So ja Hydro und herzlichen Dank auch Frau Klusik-Eckardt, herzlichen Dank für die schöne
Einführung auch in die ganze Veranstaltungs-Reihe, gegen die Diskussion mit den drei unbekannten
Daten, Algorithmen und Digitalisierung. Wenn Sie den Ankündigungstext gelesen haben der
zu diesem Vortrag kommuniziert wurde, da steht sehr Grundsätzliches drin. Da steht
drin, dass wir irgendwie ein paar Probleme haben. Die Begriffe, mit denen wir herum
hantieren, irgendwie mal vernünftig zu füllen und mal zu benennen, das ist
irgendwie so die ganze Idee auch dieser Veranstaltungsreihe wirklich mal
dahinter zu gucken, was hinter dem einen oder anderen Basswirt denn eigentlich
wirklich steckt. Wenn man die Digitalisierung jetzt mal als Begriff
hernimmt, dann findet man durch die Presse, durch Publikationen hinweg alles
Mögliche herumgeistern, wo offensichtlich Digitalisierung als ganz
wichtig festgestellt wird, als etwas was unverzichtbar ist, was irgendwie die
ganze Welt jetzt aber auch wirklich tiefgreifend wandelt, von wo
nach wo eigentlich, man weiß es nicht genau, aber man kann, also ich hätte noch
15 Folien davon machen können mit lauter Büchern drauf und lauter Studien
drauf, auf denen hervorgeht, dass das wohl alles irgendwie wichtig ist.
Das Monitoring Report, Wirtschaft Digital, Grünbuch Digitale Plattform, auch so ein
Magazin wie Brand 1, Es denkt nicht für dich, Schwerpunkt Digitalisierung, wenn wir
es größer machen, können wir es auch lesen, dass das da drauf steht.
Eine ganze Latte von Büchern, Machine Age, The New Digital Age, Digitale
Transformation, The Rise of the Robots, Vierte Revolution, Deutschland 4.0, wie die
digitale Transformation gelingt, da steht drin wie das geht, ich habe das noch nicht
gelesen.
Wenn man sich mit dem Thema schon ein bisschen länger beschäftigt und ich
mache das ja irgendwie so mein ganzes Wissenschaftlerleben, da spielte
irgendwie Digitales und Daten und lauter solche Sachen ständig eine Rolle, stellt
man fest, so richtig der Hit ist das irgendwie nicht, die gleichen Bücher
oder in denen was ähnliches drin steht, kann man von 1995 auch finden, Being
Digital, Digital Economy, Blueprint Digital Economy, manchmal auch so Network Society,
Vernetzung, vernetzte Städte haben wir vorhin gehört, eine ganze Zeit lang hat so
was auch Internetökonomie geheißen, jetzt heißt es nicht mehr Internetökonomie,
jetzt heißt es halt irgendwie digitale Transformation.
Das schreit förmlich danach, dass wir mal mit diesem Basswort weitwurf und
hantieren mit halbwissen aufhören, das war die Intention dieser
Veranstaltungsreihe, hier steht, ich lese das noch mal vor, viel wird derzeit
über Digitalisierung gesprochen, Politik und Medien gebrauchen, das Schlag wird
geradezu inflationär, der Begriff selbst bleibt dabei merkwürdig diffus.
Und da will ich jetzt so ein bisschen gegen anarbeiten, gegen die Diffusität,
das was wir jetzt heute machen, gegen die drei Unbekannten ist jetzt nicht ein
Vortrag, in dem Raketenforschung präsentiert wird, sondern wir gehen mal
an die Grundlagen ran, was bedeuten diese Begriffe denn eigentlich, also
eigentlich, es kommt jetzt echt nur womöglich schnödelangweilige
Grundlagenvorlesung über so ein paar Begrifflichkeiten, in denen aber vielleicht
doch der ein oder andere Aha-Effekt drin steckt. Ich halte es für hoch schwierig
und herausfordernd, dass wir diese Begriffe, mit denen wir in Diskursen in
der Gesellschaft herumhantieren, nicht vernünftig gefüllt kriegen, auch als
Wissenschaftler es entheilen, bis dahin noch nicht geschafft haben, das
vernünftig zu füllen, das macht uns auch, wenn wir in unsere Studiengänge mal
reinschauen, große Schwierigkeiten, wenn wir danach gucken, welche Literatur und
welche Texte geben wir eigentlich unseren Studierenden, es fehlt ganz viel,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:12:13 Min
Aufnahmedatum
2018-10-16
Hochgeladen am
2018-10-24 14:28:00
Sprache
de-DE
Algorithmen, Daten und Digitalisierung sind drei Begriffe, die im aktuellen Diskurs um die Digitalisierung häufig benutzt, aber nur selten fundiert und differenziert erläutert werden. Die inflationäre Verwendung von Begriffen ohne die Mühen des Benennens und Erläuterns, wie die damit bezeichneten Phänomene zu fassen seien und durch welche Eigenschaften sie charakterisiert sind, leistet nichts anderes als Bedeutungsverunklarung ohne eine Chance auf Gewinn an Erkenntnis oder wohlbegründeter Meinung. Dieser Beitrag stößt in dieses Desiderat.