Durch die Digitalisierung erleben wir einen großen wissenschaftlichen Wandel.
Dieser bringt neue Chancen, aber auch Herausforderungen. Die Möglichkeiten der
computergestützten Analyse von riesigen Datenmengen werden auch in den Geistes- und
Sozialwissenschaften immer häufiger angewandt. Viele der traditionellen Forschungsbereiche,
wie Geschichte, Medienwissenschaften oder Philosophie, setzen solche Verfahren und
Hilfsmittel ein, um höchst komplexe Zusammenhänge zu untersuchen.
Es gilt, in den rapide steigenden Datenmengen Muster zu erkennen,
Kategorien zu bilden und einen Überblick zu behalten.
Gleichzeitig erleben wir in der digitalen Transformation einen gesellschaftlichen Wandel.
Automatisierte Entscheidungsprozesse in der sogenannten Arbeit 4.0, Smart Cities,
Social Media oder auch nur der Griff zu mobilen Endgeräten verändern unsere sozialen Beziehungen,
unsere Sprache und den Umgang mit unseren Mitmenschen. Organisations- und Entscheidungsformen,
aber auch gesellschaftliche Raumverhältnisse werden in Frage gestellt und neu konfiguriert.
Die Kultur ändert sich.
Das neue Studienfach Digitale Geistes und Sozialwissenschaften stellt sich den Herausforderungen,
die im Zuge der digitalen Transformation nicht nur unser soziales zwischenmenschliches Umfeld prägen.
Das Fach reagiert dabei auf den Wandel, der auch in den traditionellen Fächern wie Germanistik,
Kunstgeschichte oder Archäologie Einzug erhält.
Die Digitalen Geistes und Sozialwissenschaften oder allgemeiner Digital Humanities ist eine Fachrichtung,
die unter ihrem Schirm verschiedene Interessen und Arbeitsweisen vereint.
Hier an der Friedrich-Alexander-Universität verstehen wir darunter die enge Zusammenarbeit
unterschiedlichster Fach- und Forschungsrichtungen. Es ist also ein interdisziplinärer Studiengang.
Dazu gehören eben die Geistes und Sozialwissenschaften, die sich mit allen Aspekten der menschlichen Gesellschaft,
Kunst, Kultur, Sprache und Geschichte mit Prozessen des Denkens und der Kommunikation befassen.
Kombiniert werden diese Aspekte mit den Kompetenzen aus der Informatik, der Mathematik und hier speziell eben aus der Statistik,
um den tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel zu erforschen.
Digitale Geistes und Sozialwissenschaften studieren bedeutet, mit einer großen Offenheit an Themen ranzugehen,
bei denen man sich vielleicht noch nicht so gut auskennt.
Deswegen ist es super, wenn du ein bisschen Experimentierfreude und Neugier mitbringst.
Deswegen bieten wir unseren Digital Humanities Bachelor auch als Zweifachbachelor an.
Das heißt, du studierst gleichzeitig Digitale Geistes und Sozialwissenschaften
und ein zweites Fach aus dem großen Fächerkanon der Philosophischen Fakultät.
Da gibt es zum Beispiel Germanistik, Theater- und Medienwissenschaften,
Buchwissenschaft, Politikwissenschaft oder Japanologie.
Lange standen die unterschiedlichen Fachbereiche unabhängig nebeneinander.
Doch während sich die Geisteswissenschaften allmählich an die Sozialwissenschaften angenähert hatten,
galten die technischen Fächer wie die Informatik oder die Mathematik als zu fremd.
So ist es heute noch.
Man spricht unterschiedliche Sprachen,
man hat gänzlich andere Methoden und unterschiedliche Denkweisen.
Diese Lücke zwischen den Disziplinen kann das Fach Digitale Geistes und Sozialwissenschaften schließen.
Hier werden aus den traditionellen Wissenschaften die Methoden entnommen,
die Theorie, vor allem die Fragestellungen herausgezogen.
Aus der Informatik holt man sich die praxisorientierten Anwendungen,
die sogenannten Tools.
Man nutzt die computerbasierte Automatisierung
und kommt so zu Untersuchungsprozessen, die vorher nicht möglich waren.
Mit diesen neuen Herangehensweisen, die sich auch aus der informatischen Logik entlehnen,
hat man dann eine ganz neue Perspektive auf die Phänomene unseres Alltags, auf unsere Kultur.
In den digitalen Geistes und Sozialwissenschaften forscht man deswegen praxisorientiert,
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:10:34 Min
Aufnahmedatum
2020-10-15
Hochgeladen am
2020-10-16 00:26:25
Sprache
de-DE
Imagevideo des Studiengangs