Liebe Mitglieder der FAU liebe Studierende unserer Universität ich habe heute

wieder einen ganz besonderen Gast für Sie die Soziologin Sabine

Pfeiffer die bei uns den Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt

Arbeit Technik und Gesellschaft inne hat steht für uns für ein Gespräch zur

Verfügung ich werde mit ihr jetzt über die Auswirkungen der Corona Krise

auf unsere Arbeitswelt sprechen liebe Frau Pfeiffer wir sind

eine Wissensgesellschaft und wir sind auch immer davon ausgegangen dass Gesellschaft getragen wird

durch die Forschung im Moment erleben wir etwas ganz anderes

unsere Gesellschaft wird getragen von Menschen die in der Pflege

arbeiten die im Handel arbeiten und die Dienstleistungen übernehmen

wie stellt sich diese Entwicklung für Sie dar ja wenn

wir ehrlich sind ist es natürlich keine Entwicklung es wird uns jetzt nur bewusst

vielleicht müssen wir auch nochmal zurückblickend sagen vielleicht war das Reden

über die Wissensgesellschaft schon immer ein sehr einseitiger Blick natürlich auch

vor der Krise eben alles das was wir in der Soziologie Reproduktion nennen

also wie können wir uns als Gesellschaft als einzelne Menschen reproduzieren da gehört

Pflege dazu da gehört Nahrung dazu da gehört jede Art von Versorgungsleistung dazu

das ist ja alles passiert auch in der Zeit vorher aber es war

uns vielleicht nicht so bewusst nur den Menschen die auf Pflege angewiesen waren war

es bewusst oder denen Menschen die in der Pflege oder im Einzelhandel teilweise zu

schlechten Bedingungen arbeiten war es sehr bewusst dass sie sehr gebraucht werden

aber das Gesellschaft das vielleicht nicht ausreichend weder mit

Aufmerksamkeit noch mit entsprechend guten Arbeitsbedingungen honoriert ich hoffe

dass wir diese Erkenntnis auch über die Krise hinaus uns bewahren und

auch wenn wenn alles wieder irgendwann hoffentlich zur Normalität übergeht uns weiterhin

bewusst sein dass auch in einer Wissensgesellschaft die ganz normalen Bedürfnisse

des Lebens genauso wichtig sind und für für das Funktionieren von

Gesellschaft auch der Wissensgesellschaft essentiell sind welche Chancen sehen Sie

denn in der aktuellen Situation für die Digitalisierung also

was wir natürlich sehen Gott sei Dank ist dass die Menschen in Deutschland ganz

offensichtlich wahnsinnig schnell umswitchen da wo sie können wo sie die Gerätschaften

zur Hand haben wo es von der Infrastruktur her möglich ist und

wo die Tätigkeit es überhaupt erlaubt sehen wir ja landauf landab dass

alle ins Homeoffice gehen wo es ihnen möglich ist und alle digitalen

Möglichkeiten der Kommunikation nutzen die ihnen zur Verfügung stehen ich finde es eine ganz

spannende Entwicklung weil wir in der Digitalisierungsdiskussion der letzten Jahre sehr oft

die Stimmen gehört haben die gesagt haben in Deutschland sind alle so

ängstlich was die Digitalisierung angeht ich habe das immer schon für eine für eine falsche

Einschätzung gehalten in meiner Empirie habe ich das auch nie gefunden aber wir sehen ja jetzt

da wo die Menschen Zugang zu der Technik haben das ist nicht überall so

aber da wo sie sie haben geht der Switch ins Digitale relativ einfach

Gott sei Dank sind die meisten Tools ja auch leicht zu bedienen und

insofern glaube ich zeigt sich dass diese zumindest diese Formel die Menschen in

Deutschland haben Angst vor der Digitalisierung nie gestimmt hat also Sie meinen auch

dass die Teile der Bevölkerung die nicht sehr technikaffin sind trotz allem

sehr gut mit den Werkzeugen zurecht kommen die sie zur Hand haben es

gibt natürlich Unterschiede und es gibt teilweise erstaunliche Unterschiede ein Fall dem ich die Tage

begegnet bin aus dem Bereich Schule wo jetzt eben natürlich auch Lehrerinnen und Lehrer

umswitchen müssen die oft noch nicht nach je nach Schule und je nach Bundesland

oft nicht dieselben digitalen Tools zur Verfügung haben die wir an der Uni immer