3 - Änderungen in der Kryosphäre am Beispiel der Antarktischen Halbinsel [ID:2780]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ich darf Sie auch recht herzlich begrüßen zu diesem Vortrag. Wie Sie sehen, habe ich den

Titel noch etwas konkretisiert. Wir hatten am Anfang angekündigt einen relativ allgemeinen

Vortrag und ich denke mit einem regionalen Beispiel, Beispiel aus eigenen Arbeiten und

auch vom Geländeaufenthalten lässt sich das Thema durchaus sehr anschaulich präsentieren.

Zum ersten Thema Aufbruch des Wilkins Eisschelfes. Der eine oder andere hat das eventuell auch aus

der Presse schon mitbekommen, gehört. Es ging 2008, 2009 mehrmals auch in den internationalen

Medien vertreten. Bevor ich zu diesen Aufbruchereignissen komme, möchte ich überhaupt

erklären, was ist denn so ein Schelfeis? Sie kennen sicher alle, was ein Gletscher ist. Sie wissen,

ein Inlandeis, letztendlich das Ganze nur etwas deutlich größer. Sie haben Untergrund,

Felsuntergrund, darauf bildet sich eine Eismasse auf und wenn diese Eismasse irgendwann mal das

Meer erreicht, beginnt sie auf diesem Eis aufzuschwimmen. Das heißt, diese Grenze zwischen

Inlandeis und dem dann aufschwimmenden Eis, Schelfeis wie wir das nennen, gibt es eine

Aufsetzzone oder eine Aufsetzlinie, wo diesen Übergangsbereich dann fixiert und ist in dem

Bereich, der dann auf dem Meer aufschwimmt, isostatisch aufschwimmt. Das heißt, alles,

was da irgendwann mal wegbricht, trägt nicht zum Meeresspiegel bei, weil das bereits das Wasser

verdrängt hat. In diesem Bereich haben sie die ganz normalen Prozesse der Oberflächen,

Akkumulation und Ablation, sprich, ich habe Niederschlag, der da drauf fallen kann und ich

habe die Oberfläche, die auch wegschmelzt, wo Schnee wegschmelzen kann. Auf der anderen Seite,

da das ja so ein Sandwich ist zwischen Atmosphäre und Ozean, habe ich von der Unterseite, kann es

ebenso der Ozean eben Eis wegschmelzen oder ich kann wieder gefrieren haben, sodass ich dort

ein Massenbeginn habe. Ganz normal ist, dass von solchen Schelfeisen Eisberge abbrechen,

die können auch zum Teil riesig groß sein, mehrere tausend Quadratkilometer sein, das ist etwas sehr

Normales, das kommt auch alle Jahre immer wieder mal vor und das ist der normale Vorgang, wie so

ein Eischelf den größten Teil seiner Masse verliert, neben dem Abschmelzen im Untergrund. Was ich auch

noch erläutern muss, ganz kurz, insbesondere weil das für das Wilkins Eischelf eine durchaus

gewichtige Rolle spielt, sind sogenannte Ice Rises, das muss man sich vorstellen, sind

Felsnadeln oder Felsuntergrund, über den das Schelfeis drüber fließt oder dran vorbei fließen muss und

dadurch hat es eine zunächst stabilisierende Wirkung, weil dort das Wieson mit in das Stecknadel,

dieses Schelfeis wieder fixiert ist. Ich werde Ihnen auch im Folgenden auch zeigen, dass genau in

diesen Bereichen es durchaus zu Störungen kommen kann, die im Fall des Wilkins Eischelf für

verstärktes Aufbruchbereiche in diesen Bereiche, in diesen Zonen dann auch hervorgegangen sind.

In verschiedenen Zonen haben Sie zudem Oberflächen Spalten, die können relativ weit ins Schelfeis

hineingehen, das ist zum einen in dem Bereich der Aufsatzlinie oder der Aufsatzzone, wo Sie

durch den Tietenhub einfach eine ständige Deformation der Eisplatte haben, dort bilden

sich sehr große Spaltenzonen und Sie haben im Abfluss hinter diesen Ice Rises, wo das

Eischelf drum herum fliegen muss, auch dort bilden sich eben wird das Eis aufgerissen und dort haben

Sie auch verstärkt Spaltenbereiche. Zu dem Wilkins Eischelf selber kann man mit

Fernerkundungsdaten, Satellitenfernerkundungsdaten den Bereich sehr gut erfassen und darstellen.

Was Sie hier auf der Abbildung sehen, ist in der violetten Linie die Umgrenzung mehr oder weniger

des Eischelfs, insbesondere der Aufsatzlinie, die dort dargestellt ist und Sie sehen die

verschiedenen Gletscherfronten zu verschiedenen Zeitpunkten. Was wir wissen, ist, dass dieses

Wilkins Eischelf seit 1940, wo es die ersten Kappen für die Antarktis gab, bis 1990 eine

relativ stabile Eisfront hat und seit 1990 in verschiedenen Ereignissen immer weiter zurück

gebrochen ist, sogenannten Aufbruchereignissen dort. Die Fläche dieses Eischelfs war 1990 ungefähr

13.000 Quadratkilometer mitten im Einzugsgebiet von ungefähr 16.000 Quadratkilometer, wiederum

ungefähr die Fläche von Brandenburg, wenn Sie das hochrechnen, also ungefähr so ein Drittel von der

Fläche von Bundesland Bayern. Da wir dargestellt, wir wussten, dass in diesem Bereich schon sehr

viele Ereignisse stattgefunden haben, insbesondere in den Beginn der 90er Jahre bis 1998, die auch

in der Literatur dokumentiert wurden, hatten wir schon bereits vor 2007 begonnen, in diesem

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:27:53 Min

Aufnahmedatum

2012-06-28

Hochgeladen am

2013-02-20 10:39:33

Sprache

de-DE

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