Für unsere Patientinnen und Patienten, aber auch für die Angehörigen, ist entscheidend,
dass die Technologie nicht zu viel Raum einnimmt.
Mit dem Radar haben wir die Möglichkeit, berührungslos, belastungsfrei, kontinuierlich vital Parameter
zu erfassen.
Das große Plus, was wir hier in der Kooperation zwischen Technikern und Medizinern, der BTU
Cottbus und der FAU Erlangen haben, ist, dass wir es wirklich geschafft haben, eine gemeinsame
Spache zu finden.
Insofern finden wir ganz viele Berührungspunkte und Anknüpfungspunkte, wo wir Synergien haben,
was dann auch wirklich in der Applikation der Medizin ganz neue Lösungen ermöglicht.
Wir haben Universitäten, Hochschulen als Forschungspartner, die Proof-of-Concept-Untersuchungen
machen, Hypothesen bilden.
Wir haben Industriepartner, die wichtige Aspekte in die Forschung und prototypische
Entwicklung einbringen, die eine Vorbereitung einer späteren Produktentwicklung darstellen.
Und wir haben ELSI-Partner.
ELSI-Partner verantworten Forschung hinsichtlich ethischer, legaler und sozialer Implikationen,
denn jede Form von Neuerung, insbesondere im medizintechnischen Bereich, bedarf einer
gewissenhaften Begleituntersuchung, um die Akzeptanz und Integration der Innovationen
zu ermöglichen.
Medizintechnik ist aus der medizinischen Versorgung mittlerweile kaum mehr wegzudenken.
Und gleichzeitig wissen wir nachweisbar, dass sie Technik Einfluss hat auf die Beziehung
sowohl zwischen den Patienten und den Behandelnden, als auch zwischen den Patienten und den Zugehörigen
und Angehörigen.
In der Palliativmedizinischen Versorgung versuchen wir meist die medizintechnik, die
medizinischen Geräte zu reduzieren, um eben genau die Beziehungen in den Vordergrund zu
stellen und die Bedürfnisse der Patienten und Angehörigen in den Mittelpunkt zu nehmen.
Die Radarinterferometrie, die wir als Technologiebasis für unsere Untersuchungen in der Medizintechnik
verwenden, basiert auf dem klassischen Radarkonzept.
Das heißt, wir senden eine elektromagnetische Welle aus, die wird an dem Brustkorb reflektiert,
wo wir eben ein spezielles Verfahren gefunden haben, die sogenannte Sextorinterferometrie,
die extrem hochauflösend Distanzen und Distanzänderungen erfassen kann.
Und das ist auch die Basis für unser Konzept, was wir hier nutzen, um Vitalparameter wie
eben Herzschlag und Atmung berührungslos zu erfassen.
Im Gegensatz zu anderen Radartechnologien verwenden wir nicht die Distanzmessung, sondern wir
untersuchen die Distanzänderung über die Zeit.
Die Verschiebung der ausgesandten zur reflektierten Welle über die Zeit ermöglicht uns Distanzänderungen
im Bereich von hunderten von Nanometern mit einer zeitlichen Auflösung von Mikrosekunden
darzustellen.
Der große Vorteil, den wir mit der Sextorinterferometrie als Basistechnologie haben, ist, dass die elektrometrischen
Wellen, die wir verwenden, nicht leitende Materialien durchdringen können und wir so
zum Beispiel bekleidete Personen oder Personen, die in einem Bett unter einer Bettdecke liegen,
berührungslos monitoren können.
Die NEMGuardian Projekt, von uns weltweit führend untersuchte Technologie eines radarbasierten
Monitorings, das berührungslos und belastungsfrei kontinuierlich Gesundheitszustände erkennt,
erfasst, Veränderungen darstellt und mittels lernender Algorithmen prädiziert, kann zu
einer grundlegenden Veränderung der Gesundheitsversorgung führen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:50 Min
Aufnahmedatum
2020-02-07
Hochgeladen am
2020-02-07 09:50:41
Sprache
de-DE