Schönen guten Abend nochmal von meiner Seite. Ich möchte nun kurz etwas erzählen über meine
Arbeit in der Innovationsforschung. Innovation ist ja ein geflügeltes Wort, das von vielen Leuten
in ganz unterschiedlicher Weise benutzt wird. Wenn man mal nach guten Beispielen für Innovation
schaut und wenn man mal in der Geschichte weit genug zurückgeht, dann stößt man natürlich
irgendwann unweigerlich auf das Rad. Das Rad, eine immense menschliche Kulturleistung, wirkt ja bis
heute in vieler Weise in die Gesellschaft hinein. Das wissen alle, die in der Automobilindustrie
arbeiten, alle, die neben einer Autobahn wohnen, aber auch alle, die gerne mal Riesenrad fahren.
Das Rad prägt unsere Gesellschaft und genau dieses Prägen der Gesellschaft, das ist so das
Lieblingsthema der Innovationsforschung. Jetzt sagt man zum Rad ja gerne, dass das nicht neu erfunden
werden müsste. Auf der anderen Seite ist es so, dass ich, wenn ich um mich herum schaue und ich
bin hier mal so ein bisschen durchs Haus gegangen, da finde ich alle möglichen neu erfundenen Räder.
Also sowas hier zum Beispiel müsste man da sicherlich sehen. In gewisser Weise auch sowas.
Ja und im weiteren Konzept könnte man auch sagen, dass hier natürlich nichts anderes drin steckt
als ein Rad. Und wenn man mal angefangen hat so zu suchen, dann wird die Reihe endlos. Überall
gibt es neu erfundene Räder. Da stellt man sich natürlich als Wissenschaftler dann die Frage,
wie kann man dieses ständige Neuerfinden der Räder und diese Vielfalt, die dabei herauskommt,
eigentlich beschreiben. Und der Vorschlag, den ich in meiner Habitationsarbeit verfolgt habe,
ist eben das genauso anzugehen wie Blümchen auf der Wiese. Sie wissen, solche Blümchen auf der
Wiese, die haben auf der einen Seite Erbinformation, also einen genetischen Code, der ihren Bauplan
bestimmt. Auf der anderen Seite sind sie aber geprägt von ihrer Umwelt. Das heißt, das Blümchen,
das wir dann tatsächlich auf der Wiese sehen, so wie es gewachsen ist, der sogenannte Phänotyp des
Blümchens, wie man im Fachjargon sagt, der ist eben geprägt von dem genetischen Code, aber auch der
Umgebung. Und so hat man also zwei Gestaltungsdimensionen für dieses Blümchen. Und diese
Gestaltungsdimensionen, die kann man eben auch bei allen Arten anderer Innovationen nachverfolgen.
Besonders interessant ist es in so einem Kontext wie dem offenen Innovationslabor JOSES in Nürnberg,
das vielleicht einige von Ihnen kennen, weil wir dort Experten haben, die an Innovationen arbeiten,
gleichzeitig aber auch Leinen, die etwas dazu beitragen. Und die Frage ist immer, was genau
ist jetzt deren Leistung in diesem Innovationsvorgang und wie kann man die miteinander vergleichen. Und
genau hier hat sich, glaube ich, mein Ansatz ganz nützlich erwiesen und hier hoffe ich auch, dass
er in Zukunft eben dann noch in verschiedenster Form hilfreich sein wird, um dann eben auch die
ganzen unterschiedlichen Impulse, die entstehen von diesen unterschiedlichen Parteien, die an
Innovationen beteiligt sind, um diese ganzen unterschiedlichen Impulse dann auch wertschätzen
zu können und entsprechend anzuleiten, dass man möglichst viel daraus machen kann.
Presenters
PD Dr. Albrecht Fritzsche
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:26 Min
Aufnahmedatum
2020-10-29
Hochgeladen am
2020-11-18 12:21:55
Sprache
de-DE