Ja, eine andere Thematik ist noch, wie gehe ich mit fehlerhaften Plattenblöcken um?
Es kann natürlich und es passiert natürlich nicht in der Praxis, dass bei einer Hartisk
und auch bei einer SSD einzelne Blöcke im Laufe der Benutzung einfach mal kaputt gehen,
weil die Magnetisierung auf der Plattenoberfläche nicht in Ordnung ist oder weil eben einzelne
Zellen von der SSD ausfallen. Nachdem die Datalsysteme typischerweise mit Prüfsummen
arbeiten, erkennt das Datalsystem sowas. Üblicherweise erkennt es natürlich auch der
Disk-Controller bereits und kann dann eben mit diesen entsprechenden Blöcken entsprechend
umgehen. Die Hardware-Lösung ist, dass eben Platte und Platten-Controller das selbst merken
und ihre ausmaskieren und der Platten-Controller Zugriffe auf diesen Block automatisch auf
einen gesunden Block umleitet. Und die Software-Lösung wäre, dass das Datalsystem diese fehlerhaften
Blöcke bemerkt und diese dann einfach als markiert belegt und eben nicht mehr in der
Freispeicherverwaltung herausgibt. Und auf die Weise hat man das Problem dann auch gelöst.
Und wir hatten ja gesehen, beim NTFS gab es in der Master File Table eben auch so ein Bad-Block-File.
Auch in den Unix-Datalsystemen gibt es solche Sachen typischerweise. Aber eigentlich braucht
man sowas nur dann, wenn die Zahl der kaputten Blöcke sehr sehr groß wird und der Disk-Controller
das alleine unter Umständen nicht mehr handhaben kann. Ansonsten hat man das Problem eigentlich
heute in der Praxis nicht. Und bei einer Platte, bei der so viele Blöcke kaputt sind, dass
der Disk-Controller es nicht mehr handhaben kann, muss man sich auch ganz ganz ernsthaft
überlegen, ob man die nicht besser austauscht. Denn dann ist vermutlich wirklich was grundlegend
kaputt und die Wahrscheinlichkeit, dass da noch mehr kaputt geht in nächster Zeit, ist
dann auch sehr groß. Also das ist, sagen wir mal, so ein Stück weit ein Mechanismus, der
vor allem historisch bedingt ist, als die Disk-Controller sowas noch nicht konnten,
aber in den meisten Datalsystemen eben auch heute noch vorzufinden ist. Ja und ein anderes
Thema, das gerade im Zusammenhang mit Inkonsistenzen im Datalsystem bei denen möglicherweise
die Dateien weggeräumt werden müssen oder eben auch bei Ausfall von Platten, bei Totalausfall
von Platten, wichtig ist es Datensicherung. Es passiert heutzutage, gerade durch diese
RAID-Systeme, die wir dann auf den nächsten Folien noch kennenlernen werden, relativ
selten, dass einem Platten wirklich komplett ausfallen, aber es kann passieren. Es kann
natürlich auch passieren, dass man sich einfach mal aus Versehen Dateien löscht, vielleicht
auch viele Dateien löscht und sie eigentlich doch noch gebraucht hätte und dann ist es
natürlich gut und wichtig, wenn man eine Datensicherung hat. Das erfolgt üblicherweise dadurch, dass
man die Daten eben auf Tazierspeicher sichert, Bänder, Bandroboter mit vorgelagerten Plattencache,
unter Umständen auch andere Disks, die man sich hinterher quasi in den Schrank stellen
kann. Sogenannte Warm-Speicher-Platten sind manchmal noch ein Medium, gerade für Daten,
die wirklich sicher nicht verloren gehen dürfen oder die nicht manipuliert werden
dürfen. Auch ein Write-Once-With-Many-Medium, wo man sicher sein kann, dass der Zustand,
der da drauf gespeichert wurde, wirklich auch einen gewissen dokumentarischen Charakter
hat. Das Problem ist natürlich nur, wenn man große Datenbestände sichern möchte, viele
Terabytes von Daten auf einem Server-System, dann braucht so ein kompletter Backup von
dem kompletten Datenbestand einfach lange Zeit. Die Übertragungsrate üblicherweise
natürlich über Netzwerk an den Rechner, an dem dann die Hintergrund- oder die Tazierspeicher
angeschlossen sind oder selbst wenn man den Tazierspeicher direkt angeschlossen hat,
einfach die Datenübertragung über den Kanal zum Bandgerät oder zur Sicherungsplatte.
Deswegen kann man sich eigentlich diese totalen Backups nicht täglich leisten und wenn ich
mir unsere großen Server-Systeme anschaue, da braucht es ein totaler Backup, also viele,
viele Stunden, manchmal wirklich bis zu 24 Stunden, sodass man das also nur alle paar
Wochen mal machen kann. Und um trotzdem tägliche Sicherungen zu haben, macht man dann eben
inkrementelle Backups. Das sind also Backups, die nur all die Dateien sichern, die ab einem
bestimmten Zeitpunkt geändert wurden. Und im Fall von Unix kann man das recht schön
an den Zeitstempeln im Inode anschauen, wobei man da Obacht geben muss. Wir haben da verschiedene
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:23:36 Min
Aufnahmedatum
2021-02-04
Hochgeladen am
2021-02-05 00:18:33
Sprache
de-DE