Die Bestimmung des sogenannten Knöchelarmindexes gehört zur Basisdiagnostik bei Ulcos Crures.
Im folgenden Film zeigen wir Ihnen, was bei der Durchführung beachtet werden muss und
wie die Ergebnisse zu interpretieren sind.
Zu Beginn der Untersuchung bitten Sie den Patienten Uhren, Armbänder sowie Schuhe und Strümpfe
abzulegen.
Anschließend legt er sich in Rückenlage mit flachem Oberkörper auf die Untersuchungsliege.
Danach sollte der Patient 10 Minuten ruhen, um einen stabilen, systolischen Blutdruck
zu erreichen.
Erfassen Sie den systolischen Blutdruck mit der Doppler-Methode.
Zunächst am Oberarm.
Dafür suchen Sie mit dem Schallkopf des Dopplergeräts die Arteria brachialis in der Ellenbeuge.
Halten Sie den Schallkopf in einem Winkel zwischen 45 und 60 Grad zum Gefäß.
Sie können das Signal durch leichte Korrekturbewegungen vor der Messung optimieren.
Pumpen Sie die Blutdruckmanschette zügig bis 20 mm hg über den Manschettendruck auf,
bei dem das letzte Signal zu hören ist.
Lassen Sie den Druck dann mit einer Geschwindigkeit von 2 mm hg pro Sekunde ab.
Der Druck, bei dem das erste Doppler-Signal zu hören ist, entspricht dem systolischen
Blutdruck.
Messen Sie den Blutdruck an beiden Armen.
Für die Berechnung des ABI verwenden Sie den höheren gemessenen Wert.
Danach messen Sie den Blutdruck an der Knöchelarterie.
Bringen Sie hierzu die Blutdruckmanschette proximal des Sprunggelenks an.
Am proximalen Fußrücken findet sich die Arteria dorsalis pedis.
Suchen Sie die Arteria tibialis posterior dorsalis des maleolus medialis.
Zur ABI-Messung werden beide Arterien herangezogen.
Zur Diagnosestellung einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, PAVK, verwenden Sie den
niedrigeren gemessenen systolischen Blutdruckwert beider Arterien.
Die Formel für die Berechnung des ABI lautet somit, ABI ist gleich systolischer Knöchelarteriendruck
geteilt durch systolischen systemischen Blutdruck.
Die Diagnose einer PAVK wird gestellt, wenn der ABI des linken oder rechten Beins kleiner
0,9 beträgt.
Berechnen Sie den ABI immer für beide Beine.
Mit dem Messen des Knöchelarmindexes lässt sich leicht ein orientierender Befund bezüglich
der peripheren Durchblutungssituation erheben.
Die Durchführung erfordert dennoch Übung.
Bei der Interpretation der Ergebnisse müssen auch die Untersuchungssituation und sonstige
Befunde des Patienten berücksichtigt werden.
Zur Einschätzung der Relevanz der PAVK für die periphere Durchblutung verwenden Sie den
höheren gemessenen systolischen Blutdruckwert beider Arterien.
Erst eine 70%ige Stenose macht sich in der Blutdruckmessung bemerkbar.
Geringergradige Stenosen können kompensiert werden.
Liegt ein Wert größer 1,5 vor, besteht ein Hinweis auf eine sogenannte Mediasclerose
vom Typ Mönkeberg.
Ein zu hoher Wert kann jedoch auch durch andere Ursachen wie Beinödeme, eine verdickte
Kutes bzw. Subkutes oder Messfehler bedingt sein.
Presenters
PD Dr. Cornelia Erfurt-Berge
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:04:42 Min
Aufnahmedatum
2020-06-12
Hochgeladen am
2020-06-08 13:16:27
Sprache
de-DE