1 - Erneuerbares Erdgas als Brücke vom fossilen ins regenerative Zeitalter [ID:12348]
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Ich möchte mir natürlich erstmal bedanken, dass ich heute hier stehen darf und hier vortragen darf.

Wir vom Lehrstuhl Energieverfahren sind, wie schon angesprochen, wir sitzen im Herzen von

Nürnberg auf AEG und unsere Themen sind im weitesten Sinne CO2 freie oder CO2 arme Energieerzeugung.

Wir kommen eben aus der Schiene der Biermassennutzung, aber auch viel hinsichtlich der chemischen Nutzung

von Synthesegasen und genau an dieser Schnittstelle ist auch der heutige Vortrag angesiedelt.

Ich spreche jetzt hier an der Stelle nicht nur für mich, sondern auch für meinen Kollegen

den Herrn Neubert, der hier auch mit dem Publikum sitzt. Ich hoffe dann auch später tatkräftig

bei der Diskussion unterstützen kann, weil es einfach wirklich das Querschnittsthema

ist zwischen der Vergasungsseite, die ich bei uns betreue und der dann chemischen Synthese

in seinem Arbeitsfeld. Was möchte ich Ihnen in den nächsten 45 Minuten vorstellen? Wir

werden mal auf die Bedeutung von Erdgas eingehen in Deutschland, damit wir einfach mal Größenordnungen

und Zahlen haben und wissen, von was wir reden. Ich möchte dann auf die Technologien zur

Erzeugung von synthetischem Erdgas eingehen, in dem Kontext natürlich auch ein bisschen

Werbung für unseren Lehrstuhl machen und da zwei, drei Projekte dazu vorstellen. Der

Blick in die Glaskugel ist natürlich für uns Ingenieure immer sehr, sehr schwer. Wir

haben dazu einige Arbeiten, die sich so ein bisschen mit der Rolle von erneuerbaren Gas

in der Zukunft beschäftigen können. Auch da möchte ich noch mal kurz eingehen, um einfach

so ein bisschen das Ganze einzuordnen, wo wir uns vielleicht in ein paar Jahren befinden

könnten. Hier steigen wir ein. Einfach eine Grafik jetzt hier an dieser Stelle. Wir sehen

dargestellt im Totten-Diagramm den Energieverbrauch in den jeweiligen Sektoren, Stromsektoren,

Mobilitätssektoren und Wärmesektoren und da jeweils in blau dargestellt, das ist der

Anteil des fossilen Erdgases, der spielt in der Mobilität, wie wir glaube ich alle wissen,

tagtäglich auch mitbekommen, keine Rolle. Im Stromsektor sind wir irgendwo noch bei

knapp 13 Prozent von dem fossilen Erdgas und dann im Wärmesektor, der auch mit Abstand

der größte ist, liegen wir noch bei ungefähr 50 Prozent fossilen Erdgas. Wenn man die Energiewende

Diskussionen in den letzten Jahren gesehen hat, dann glaube ich, ist es klar, dass wir

vor allem voran jetzt mal die Stromwände voran getrieben haben. Die Verkehrswende und die

Energiewende, die stehen noch aus. Also wir werden uns jetzt mit diesen 50 Prozent Erdgas

im Wärmesektor beschäftigen müssen und wir müssen uns überlegen, was wir da für Lösungen

anbieten können, um die eben, ja, das zeige ich mal im ersten Schritt CO2-armer und später

dann auch CO2-frei hinzubekommen. Das Ganze ist natürlich auch durch den Klimaschutzplan

der Bundesregierung gedeckelt. Unser Ziel besteht ja darin, bis 2050 eine mehr oder weniger

CO2-freie Energieversorgung zur Verfügung zu stellen und da werden jetzt auch alle ihre,

alle Sektoren ihren Beitrag leisten müssen. Allen voran die Energiewirtschaft, die in

der letzten Zeit schon sehr, sehr viel gemacht hat, aber wir werden zum Beispiel auch im

Gebäudebereich sehen, dass da deutliche Anstrengungen notwendig sind, um diese CO2-Emissionen zu

reduzieren. Hier wird natürlich viel getan, hinsichtlich schon mal der Gebäudedämmung

und so weiter, dem leider entstehen auch Trends gegenüber, wie zum Beispiel zunehmende

Anteil oder Zahl von Single-Haushalten, die das Ganze auch wieder so ein bisschen abfangen.

Also nur alleine mit der energetischen Sanierung müssen wir schauen, weil wir es nicht reichen,

wir müssen schon auch auf der Versorgerseite anpacken. Wenn wir da jetzt uns als Beispiel

mal die Installation der Heizungssysteme in Neubauten anschauen, dann ist es jetzt

im Jahr 2018 so. Also hier ist der orange Balken, der steht für Erdgasheizungen, dann werden

heutzutage noch 40 Prozent der Heizungen als Erdgasheizungen installiert. Heizöl spielt

heutzutage schon mal keine Rolle mehr. Die alten Heizungen, die werden ja jetzt auch vom

politischen Willen versucht, relativ schnell aus den Kellern zu verbannen. Zunehmend werden

die Elektrowärmepumpen immer stärker, aber momentan ist einfach noch die Erdgasheizung

der größte Anteil. Und man muss natürlich auch sehen, alles was heute an Heizungen installiert

wird, und da sind wir jetzt erstmal nur im privaten Bereich, das ist für die nächsten

20 Jahre da. Eine Heizung tauscht man nicht einfach nach fünf Jahren oder nach zehn Jahren,

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. Dominik Müller Dr. Dominik Müller

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:51:56 Min

Aufnahmedatum

2019-11-21

Hochgeladen am

2019-11-26 10:36:45

Sprache

de-DE

Der Beitrag stellt verschiedene, grundsätzliche Verfahrenswege zur Produktion und Bewertung von regenerativem Erdgas (SNG) vor. Veranschaulicht werden die verschiedenen Ansätze anhand aktueller Forschungsansätze und konkreter Projekte am Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik.

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