Grüß Gott.
Unsere Gesundheit ist uns allen wichtig und wer das Gesundheitssystem verbessern möchte,
muss sich mit dem Körper auseinandersetzen, muss den Körper verstehen
und muss auch wissen, welche Funktion der Körper hat.
Hier sehen Sie ein Visualisierungsbeispiel aus dem 18. Jahrhundert.
Eine Wachsfigur. Das Lymphsystem im Bauchraum ist dargestellt,
um die Anatomie zu studieren und zu analysieren.
Mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen in Würzburg in der Metropolregion Nürnberg hat sich die Welt verändert.
Man konnte, man konnte, meine Zeit, man konnte endlich durch den Körper hindurch schauen.
Und das war eine Innovation, die seinesgleichen suchte. Innerhalb weniger Wochen wurde das weltweit eingesetzt.
Gleiches geschah damals auch Anfang der 70er Jahre mit der Computertomographie.
Erfunden zwei, drei Wochen später in der Metropolregion Nürnberg.
Ein weltweites Unternehmen aktiv, um die Dinge zu verkaufen und Ähnliches mit der Kernspintomographie.
Es sind disruptive Technologien, die hier angewendet werden.
Und das Potenzial zur Disruption hat auch die künstliche Intelligenz.
Hier sehen wir schon ein erstes Anwendungsbeispiel der künstlichen Intelligenz in der Medizin.
Die großen Volumendatensätze, die Sie heute mit einem Computertomographiesystem generieren können,
müssen von einem Radiologen analysiert werden, der möchte die Gefäße in dem Fall anschauen,
möchte die Knochen erkennen lassen, eliminieren lassen aus dem Bild und mit intelligenten Verfahren das Ganze verarbeiten.
Hier sehen Sie ein weiteres Beispiel, das hochspannend ist, die Verdrahtung unseres Gehirns.
Man kann also die Nervenbahnen visualisieren und so einem Hirnschirurgen wichtige Informationen zur Verfügung stellen,
wie er sich den Zugang beispielsweise zu einem Tumorherd verschaffen muss.
Das sind alles Informationen, die zur Verfügung stehen und wir sind heute in dem Modus, dass wir mehr Bilder haben als Radiologen.
Das heißt, wir brauchen unterstützende Systeme und die basieren auf KI.
Das ist so eine typische Situation, Baum trifft Oberarm, man sieht sofort, es handelt sich hier um einen Knochenbruch.
Schwieriger wird es aber, wenn man sich moderne Datensätze anschaut, wie hier ein CT-Schnitt,
da muss der Arzt in wenigen Sekunden erkennen, dass es zwei Anomalien gibt.
Er muss erkennen, das eine ist ein Gefäß, das mit Kontrastmittel gefüllt ist und rechtsgrün gekennzeichnet.
Das oben rechts, das ist eine Tumorherd, der muss jetzt genauer untersucht werden und verfolgt werden.
Und ohne künstliche Intelligenz, meine sehr verehrten Damen und Herren, übersieht man natürlich solche kleinen Veränderungen sehr schnell
und der Patient wird unter Umständen nicht ordentlich therapiert werden.
In den großen Volumendatensätzen hat heute die künstliche Intelligenz bereits die Möglichkeiten geschaffen,
um solche Tumorherde, die Sie hier rot dargestellt sehen, zu visualisieren.
Der Arzt hat die Möglichkeiten, diese Strukturen zu vermessen und dann auch zu interpretieren und eine Therapieentscheidung zu treffen.
Die Systeme, die die KI zur Verfügung stellt, werden ständig verbessert.
Heute können wir anatomische Regionen in korrespondierenden Bildpaaren automatisch detektieren lassen.
Wir können dem Rechner sagen, zeig mir mal die Thoraxeinheit, zeig mir mal den Bauchraum, zeig mir mal die Hüftgegend.
Und wir können die Visualisierung so automatisiert nutzen, dass genau die Bereiche dargestellt werden, die wir dann auch sehen möchten.
Und das steigert natürlich die Effizienz der Verarbeitung.
Es geht um die Verarbeitung immenser Datenmengen und das ist genau das, was wir heute auch weltweit beobachten.
Es ist sehr interessant, wir generieren heute in weniger als zehn Minuten die Datenmenge, die die Menschheit bis 2002 insgesamt generiert hat.
In weniger als zehn Minuten. Und diese Daten muss man verarbeiten und das gilt natürlich auch für das medizinische Umfeld.
Wir haben nicht nur Bilddaten zur Verfügung, wir haben Umweltdaten.
Wo lebt ein Mensch in welcher Umgebung? Wir können die Genome analysieren, wir können die Familienhistorie berücksichtigen,
wir können Laborwerte analysieren und aufzeichnen, aber wir können auch Zeltbildgebung machen mit Hilfe der Pathologie.
Und diese ganze Information fließt dann zusammen, wird im Rechner abgespeichert und steht zur Verfügung.
Und der Weg wird letztlich dahin führen, dass wir zur Präzisionsmedizin kommen werden, dank der künstlichen Intelligenz,
wo nicht mehr jeder Patient leicht behandelt wird, sondern sehr individualisiert dann auch die Behandlung auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden kann.
Ich wiederhole mich gern noch mal, die künstliche Intelligenz hat das Potenzial zur Disruption in der medizinischen Versorgung.
Was braucht man dazu? Daten, Daten, Daten, um die Systeme zu trainieren.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:05:28 Min
Aufnahmedatum
2018-12-03
Hochgeladen am
2019-03-28 08:21:35
Sprache
de-DE
Session „Künstliche Intelligenz in wichtigen Anwendungsbereichen: Produktion, Mobilität und Gesundheit“
Pressemeldung : https://www.fau.de/2018/12/news/panorama/kuenstliche-intelligenz-im-fokus/
Der gesamte Digitalgipfel : https://www.youtube.com/watch?v=1F0vsIMcBAI