Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Sie sehen, wir sind heute ein paar weniger als Mittwochs. Das wird sich vermutlich so einpendeln, denn wir haben ja festgestellt, dass wir eine große Gruppe haben, die montags nicht kann,
die dann auf die Videoaufzeichnung angewiesen ist. Und ich bin nochmal gefragt worden und ich wiederhole es nochmal, wir bemühen uns so schnell wie möglich alles ins Netz zu stellen.
Aber es ist viel Arbeit, die Damen und Herren von der Technik müssen die Vorlesungen schneiden, die Folien rein kopieren und so weiter.
Und die Zahl der Vorlesungen, die aufgezeichnet werden, steigt und wir tun unser Bestes.
Ja, herzlich willkommen heute, dass Sie trotz Brückentag gekommen sind. Viele werden vielleicht auch die Chance nutzen, um sich von den ersten ein, zwei Wochen Uni zu Hause erholen, bei Mama und Papa.
Umso schöner, dass Sie da sind. Wir starten mit einer kleinen Wiederholung, wo wir stehen geblieben waren. Und dann sage ich ein bisschen, was ich heute vorhabe.
Wir hatten in der letzten Veranstaltung gesprochen über die, so ein paar Grundbegriffe in der Betriebswirtschaftslehre. Wir hatten über Bedürfnisse gesprochen,
dass sie wesentlich sind für den Ökonom, über knappe Ressourcen, über die wirtschaftlichen Entscheidungen, darüber, dass sich eben wirtschaftliche Entscheidungen im Mittelpunkt der Betriebswirtschaftslehre befinden
und wie immer wieder die Frage stellen, darüber, wie wir in bestimmten Situationen entscheiden wollen.
Wir hatten darüber gesprochen, dass das ökonomische Prinzip ein Leitprinzip ist für unternehmerisches Handeln, um mit der Knappheit von Ressourcen auch umzugehen.
Hatten uns das angesehen, wie das aussieht und hatten dann am Ende der Veranstaltung, das war das letzte Mal, gesprochen über das Unternehmen.
Über Unternehmen, mit denen wir uns hier beschäftigen. Ich hatte gesagt, wir beschäftigen uns natürlich mit verschiedenen Akteuren in der Betriebswirtschaftslehre, mit den Individuen als solchen,
aber eben auch mit kollektiven Akteuren wegen Unternehmens. Und da waren wir stehen geblieben, wir hatten versucht, so ein Unternehmen mal zu definieren und waren durch diesen Definitionsversuch hindurchgegangen
und hatten eben festgestellt, welche Eigenschaften denn eigentlich Unternehmen da haben und insbesondere eine Eigenschaft, die Gewinneorientierung wird gleich nochmal eine Rolle spielen.
Und das ist so ein bisschen auch der Vorgriff auf das, was wir heute machen. Wir werden uns jetzt heute noch ein wenig intensiver anschauen, welche Akteure sich eigentlich für Unternehmen und in Unternehmen für diese Austauschprozesse interessieren, um die es uns geht.
Wir werden uns dann einer sogenannten Typologie von Unternehmen zuwenden, werden uns diesen Begriff nochmal aufgreifen und vertiefen diskutieren in den nächsten Veranstaltungen.
Und werden dann anfangen damit, dass ein Merkmal von Unternehmen eben die Gewinneorientierung ist, das hatte ich schon einfach angedeutet, das wollen wir nochmal kurz hervorheben.
Und werden dann Unternehmen aus verschiedenen Blickwinkel betrachten, zum Beispiel die Branche, die Größe, vor allem die Rechtsform, das wird uns ein bisschen intensiver beschäftigen.
Hier in einer Grundlagenvornahmung zur BWL werden wir sie auch ein bisschen mit dem Thema Rechtsformen konfrontieren, denn die grundlegenden Rechtsformen sollten sie mal gehört haben.
Wir werden aber auch über Kooperationsgrad und Internationalisierungsgrad von diesen Unternehmen sprechen, das wird uns in den nächsten Veranstaltungen hier bewegen.
Das war ein bisschen der Vorgriff auf das, was Sie erwartet. Heute aber wie gesagt vor allem ein bisschen was über die Gewinneorientierung, die Branche, die Größe und wir werden dann denke ich auch noch in die Rechtsformen schon einsteigen.
Aber bevor wir das machen, sind noch Fragen zu den, was wir in der letzten Stunde gemacht haben oder sonstige Fragen.
Gut, dann sind wir auf Seite 23 jetzt, das Handout für diejenigen, die nur den Podcast hören, 23.
Und wie gesagt, wenn wir uns mit Unternehmen beschäftigen, dann sind in diesen Unternehmen natürlich individuelle und kollektive Akteure am Werk.
Und ein wesentlicher Begriff in diesem Zusammenhang ist der Begriff der Anspruchsgruppen des Unternehmens, die eine große Rolle spielen in der Betriebswirtschaftslehre.
Wenn wir uns mit Unternehmensführung beschäftigen, mit Betriebswirtschaftslehre, dann werden wir relativ schnell sagen, dass Unternehmen da draußen nicht alleine sind.
Und es gibt eine ganze Reihe von Gruppen, von Gruppierungen, auch das können wieder Individuen sein oder kollektive Akteure sein, die sich für solche Unternehmen interessieren.
Und diese Gruppen nennen wir eben Anspruchsgruppen oder im Englischen Stakeholder.
Diesen Begriff Stakeholder, den lesen wir auch zunehmend in der deutschen Presse, also auch in der Wirtschaftsgruppe oder im Handelsplatz.
Sehen Sie diesen Begriff der Stakeholder schon, ein weiterer Anglizismus, den wir hier aufgreifen.
Und woher kommt der nun? Der kommt aus den USA. Der Begriff, was ist ein Stakeholder? Wichtig, das wird mit S-T-A-K geschrieben, nicht mit E-A-K.
Stake ist was anderes, das liest man auch gerne in Kassuren dann. Also da ist keiner, der einen Stake hält, sondern ein Messer, sondern da ist etwas at stake, da steht etwas auf dem Spiel.
Oder Gruppen halten einen Stake, einen irgendwie Anteil an Unternehmen.
Und dieser Begriff aus dem Anglissächsischen ist zum ersten Mal in den 60er Jahren benutzt worden in Kalifornien an der Stanford University.
Da gab es Leute, die haben sich eben auch mit der Frage beschäftigt, zwar auch nicht die ersten, aber es waren so die ersten, die diesen Begriff geprägt haben, haben die Frage gestellt,
mit wem interagiert das Unternehmen eigentlich da draußen? Wenn ich ein Unternehmen erfolgreich fühlen will, reicht das eigentlich, wenn ich nur das Management mit meinem Blick habe und die Mitarbeiter?
Oder muss ich da eigentlich noch viel mehr tun? Aus heutiger Sicht erscheint das vielleicht fast selbstverständlich, aber damals war das neu.
Und die haben dann gesagt, okay, wir müssen, wenn wir Unternehmen langfristig erfolgreich fühlen wollen, unsere Perspektive öffnen.
Wir müssen eine breite Anspruchsgruppenperspektive entwickeln, denn es gibt ganz ganz viele Gruppen da draußen, die irgendwie Interesse haben an der Firma.
Und es ist nicht nur so, dass die Interessen haben, sondern die haben eben auch berechtigte Ansprüche an die Firma.
Also einen Anspruch, einen berechtigten Anspruch, manchmal ist er mehr, manchmal ist er weniger berechtigt.
Mitarbeiter haben Anspruch auf Lohn jeden Monat, Anwohner haben vielleicht ein Anrecht auf eine saure Umwelt oder geringe Lernbelastung.
Der Staat hat ein Anrecht darauf, dass sie Steuern zahlen und und und, das wird die nächste Seite noch zeigen.
Und wenn Sie in der Unternehmung vernünftig spielen wollen, dann müssen Sie Ihre Perspektive erweitern und alle Stakeholder in Ihre Kalkulation oder zumindest die wichtigen Stakeholder in Ihre Kalkulation mit einbeziehen.
Und jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Stakeholder, diese Anspruchsgruppen zu klassifizieren, wie so häufig in der Wirtschaft gesuchte Klassifikationen aufzubauen,
um dann besser, systematischer an bestimmte Probleme heranzugehen.
Und das haben die damals von der Central University auch schon getan und das machen wir heute noch.
Der sogenannte Stakeholder-Ansatz ist ein ganz ganz wichtiger Ansatz in der Unternehmungsführung, der sich sehr stark verbreitet hat.
Und der in Kontrast steht zu einem weiteren Ansatz, zu dem wir gleich kommen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:27:27 Min
Aufnahmedatum
2011-10-31
Hochgeladen am
2011-11-16 12:54:53
Sprache
de-DE