Guten Morgen, erstmal eine wichtige Anmerkung für Sie. Heute sind Hochschulwahlen,
das ist ganz wichtig, dass Sie auch wählen gehen. Das ist auch sozusagen dann Ihre Stimme und Sie
wissen, kennen das ja, niedrige Wahlbeteiligung heißt dann auch immer, dass man das den entsprechenden
Leuten vorwerfen kann. Deswegen ganz einfach hingehen, Stellenausweis zeigen, Stimmzettel
nehmen, ausfüllen. Wählen ist ein relativ einfacher Akt und doch irgendwo ziemlich wichtig.
So, also was haben wir bislang gemacht? Ich habe Ihnen einen ganzen Stall voll organischer
Methoden präsentiert. Das, was wir jetzt ein bisschen uns anschauen wollen, ist existierende
Systeme, an denen man einige der organischen Prinzipien, die wir ganz am Anfang festgestellt
haben oder aufgelistet haben, wo man eine ganze Reihe von diesen organischen Prinzipien finden,
wiederfinden kann. Ich möchte Ihnen deswegen in erster Linie jetzt etwas über P2P Netzwerke
erzählen. P2P Netzwerke kennen wir eigentlich vom Filesharing, aber das Ganze ist eben auch aus
wissenschaftlicher Sicht sehr interessant, was da so abgeht. Insbesondere gibt es halt keinen zentralen
Aufpasser. Man kann sich anmelden, wieder abmelden, ohne dass das System zusammenbricht. Ist also
insgesamt dem Internet nicht unähnlich, hat aber eben eine bestimmte Aufgabe und es gibt halt die
Aufgabe, dass man da was zu suchen hat und solche Sachen. Das wollen wir uns mal genauer anschauen
und wir machen das so ein bisschen auch auf historische Art und Weise. Wir fangen halt so
mit dem ersten P2P Netzwerk an, werden halt feststellen, dass das gar kein P2P Netzwerk ist
und werden dann halt so kleine Abstecher in Richtung Theorie machen, wie man halt auch
bestimmte Sachen beweisen kann, nämlich wie groß so einzelne PIs ausgelegt werden müssen,
wie man halt erfolgreich sucht in solchen Netzwerken und ähnliche algorithmische
Fragestelle. Ja, was sind P2P Netzwerke? P2P Netzwerke, hatte ich ja gerade schon gesagt,
sind in allererster Linie dazu da File Sharing zu betreiben. Wenn man sich das mal anguckt,
was so auf dem Internet an Traffic unterwegs ist, kann man sich das hier mal, gut, das kommt jetzt
auch langsam in die Jahre, da müsste man langsam wieder neue Statistiken raussuchen, dann sieht
man halt, dass alles, was jetzt hier grün eingefärbt ist, ausmacht, was im Netz halt an
Datenaustausch stattfindet. Also HTTP ist halt das, was wir normal umgesurfen machen,
Other ist dann zum Beispiel auch E-Mail und so was, das ist vom Datenvolumen her natürlich
vergleichsweise wenig und File Sharing ist das, was hier anteilsmäßig ist. Also nicht,
das ist halt auch etwas, was wirklich erstaunlich ist, was da an Datenvolumen durch die Gegend geschoben
wird bei den P2P Netzwerken. Was natürlich auch immer die P2P Netzwerke in so ein bisschen auch
in die Medien bringt, ist natürlich, dass da ganz viel Copyright Infringement mit im Spiel ist,
deswegen hat es auch natürlich sehr medienwirksame Prozesse gegeben, insbesondere Napster, wo wir
gleich darauf eingehen werden, hat da auch viele, ja, viel schlechte Publicity bekommen und naja,
Napster ist ja inzwischen auch etwas mutiert zu einem ganz normalen kommerziellen System.
Wenn man bedenkt, Napster ist das erste P2P Netzwerk, das von 1999 stammt, so lange ist
1999 auch noch nicht her, was sich da getan hat. Hier sind einfach mal so ein paar Sachen
aufgelistet. Wir werden uns intensiver auseinandersetzen mit Napster, weil es eben
die Grundidee geliefert hat und wir werden uns dann mit Nutella noch mal beschäftigen,
weil das einige der, ja, wie soll ich sagen, der nicht sauberen Lösungen bzw. das Nachteil von
Napster versucht hat anzugehen und halt zu lösen. Wir werden dann halt an der Stelle abbiegen in
Richtung von stärker algorithmisch ausgelegten Ideen. Ja, das was jetzt sozusagen algorithmisch,
also von der Algorithmen Theorie her eine ganz wichtige Sache ist, Sie sehen das erste,
das mit den Distributed Hash Tables ist auch noch aus der Zeit von vor Napster. Die Distributed
Hash Tables sind eine der ganz zentralen Ideen, wie man halt sowohl die Verwaltung der Daten im
gesamten P2P Netzwerk realisiert, wie auch eben das Finden hinbekommt. Da werden wir dann drauf
eingehen und dann aus der Ecke der Theorie ist das sogenannte CAN Netzwerk auch entwickelt worden.
CAN ist also Content Adjustable Network, das werden wir uns dann auch näher anschauen,
insbesondere eben die dabei benutzten Datenstrukturen und die Algorithmen zum
Ruten und Suchen und Finden von Daten, werden wir uns da anschauen. Es gibt dann halt noch
eine ganze Reihe von weiteren eben jetzt aus der algorithmischen Ecke kommenden Ansätzen,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:10:42 Min
Aufnahmedatum
2013-06-25
Hochgeladen am
2019-04-29 04:39:24
Sprache
de-DE
Unter Organic Computing (OC) versteht man den Entwurf und den Einsatz von selbst-organisierenden Systemen, die sich den jeweiligen Umgebungsbedürfnissen dynamisch anpassen. Diese Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sie die sog. Self-*-Eigenschaft besitzen, d.h. sie sind selbst-konfigurierend, selbst-optimierend, selbst-heilend, selbst-schützend, selbst-erklärend, ...
Als Vorbild für solche technischen Systeme werden Strukturen und Methoden biologischer und anderer natürlicher Systeme gewählt.
Literatur:
- Ch. Müller-Schloer, Ch. von der Malsburg, R. P. Würt. Organic Computing. Informatik-Spektrum, Band 27, Nummer 4, S. 332-336. (LINK)
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J. M. Kleinberg. Authoritative sources in a hyperlinked environment. Journal of the ACM 46 (1999) 604-632. (LINK)
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M. Dorigo. V. Maniezzo. A Colorni. Ant system: an autocatalytic optimizing process. Technical Report 91-016, Politecnico di Milano, 1991. (LINK)
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