7 - Medienbildung im Religionsunterricht Grundlegende Perspektiven und exemplarische Konkretionen [ID:1330]
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Also ich begrüße Sie alle noch mal recht herzlich, freue mich, dass Sie da sind,
trotz der problematischen Witterungsverhältnisse zum Thema Medienbildung im Religionsunterricht.
Grundlegende Perspektiven, Sie merken, ich habe die Konkrektionen oder Beispiele aus dem Titel
entfernt, weil ich mir gedacht habe, ich möchte doch eher ein bisschen tiefer in theoretische
Grundlagenfragen einsteigen, weil wir darüber ja auch hier immer wieder diskutiert haben und
weil ich meine, dass Sie davon ein bisschen mehr haben und wir alle miteinander ein bisschen mehr
haben, wenn wir darüber ins Gespräch kommen, als wenn wir uns jetzt da so viele Praxisbeispiele
angucken. Der zweite Grund ist einfach, dass etwas mit der Filmübermittlung der Filmdatei
nicht ganz geklappt hat, aber ich kann dann gerne auch ein bisschen noch was erzählen zu diesen
Konkrektionen. Ein kurzer Überblick, was ich vorhabe, sind drei Punkte. Wie kommt der
Religionsunterricht zur Medienbildung? Also eine kurze Bestandsaufnahme, dann zweitens Grundlagen
einer medienweltorientierten Religionsdidaktik. Medienweltorientierte Religionsdidaktik nenne
ich mein Konzept von Religionsunterricht oder Medienbildung im Religionsunterricht und drittens
Perspektiven und Konkrektionen einer solchen medienweltorientierten Religionsdidaktik. Zunächst
also wie kommt der Religionsunterricht zur Medienbildung? Wir haben seit Ende der 1960er
Jahre einen Weg von einer eher verkündigenden und biblorientierten Phase des Religionsunterrichts
hin zu einer Schülerproblem- und erfahrungsorientierten Phase. Damit kommt die Lebenswelt der Schülerinnen
und Schüler in den Blick, vor allem aber wird der Religionsunterricht auch als interaktive
Kommunikation der Schülerinnen und Schüler mit der christlichen Tradition in der gegenwärtigen
Welt wahrgenommen. Also während vorher es eher eine Einbahnstraße war im Sinne von verkündigend,
von einem predigenden Stil der Lehrerinnen und Lehrer oder dann vielleicht in der hermeneutischen
Phase noch eher eine Art Bibelauslegung im Religionsunterricht geht es jetzt stärker darum, die
Schülerinnen und Schüler mit ihrer eigenen Lebenswelt, mit ihren eigenen Erfahrungen in
den Religionsunterricht einzubeziehen und sich mit dem, was der Religionsunterricht an christlicher
Tradition versucht zu erschließen, jetzt auch zu beziehen auf die Lebenswelt, auf die Erfahrungen
der Schülerinnen und Schüler. Von daher werden sogenannte AV-Medien, ich denke diesen Begriff
kennen Sie alle noch aus dieser Zeit, die audiovisuellen Medien werden wichtig und werden
auch in den 70er Jahren dann verstärkt im Religionsunterricht eingesetzt, um eben mehr
von der Lebenswelt und auch von gesellschaftlichen Fragen und Problemen in den Religionsunterricht
einzuholen. Ziele des Religionsunterrichts dann in den 70er Jahren und auch in den 80ern,
Daseinserschließung oder Lebens- und Orientierungshilfe, Gesellschaftskritik, Hilfe beim Umgang mit der
religiösen Dimension des Menschseins, also da merken wir, da geht es um einen weiten Religionsbegriff,
der in dieser Zeit eingeführt wird und die religiös-didaktische Diskussion kennzeichnet.
Und dieser weite Religionsbegriff führt dann eben dazu, dass man religiöse Dimensionen nicht nur
des Menschseins entdeckt, sondern eben auch der jugendlichen Lebenswelt und Vorreiter ist hier
die Pop- und Rockmusik, die seit den 80er Jahren in den Blick kommt, interessanterweise zunächst
mal auf der katholischen Seite, die von hier her weniger Probleme haben als die protestantische
Theologie, wenn es um die Entdeckung von religiösen Dimensionen in der Welt, in der Natur, also
Stichwort natürliche Theologie geht, da haben die Protestanten immer eher ein bisschen Probleme
damit, aber da gehe ich jetzt nicht näher drauf ein, der Protestantismus, die protestantische Theologie
hat sich dann aber auch im Laufe der 90er Jahre vor allem diesen Themen stärker wieder zu gewarnt.
Drei Ansätze der Religionsdidaktik bzw. der praktischen Theologie haben dann verstärkt zur
Berücksichtigung jugendlicher Medienwelten oder überhaupt der Lebenswelten der Menschen geführt,
zunächst mal die Symboldidaktik seit den 1980er Jahren, vor allem die sogenannte kritische
Symbolkunde von Peter Biel. Peter Biel hat versucht mit dem Symbolbegriff quasi eine Brücke zu
schlagen, einerseits von dem anthropologisch grundlegenden Erfahrungen über die kulturell
geprägten Erfahrungen allgemein bis hin zu den religiösen Erfahrungen, also zunächst mal hat
sich der Religionsunterricht sehr stark um Erfahrungsorientierung bemüht, der Symbolbegriff
hat dann im Grunde so als Vermittlungsbegriff oder als Brückenbegriff diese erfahrungsorientierte
Diskussion abgelöst, also man hat gesagt, wie kriegen wir denn die Erfahrungen der Kinder und