Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Vielen Dank für die freundliche Begrüßung.
Sehr verehrter Herr Präsident, Herr Prof. Soll, meine Damen und Herren.
Es war schon mutig mich da einzuladen, aber mich freut es, dass Sie mich so als Exoten in Bayern finden und halten,
weil ja die allgemeine politische Stimmung in dieser Thematik etwas anders ist.
Aber ich halte es nach dem Ausspruch und der Meinung der niederbayerischen Bauern, die da sagen, 100 Jahre hängen es nicht auf eine Seite.
Das soll jetzt schon einmal ein volkstümlicher Trost sein für dieses Thema.
Vielen herzlichen Dank für die Einladung zur heutigen Preisverleihung an den Bayerischen Forschungsverbund Pflanzen fit für die Zukunft.
Ich darf Ihnen dazu herzlich gratulieren.
Es freut mich außerordentlich, dass ich sowohl als Politiker als auch als wissenschaftlich Ausgebildeter und in diesem Jahr seit 50 Jahren praktizierender Landwirt,
ich habe nur 20 Hektar, aber ich habe meine Verbindung zum Boden und zur Pflanze auch zu den Tieren nicht verloren in der Zeit.
Und solche Typen gibt es wenig in meiner Kollegenschaft. Selbst in den Ausschüssen, die den einschlägigen Ausschüssen für Ernährung,
Landwirtschaft und Pfosten sind die landwirtschaftsorientierten Leute schon selten geworden.
Und wer über Landwirtschaft, über unsere Zukunft und über die Themen redet, das sind sehr häufig außer den Wissenschaftlern natürlich Stimmungspolitiker,
die einfach sehr stark populistisch ausgerichtet sind. Ich sage das ganz deutlich.
Ich bin einer der jüngsten Abgeordneten, der seit sechs Jahren erst im deutschen Parlament sitzen darf.
Vorher war ich mit meiner ganzen Kraft einfach Landwirt und wissenschaftlich tätiger, auch in der Forschendenindustrie.
Also ich freue mich, dass Sie mich eingeladen haben und dass ich auch ein paar Worte zur grünen Gentechnik sagen kann.
Und ich kann Sie trösten. Es gibt nicht nur, so wenig gibt es nicht, die auch in der Politik wissen, was innovative Forschungsprojekte sind.
Es gibt mehr, momentan dominiert halt die Stimmung vieler Aktivisten.
Und ich muss wirklich schon mit einem seltsamen Gefühl feststellen, dass es den Gegnern, die gar keine Argumente brauchen,
den Gegnern, den Stimmungsfängern besser gelungen ist, ihre Botschaft darüber zu bringen, als wir die Innovation darstellen konnten.
Das nehme ich für die Politik als sehr kritisch hin, aber auch der Wissenschaft ist es nicht gelungen.
Ihre Wissenserkenntnisse nehmen die bayerischen Versuche her zur Fütterung von PT-Präparaten in Grube oder gar die Auswirkungen,
die mögliche Auswirkungen auf Bodenbakterien oder Bodenmikroorganismen.
Das ist alles hervorragend ausgegangen im Sinne einer risikolosen Technologie oder risikoschwachen Technologie.
Aber darüber redet niemand. Das ist sehr enttäuschend.
Mir ist die Zukunft einer wissenschaftsbasierten Landwirtschaft, meine Damen und Herren, ein sehr großes Anliegen.
Der biologisch-technische Fortschritt war es nämlich, und das haben viele heute vergessen,
der uns in Europa und in anderen industrialisierten Regionen eine sichere Nahrungsversorgung ermöglicht hat.
Ich will nur mal diesen Aspekt nennen, was nicht selbstverständlich ist, wenn Sie Mitte des 19. Jahrhunderts noch an die Aussagen und Prognosen eines Herrn Malthus denken,
der gesagt hat, wenn die Entwicklung von Bevölkerung, Nahrungsmittelproduktion usw. geht,
dann gibt es in Europa um die Jahrhundertwende, ins 20. Jahrhundert, eine große Hungersnot.
Und wer war es denn, der das verhindert hat, der die Kurve, die flache Kurve der Nahrungsmittelproduktion
in eine zunehmende Kurve, in eine Progression gebracht hat?
Das waren Gregor Mendel, Luistus von Liebig, Albrecht Ther und viele andere noch,
die dann aus der Pflanze eine Verdoppelung, eine Verdreifachung, eine V4-Fachung der Leistungen auch von den Tieren gebracht hat.
Also wir dürfen heute, auch wenn wir satt sind in den industrialisierten Ländern und in Europa,
den Grund, der uns und die Ursache dazu gebracht hat, nicht vergessen, nämlich den biologisch-technischen Fortschritt.
Welche sind nun die großen globalen Herausforderungen der nächsten Generation?
Ich meine bis 2050, das ist die Generation meiner Kinder, ich habe fünf Kinder und darum ist mir das auch nicht egal.
Ausgelöst durch den weiteren starken Anstieg der Weltbevölkerung angeblich bis 2050 werden wir die 10 Milliarden Grenze überschreiten.
Für diese Entwicklung zu großen Herausforderungen in primär drei wichtigen Lebensbereichen.
Das haben Sie alles gehört und gelesen, aber ich sage es nochmal.
Die Ernährungssicherung, die Sicherung der Energieversorgung und die Erfüllung ökologischer Ziele.
CO2-Bindung, Sauerstoffproduktion, Wassermanagement, Effizienzsteigerung, Ressourcenschonung
und damit auch die Entwicklung nachhaltiger Nutzungsformen für die Landesschaftsherzeugung.
Und für mich, ich sage immer das Wort, die Pflanze ist in diesen Bereichen der zentrale Organismus
und eigentlich der einzige zentrale Organismus, der uns auf diesen Feldern weiterhelfen kann.
Deswegen gefällt mir auch die Aussage in ihrem Verbundnamen sehr gut.
Presenters
Dr. Max Lehmer
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:17:10 Min
Aufnahmedatum
2011-11-16
Hochgeladen am
2011-11-23 13:59:10
Sprache
de-DE