Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Guten Abend, meine Damen und Herren, Kolleginnen und Kollegen.
Als Sprecher der Forschergruppe Sakalität und Sakalisierung im Mittelalter und früher Neuzeit
interkulturelle Perspektiven in Europa und Asien begrüße ich Sie ganz herzlich
auch in dieser Vielzahl zum heutigen Gastvortrag und hoffe,
dass die Stimme unseres Referenten dann auch bis hinten hin trägt,
aber Heiligkeit vermag ja das ein oder andere Wunder zu bewirken.
Ich heiße vor allem den Referenten des heutigen Abends herzlich willkommen.
Jan Aßmann war schon einmal in Erlangen.
Das war im Rahmen der Ringvorlesung der Historiker
»Mythen in der Geschichte«, wo er 2001 zu Mythos und Geschichte referiert hat,
wie man im einschlägigen Sammelband nachlesen kann.
Jan Aßmann ist mehr als bekannt, dennoch einige kurze Bemerkungen zu seiner Vita.
Unser heutiger Referent studierte Ägyptologie, klassische Archeologie und Krezistik in München, Heidelberg, Paris und Göttingen.
1965 wurde er mit einer Arbeit über liturgische Lieder an den Sonnengott promoviert, die 1969 erschien.
1966-67 bereist er mit einem Stipendium des Deutschen Archäologischen Instituts Kairou
und arbeitete dort von 1967 bis 1971 als freier Mitarbeiter und Stipendiat der Deutschen Forschungsgesellschaft.
Seit 1967 engagierte sich Jan Aßmann in Thebenwest bei einer epigraphisch-archäologischen Feldarbeit
für die Beamtengräber der Seiten- und Ramesidenzeit und leitete ab 1978 ein Forschungsprojekt in Luxor.
Er habilitierte sich dann im Jahre 1971 in Heidelberg und folgte 1976 einem Ruf auf die Ruperto Carola in Heidelberg auf den Lehrspul für Ägyptologie,
wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2003 lehrte, unterbrochen von zahlreichen Gastprofessuren,
die ihn nach Paris, Jerusalem, Oxford, Houston, Chicago führte, um nur wichtige Orte zu nennen.
Es folgte dann 2005 eine Honorarprofessur für Allgemeine Kulturwissenschaft an der Universität Konstanz, die er weiterhin immer noch wahrnimmt.
Die zahlreichen Ehrungen und Mitgliedschaften will ich auch nicht im Einzelnen hier vortragen,
aber er ist natürlich Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
kann mehrere Preise wie den Max-Planck-Forschungspreis oder den Preis des historischen Kollegen in den Jahren 1996 und 1998 vorweisen.
Er hat mehrere Ehrendoktorwürden, zum Beispiel von der Yale University, aber auch von der Universität Münster und von der Hebräischen Universität in Jerusalem.
Er hat den Alfred Krupp Wissenschaftspreis 2006 zugesprochen bekommen, den Thomas-Mann-Preis im Jahre 2011.
Nur wenige Bemerkungen zu seinem Werk, denn wenn Sie mehr wissen wollen, können Sie bereits über Jan Assmann etwas lesen,
zum Beispiel Jürgen Schraten zur Aktualität von Jan Assmann Einleitung in sein Werk Wiesbaden 2011 erschienen, dort finden Sie dann eine ausführliche Würdigung.
Neben zahlreichen auf Ägypten bezogenen Werken hat Jan Assmann wie kein anderer über sein Fach hinausgewirkt.
Dies betrifft zum einen seine Überlegungen zum kulturellen Gedächtnis.
Zwei Werke hebe ich hervor, das kulturelle Gedächtnis, was die meisten sicherlich kennen in diesem Raum,
Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen 1992 erschienen in sechster Auflage 2007
und zehn Studien zum gleichen Themenkreis Religion und kulturelles Gedächtnis München 2000 erschienen.
Weiterhin werden breit diskutiert seine Überlegungen zur Bedeutung des Monotheismus für die Entwicklung von Gewalt und Intoleranz
und das nicht nur von Theologen und Religionswissenschaftlern, zum Beispiel zwei Monographien auch zu diesem Bereich,
die mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus Wien 2003 oder Monotheismus und die Sprache der Gewalt Wien 2006.
Die jüngeren Ganzschriften von Jan Assmann wenden sich weiterhin Fragen der Religion zu,
wobei Konzepte wie Magie, Vollkommenheit oder Herrscherkult, aber auch Beziehungen zur Aufklärung oder zu Zeitkonzepten eine Rolle spielen.
Zum Beispiel auch hier einige neuere Titel, ägyptische Religion, Totenliteratur, Vollkommenheit, herausgegeben von Jan Assmann und Aleyda Assmann,
Fink München 2010, der Sammelband mit Harald Strom herausgegeben, Magie und Religion, ebenfalls München 2010
oder auch Herrscherkult und Heilserwartung zusammen mit Harald Strom herausgegeben, ebenfalls München 2010
und in Berlin im gleichen Jahr der Band Religio Duplex, ägyptische Mysterien und europäische Aufklärung
oder aber auch im Jahre 2011 Steinzeit und Sternenzeit, alt-ägyptische Zeitkonzepte.
Der Vortrag heute situiert sich in den Rahmen der Forschergruppe, die ja vor allem West-Ost-Vergleiche zu Fragen von Sakralität und Sakralisierung weiter vertiefen möchte.
Ich bin sicher, dass wir viele Anregungen erhalten werden. Herr Assmann, wir freuen uns auf Ihren Vortrag
Heilige Bilder, Tod und Königtum im Alten Ägypten.
Applaus
Vielen Dank, Herr Harbers, für diese freundliche, gründliche Einführung und vielen Dank für die Einladung.
Presenters
Prof. Dr. Jan Assmann
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:00:57 Min
Aufnahmedatum
2013-05-08
Hochgeladen am
2013-05-14 18:21:59
Sprache
de-DE