"Strukturale Medienbildung": Bildungs- und medientheoretische Grundlagen [ID:22378]
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Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte Ihnen im Folgenden einen Einblick geben in ein Paradigma,

das Paradigma der Medienbildung, das sowohl in der Medienpädagogik als auch in der Allgemeinpädagogik

verankert ist und in beide Bereiche hineinwirkt, historisch hineingewirkt hat und auch heute

hineinwirkt. Und ich möchte dies tun anhand eines ganz kurzen Überblicks über die Breite

der Strömungen innerhalb dieses Parallelmass und dann aber unter besonderer Berücksichtigung

eines bestimmten Ansatzes, den der strukturalen Medienbildung und dies unter anderem auch aus

dem Grund, dass ich selbst mit dem berufsbiografisch verbunden bin. Okay, also die Medienbildung

ist ein Begriff, der ungefähr so in den späten 90er Jahren des letzten Jahrhunderts auftrat

und der so ab 2000 in der Diskursgeschichte sozusagen sich mehr und mehr als einen Begriff

durchgesetzt hat. Bis zum heutigen Tage, wo der Begriff Medienbildung sehr stark in die

bildungspolitischen Debatten hinein diffundiert ist und wie das typischerweise so ist, dann

ein wissenschaftlicher Schärfe in diesen Bereichen verloren hat. Worum es also heute

geht, also mir insbesondere geht, ist Ihnen zu zeigen, was die wissenschaftliche, also

die bildungstheoretische beispielsweise Grundlage dieses Begriffs Medienbildung ist. Ich werde

mich nicht darum kümmern, wie der Begriff Medienbildung beispielsweise im BMBF oder

in anderen bildungspolitischen Kontexten und Verlautbarungen oder in Kontexten, die eben

eher öffentlicher Natur sind, verwendet wird. Das wäre eine andere Diskussion, die ähnlich

zu führen wäre, wie das Verhältnis des bildungstheoretischen Bildungsbegriffs zum Bildungsbegriff

in der Öffentlichkeit und das ist eine andere Geschichte. Wenn Sie diese Bandbreite innerhalb

dieses Paradigmas der Medienbildung sich vielleicht selber anschauen möchten, dann wären hier

etwa diese drei Bände zu empfehlen und zwar der 2014er Band herausgegeben von Winfried

Marotsky und Norbert Meda mit dem Titel Perspektiven der Medienbildung, der 2015er Band ein bisschen

Eigenwerbung, den ich zusammen mit Thorsten Mayer herausgegeben habe mit dem Titel Subjekt

Medium Bildung und der 2016er Band, der von dann verständlich Jens Holze und Ralf Biermann

herausgegeben wurde, alle drei an der Uni Magdeburg tätig mit dem Titel von der Bildung

zur Medienbildung. Und wenn Sie in diesen ersten Band hineinschauen, dann sehen Sie

schon diese Bandbreite. Da sehen Sie also eine kritische Bildungstheorie der Medien

von Werner Sesink. Sie sehen einen bestimmten medium theoretischen Beitrag und wenn Sie

den Titel hier lesen, das Medium als Faktizität der Wechselwirkung von Ich und Welt in Klammern

Humboldt von Norbert Meda, dann merken Sie, da ist eine komplizierte Theorie dahinter,

die ich jetzt auch gar nicht in aller Kürze erläutern könnte, aber lesenswert ist es

allemal. Ja, Sie sehen einen sozialisationstheoretischen Ansatz von Tilman Sutta, einen informatikdidaktischen,

also technologieorientierten Ansatz von Isabel Zorn, einen erziehungstheoretischen Ansatz

von Dieter Spahnhell, einen mediologischen Ansatz des Kunstpädagogen Thorsten Mayer

und einen rahmen theoretischen Ansatz von Manuela Pietras. Und Sie finden auch weitere

Ansätze in diesem Band versammelt zu sehen. Also das sind also Ansätze, die jeweils unterschiedliche

Grundlogiken an die Idee der Medienbildung herantragen. Und insofern haben wir es hier

natürlich mit einer Breite zu tun, die, wenn ich die thematisieren würde, im Rahmen eines

Vortrags jeweils den einzelnen Paradigmen natürlich nur sehr geringen Raum geben würde.

Der Ansatz, auf den ich mich heute beziehe, ist also dieser der sogenannten strukturalen

Medienbildung und der Titel dieses Bandes von 2009, den Winfried Mausky und ich damals

geschrieben hatten, der trägt, also wir hatten uns dagegen entschieden, dieses etwas sperrige

Band dort struktural in den Titel aufzunehmen, das sich um eine Einführung handelte. Das

ist aber das, was dort tatsächlich im Zentrum steht. Dieser Ansatz, wie auch viele andere

Ansätze im Kontext der Medienbildung, hat eine bildungstheoretische und damit eine allgemein

pädagogische Grundlage. Bildungstheorie, in diesem Fall auch Kulturtheorie und Medientheorie

oder Medialitätstheorie, um etwas genauer zu sein, spielt dabei eine große Rolle und

ich möchte mich zunächst besonders auf die bildungstheoretischen Grundlagen hier beziehen,

denn diese sind es auch, die letztlich beispielsweise im Spannungsverhältnis des anderen großen

medienpädagogischen Paradigmas, also dem der Medienkompetenz von einiger Bedeutung

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:21:16 Min

Aufnahmedatum

2020-11-01

Hochgeladen am

2020-11-01 12:17:01

Sprache

de-DE

Tags

Medienbildung Bildungstheorie Medienpädagogik Digital Games
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