8 - Das Potenzial von Medical Comics & Kreativität im Palliativbereich [ID:51767]
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Ja, also vielen Dank für die Eindrängung, wie Sie hören kommen. Ich komme aus Wien. Ich hoffe,

Sie werden mich trotzdem verstehen. Ich werde mich bemühen. Sie sehen anhand des T-Shirts,

das ich mitgebracht habe, ein bisschen unsere Initiative, die wir gestartet haben an der

Medizinischen Universität Wien. Hier steht drauf, nicht die Albertina, aber trotzdem gut. Und die

Albertina ist ein sehr bekanntes Kunstmuseum in Wien und die haben uns das wirklich machen lassen,

was schon auch zeigt, dass sie irgendwie offen sind für die Thematik. An einer Universitätsklinik ist

ja die Pflicht, dass man den sogenannten Triple Track vollzieht. Das bedeutet, Klinik, Forschung

und Lehre zu betreiben. Das klingt jetzt einmal auf den ersten Blick ein bisschen viel und manchmal

wird einem ja selber im Laufe der Zeit ein bisschen langweilig, wenn man immer dasselbe

macht und dasselbe macht. Und die Studierenden hören es das erste Mal, aber man selber kann

sich schon nicht mehr hören. Und so haben wir uns überlegt, wie können wir vielleicht die Lehre

anders gestalten? Und ich werde auf alle drei Aspekte eingehen, also auf Klinik, Forschung und

Lehre und welches Potenzial Medical Comics und Kreativität haben können. Medizinstudium,

ich habe schon mitbekommen, dass viele von Ihnen aus anderen Bereichen kommen, jetzt nicht alle

ärztlich tätig sind, aber wenn man so ein Medizinstudium hinter sich bringt, fühlt sich

ein bisschen so an. Man muss sehr viel pauken und sehr viel Theorie lernen. Da freut man sich

immer, wenn irgendwo ein Bild dazwischen ist. Das ist der Grund, wieso ich zum Beispiel nicht

Jura hätte studieren können, weil da sind gar keine Bilder, glaube ich, oder sehr, sehr

wenige. Das ist im Medizinstudium dann doch ein bisschen anders. Und dann kommt noch Folgendes

dazu, das habe ich bei meiner Antrittsvorlesung gezeigt und dann habe ich gesehen, dass der

ärztliche Direktor auch drinnen sitzt und dann, wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich

mich, glaube ich, nicht getraut, das herzuzeigen. Was passiert, nachdem wir sterben? Also wir machen

das Bett sauber und es kommt ein neuer Mensch hinein. Das ist natürlich sehr, sehr kalt irgendwie und

demystifizierend und deswegen haben wir uns überlegt, Haltung kannst du nicht vermitteln,

indem du irgendwie eine Predigt hältst, sondern du musst die Leute irgendwie so treffen, dass sie

sich angesprochen fühlen und wo die Studierenden ja immer ganz scharf drauf sind, ist, wenn da

jemand kommt von der Notfallmedizin oder Anästhesie und sagt, wie man wenn intubiert und wie man wenn

wiederbelebt und das kommt irrsinnig gut an. Treat first, what kills first müssen wir im Palliativbereich

aber auch machen. Also wir müssen genauso Symptome lindern und dann gibt es noch dieses andere,

finde ich, sehr, sehr schöne ABCD Schema, wo es um die Haltung geht, um das eigene Verhalten,

um, ich darf nicht mich zu sehr bewegen, ich bleib hier stehen, Mitgefühl und Dialog. Das ist von

Havi Chodzhinow, einem kanadischen Psychiater, der wirklich wahnsinnig wertvolle Publikationen

verfasst hat. Also alles, was der irgendwie von sich gibt, man findet ihn auch auf Social Media,

ist sehr, sehr wertvoll. Und um das Ganze an die Studierenden zu bringen, haben wir uns überlegt,

wir müssen gleich einmal die Abwehr ausschließen. Ich studiere doch nicht Kunst, ich studiere

Medizin, ich will das nicht, wieso nötigen Sie mich, dass ich da jetzt kreativ tätig bin,

bin bewusst in diesen Bereich gegangen, damit man mich so was mit so was in Ruhe lässt und da kann

man sagen, darum geht es nicht, sondern es geht um sogenannte Rounded Doctors. Es geht ja nicht

um Doktors, sondern generell medizinisches Personal, das wirklich Interesse hat an den

Menschen und nicht nur an den Erkrankungen selbst. Und da gibt es an der Columbia University eine

ganz, ganz tolle Professorin, die auch Literaturwissenschaftlerin ist, das ist Rita

Jaron. Und diese 15 Minuten ihres Lebens sollten sie dieser Frau schenken und sich diesen Ted Talk

anschauen, wo sie sozusagen sagt, man sollte die Geschichten, die mit einer Krankheit einhergeht,

schätzen lernen. Und sie geht zum Beispiel so auf die Menschen zu, dass sie sagt, ich bin ihre

Ärztin, erzählen Sie mir etwas über sich, damit ich Sie so gut wie möglich behandeln kann. Und

wissen Sie, was dann am meisten, am häufigsten kommt? Ich habe eine Penicillinallergie, weil die

Leute es nicht gewohnt sind, dass man was über sie wissen möchte. Deswegen gilt ein bisschen der

Grundsatz nicht immer How are you, wie geht es Ihnen, da lügen eh die meisten, sondern Who are you,

wer sind Sie und wer steckt da dahinter? Jetzt hatte eine Kollegin, die Geschichte studiert hat,

Historikerin ist und mittlerweile im Teaching Center arbeitet und ich hatte die Aufgabe, wir haben uns

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Eva Masel Prof. Dr. Eva Masel

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:40:37 Min

Aufnahmedatum

2024-10-30

Hochgeladen am

2024-10-31 11:56:05

Sprache

de-DE

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