Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
In groben Zügen sind sie ja schon unterrichtet, was der Dr. Haag alles so angestellt hat.
Wir wissen, wo er seine ersten politischen Gehversuche gemacht hat, nämlich in der Kommunalpolitik,
dann aber sehr schnell dann in den Beamtenbereich gewechselt ist, dann die ganze weitere Entwicklung.
Ich wiederhole das einfach als Bundestagsabgeordneter, als Staatssekretär, parlamentarischer Staatssekretär,
dann als Bundesminister und dann noch ein sehr, sehr reichhaltiges Engagement im Ehrenamt, im kirchlichen Bereich.
Und deswegen jetzt die Frage, wo liegt das Mikrofon?
Können wir da schon gleich mit einer Frage rechnen an den Dr. Haag?
Ja, gut, dann mache ich den Anfang.
Herr Dr. Haag, heute ist ja ein spezielles Datum. Wo waren Sie heute vor 30 Jahren und wie ging es Ihnen?
Ich war da noch im Bundestag. Ich war ja von 1969 bis 1990 im Bundestag.
Und am 9. November 89 hatten wir eine Bundestagsitzung.
Ich weiß gar nicht, was für ein Wochenende war. Ich glaube, ein Donnerstag könnte es sein.
Aber jedenfalls kein Freitag und das Wochenende ist ja sowieso nicht.
Und wir hatten dann eine normale Sitzung des Bundestages.
Und gegen Abend ist eben dann von dem Präsidenten oder der Präsidentin,
ich weiß gar nicht, wer damals präsidiert hatte, mitgeteilt worden.
Es war so etwa halt neun rum, dass in Berlin die Mauer offen ist.
Oder neun Uhr war es etwa. Also während der laufenden Bundestagsitzung.
Das war für viele natürlich völlig erstaunlich, trotz all der Vorgänge,
die kurz vor dem 9. November gewesen sind.
Und man hat ja damit gerechnet, dass irgendwas passiert.
Und lange hält sich dieses System nicht mehr.
Aber dass die Mauer offen ist und die Leute dann bald durchgegangen sind,
das konnte niemand eigentlich ahnen.
Und dann sind einige Abgeordnete auf die Idee gekommen, aufzustehen.
Und das Deutschlandlied zu singen.
War das nicht der Ernst Hintzgen?
Ich weiß gar nicht, wer könnte der aus der CSU da abhören?
Genau, der Ernst Hintzgen.
Und dann haben sich sozusagen alle da angeschlossen.
Und wir haben dann die dritte Strophe des Deutschlandliedes gesungen.
Es gingen aber dann noch die Beratungen gar zu Ende.
Ich weiß nicht mehr, wann das genau war, die Bundestagssitzung.
So um 10 Uhr. Und dann hat man sich halt später dann zu Hause im Fernsehen anschauen können,
wie jetzt der Abend weitergegangen ist.
Ja, wer würde da gleich unmittelbar anknüpfen?
Ja, guten Morgen. Ich habe eine ganz andere Frage.
Und zwar würde ich gerne wissen, war das schon immer Ihr Wunsch oder Ihr Ziel, in die Politik zu gehen?
Oder hatten Sie eigentlich von vornherein ein alternatives Berufsziel?
Und dann zweite Frage wäre, wie sind Sie dann zur Politik gekommen?
Das ist eine gute und gleichzeitig schwierige Frage in gewisser Hinsicht.
Denn man kann nämlich eine sozusagen politische Laufbahn, kann man nicht in dem Sinn planen wie ein anderer Beruf.
Also Sie studieren hier, Sie Jungswissenschaften wollen Lehrerin werden oder vielleicht auch was anderes.
Aber schwerpunktmäßig Lehrerin, das können Sie alles planen.
Das geht natürlich in der Politik nicht, weil Sie da immer abhängig sind von anderen,
die Sie erst mal wählen müssen, erst mal in der Partei und dann in der Bürgerschaft und bis Sie dann nochmal irgendwie ein Amt bekommen haben.
Ich hatte schon als Schüler zunehmend Interesse und habe mich vor allem mit jüngster deutscher Geschichte befasst.
Also Weimarer Zeit vor allem und Drittes Reich.
Und bin durch diese Studien, als ich dann das Studium begonnen habe, ich habe Jura studiert,
Presenters
Dr. Siegfried Balleis
Dr. Dieter Haack
Dr. Dietmar Hahlweg
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:21:20 Min
Aufnahmedatum
2019-11-09
Hochgeladen am
2019-11-13 08:35:14
Sprache
de-DE
Hon.-Prof. Dr. Siegfried Balleis im Gespräch mit dem ehemaligen Bundesminister Dr. Dieter Haack und dem Alt-Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, Dr. Dietmar Hahlweg.