7 - Funktionelle Charakterisierung des Immunsystems [ID:12264]
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Vielen Dank für die Einführung. Ich freue mich sehr, heute Abend hier zu sein und Ihnen

etwas über die Grundlagen des Immunsystems zu berichten und auch im zweiten Teil des

Vortrags dann auf therapeutische Aspekte einzugehen. Denn da hat sich in den letzten

Jahren viel getan. Man hat neue Mechanismen entdeckt, mit denen man das Immunsystem sehr

gezielt modifizieren kann und das wird also das Thema im zweiten Teil des Vortrags sein.

Im Prinzip wird der Vortrag in vier Teile aufgeteilt sein. Zunächst ein Einblick in die

Funktion und Aufbau des Immunsystems und dann gehe ich auf drei spezielle Zelltypen ein,

die sehr wichtig sind in der Abwehr von Erregern oder auch in der Bekämpfung von Tumorzellen,

nämlich die T-Zellen, B-Zellen und die dendritischen Zellen. Diese drei Zellen

müssen miteinander kommunizieren, um eine effektive Immunabwehr aufzubauen. Dann gehe

ich auf Antikörper ein, also bestimmte Moleküle, die wichtig sind im Immunsystem für die Abwehr

von Tumoren und Abwehr von bestimmten Pathogenen. Und im letzten Teil, im vierten Teil, schauen wir

uns dann an, was sich in letzter Zeit getan hat, um Immuntherapie effizienter zu gestalten.

Gut, schauen wir uns mal zunächst an, welche positiven und negativen Eigenschaften das

Immunsystem eigentlich mitbringt. Wenn man über das Immunsystem nachdenkt, fallen einem

hauptsächlich die positiven Eigenschaften ein. Wir brauchen das Immunsystem, damit wir geschützt

sind vor verschiedenen Erregern, die überall in der Umwelt auf uns stoßen können. Wir brauchen

das Immunsystem aber auch, um Tumorzellen in Schach zu halten. Das ist eine ganz wichtige

Funktion oder auch bei der Wundheilung. Also die Wiederherstellung von Organsystemen nach einer

Verletzung beispielsweise wird auch durch Immunzellen teilweise beeinflusst. Und eine

wichtige Funktion ist eben das immunologische Gedächtnis. Das steckt hinter der erfolgreichen

Strategie der Impfung, dass wir einfach uns gegenüber Erregern impfen können und dann

langanhaltend Schutz haben vor einer erneuen Infektion mit dem gleichen Pathogen. Auf der

anderen Seite haben wir aber verschiedene schädliche Funktionen des Immunsystems. Und

die kommen zum Tragen, wenn wir über Autoimmunität nachdenken. Das heißt, wenn körpereigene Zellen,

körpereigenes Gewebe angreifen, da gibt es Typ 1 Diabetes oder Autoimmune Arthritis,

verschiedene Krankheitsmodelle, bei denen das Immunsystem eine negative Eigenschaft besitzt.

Oder auch die Abstoßung von Transplantaten. Es ist sehr schwierig von einer Person ein Organ

in eine andere Person zu transplantieren, weil das Immunsystem sofort dieses Organ erkennt,

als fremd erkennt und dadurch eine Organabstoßung auslöst. Und schließlich der dritte Punkt,

bei dem das Immunsystem als schädlich betrachtet werden kann, ist eben allergische Reaktionen

oder Asthma. Das Immunsystem kann ganz grob in zwei große Teile unterteilt werden. In

das sogenannte angeborene Immunsystem und das adaptive oder erworbene Immunsystem. Auf

diese Grafik sehen Sie jetzt rein schematisch mal aufgetragen, wie eine Infektion verläuft

und in welchem zeitlichen Abstand dann das angeborene oder adaptive Immunsystem aktiv wird.

Es beginnt natürlich mit der Infektion durch einen gewissen Erreger, der dann sehr schnell

sich vermehren kann und wenige Stunden später wird das angeborene Immunsystem aktiviert und

hilft schon deutlich bei der Abwehr dieses Erregers innerhalb der ersten Tage. Das adaptive

Immunsystem braucht ein paar Tage, um aktiviert zu werden, ist dann aber deutlich stärker

als das angeborene Immunsystem und ist eben auch in der Lage, ein sogenanntes immunologisches

Gedächtnis aufzubauen, das uns dann schützt vor einer erneuten Infektion mit dem gleichen

Erreger. Das ist hier durch diesen Pfeil dargestellt. Und jetzt müssen wir uns mal anschauen, welche

Komponenten sind Teil des angeborenen Immunsystems und welche Komponenten gehören zum adaptiven

Immunsystem, um diese Unterscheidung mal klar definieren zu können. Natürlich ist es zunächst

mal wichtig, das Organsystem, das heißt den ganzen Körper vor dem Eindringen von Erregern

zu schützen. Dazu dient natürlich die Haut als Barriere oder auch die Produktion von

Muckus in der Lunge oder im Darm. Das heißt, dadurch wird es den Bakterien oder Viren

erschwert, überhaupt ins Organsystem einzudringen. Das wäre so eine erste Barriere, die diese

Erreger überwinden müssen. Dann haben wir eine Anzahl verschiedener löslicher Faktoren.

Das sind bestimmte Enzyme, die zum Beispiel Bakterien zerstören können, Lysuzym in

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. David Vöhringer Prof. Dr. David Vöhringer

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:39:57 Min

Aufnahmedatum

2019-10-24

Hochgeladen am

2019-11-18 16:15:09

Sprache

de-DE

Methoden der immunologischen Grundlagenforschung erlauben es, die verschiedenen Funktionen des Immunsystems sehr gezielt zu untersuchen. Dadurch verbessert sich das Verständnis des komplexen Wechselspiels verschiedener Zelltypen und Botenstoffe, die zur Abwehr von Pathogenen beitragen.

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