu Waren weiß. Die von Anfang an im menschlichen Sein angelegten potenziellen
Fähigkeiten genügen, um die Menschenwürde zu begründen. In diesem Kontext wurde damals
entschieden, dass die lebenszeitverlängernden Maßnahmen fortgeführt werden, weil, obwohl
der Fötus selbst noch keine Willensbildung zu keiner Willensbildung fähig war, noch keine
Persönlichkeit im psychologischen oder sozialen Verständnis herausgebildet hat, man gesagt
hat, was potenziell in einem Menschen angelegt ist, das ist ausreichend, um zu sagen, hier
greift der Grundsatz der unveräußerlichen Menschenwürde. Es gab weitere Beispiele.
Nach dem Erlanger Baby 2008 kam es zu einem Koma nach einem Herzinfarkt bei einer Schwangeren.
Das war auch wieder ein Erlangen. Und 22 Wochen später, hier wieder dieselbe Entscheidung,
die hirntote Patientin oder die hirntote Probandin wurde am körperlichen Leben erhalten. Und
in diesem Fall, einige Zeit später, kam 22 Wochen nach dem Unfall in der 35. Schwangerschaftswoche
ein gesunder Junge zur Welt. Von solchen Fällen, wo das biologische Funktionieren und das biologische
Leben lange nach dem diagnostizierten Hirntot fortbestanden hat, gibt es weltweit wenige
bekannte Fälle, etwa 30 sind bekannt. Und das führte immer wieder zu intensiver Kontroverse.
Eine, die Sie sehr wahrscheinlich in der jüngeren Zeit miterlebt haben, was intensiv in der Presse
diskutiert wurde, war 2013 die Geschichte von Malis Munoz, die 33-jährig, sie war eine
Medizintechnikerin, bei der Arbeit im Krankenhaus eine schwere Lungenembolie erlitten hat. Die
Sofortmaßnahmen haben dann dazu geführt, dass die Körperfunktion, Herzschlag, Atmung
mit Hilfe von Maschinen aufrechterhalten wurden. Aber die Zeit, bis das funktionell ausreichend
gut funktioniert hat, hat dazu geführt, dass sie einen hypoxischen Hirnschaden hatte und
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:54:56 Min
Aufnahmedatum
2019-05-08
Hochgeladen am
2019-05-23 08:27:16
Sprache
de-DE
Medizin, Palliativ,