11 - Grundlagen der Prospektpflicht, Gegenstand und Reichweite der Prospektpflicht nach der ProspektVO [ID:16213]
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Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie ganz herzlich zu einer weiteren

Ausgabe der Veranstaltung Kapitalmarktrecht.

Wir sind hier noch im zweiten Teil Markteintritt und müssen den noch sozusagen zu Ende bearbeiten

und nähern uns jetzt der Prospektpflicht, also alles was mit dem Prospekt zu tun hat.

Der wird wieder aus zwei Teilen bestehen.

Zunächst, wenn Sie mal das Arbeitspapier angucken, geht es eben um Prospektpflicht

und Prospektbilligung.

Und hier werden wir uns in dieser Untereinheit eben die Grundlagen anschauen sowie Gegenstand

und Reichweite der Prospektpflicht nach der Prospektverordnung, die es ja erst seit kurzem

gibt.

Dann wird im Bezug auf Prospektinhalt und Prospektbilligung noch weitere Aussagen folgen,

die dann in der weiteren Untereinheit stattfinden werden.

Und dann gibt es noch einen zweiten Teil, das ist die Prospekthaftung.

Also wenn dann im Rahmen der Prospektpflicht Fehler passieren, stellt sich die Frage,

inwieweit und wer dafür den Anlegern haftet, die deshalb Schäden erlitten haben.

Das ist also das Programm für die nächste Zeit.

Wir beginnen jetzt eher zunächst mit den Grundlagen der Prospektpflicht und stellen

uns hier die Frage, ja wieso gibt es denn überhaupt eine Prospektpflicht?

Also warum die Prospektpflicht?

Die Idee, die dahinter steht, die regulative Leitidee ist natürlich zu sagen, wir wollen

eine informierte Anlegerentscheidung ermöglichen.

Aber braucht es dazu eine gesetzliche Pflicht oder könnte das nicht der Markt regeln?

Dazu wollen wir erstmal kurz uns das ökonomische Für und Wider der Prospektpflicht angucken

und hier zunächst mal schauen, naja was sind denn das für Informationen, welche Art sind

denn die Informationen, die hier über den Prospekt transportiert werden sollen?

Beziehungsweise worauf beziehen die sich, auf welche Güterkategorie?

Und da unterscheidet die Informationsökonomie nach dem Grad der Unsicherheit der Güterbeschaffenheit.

Wir haben zum einen, das soll dieser Pfeil zeigen, also je weiter nach oben der geht,

desto höher ist die Unsicherheit.

Wir haben einerseits Suchgüter.

Wir haben zum nächsten Erfahrungsgüter und schließlich Vertrauensgüter, das sind die

problematischsten sozusagen.

Bei den Suchgütern, da ist der Grad der Unsicherheit gering, denn da kann ich die Qualität vor

dem Kauf feststellen.

Beim Suchen kriege ich die Informationen über die Qualität des Gutes.

Bei Erfahrungsgütern kann ich das erst nach dem Kauf feststellen.

Eben durch die eigene Erfahrung stelle ich fest, okay das war eine gute Sache, das war

eine schlechte Sache.

Bei Vertrauensgütern ist die Qualität hingegen nur schwer oder gar nicht festzustellen.

Das wohl bekannteste Beispiel für ein Vertrauensgut ist ein Medikament.

Man weiß halt nie, hat es einen jetzt geheilt oder beruht die Genesung auf anderen Faktoren.

Man muss insofern dem Arzt vertrauen.

Bei Wertpapieren, um die es hier geht, die werden hier beschrieben durch die Prospektangaben,

die hier in dem Prospekt eben.

Die Frage ist, was sind denn Wertpapiere für Güter?

Kann ich hier vor dem Kauf leicht die Qualität feststellen, kann ich sie nach dem Kauf leicht

feststellen oder kann ich sie überhaupt nicht oder nur sehr schwer feststellen?

Da gilt zumindest, dass es mal keine Suchgüter sind, denn ich kann vorher nicht sagen, was

drin ist.

Also das Suchgut, man könnte jetzt sagen, ein amerikanisches Lehrbuch sagt bei Wertpapieren,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:31:15 Min

Aufnahmedatum

2020-05-20

Hochgeladen am

2020-05-21 23:36:15

Sprache

de-DE

Tags

Jura Wirtschaftsrecht Rechtswissenschaften Kapitalmarktrecht
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