94 - 2.3. Datensicherung und RAID-Systeme [ID:29481]
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Ja, eine andere Thematik ist noch, wie gehe ich mit fehlerhaften Plattenblöcken um?

Es kann natürlich und es passiert natürlich nicht in der Praxis, dass bei einer Hartisk

und auch bei einer SSD einzelne Blöcke im Laufe der Benutzung einfach mal kaputt gehen,

weil die Magnetisierung auf der Plattenoberfläche nicht in Ordnung ist oder weil eben einzelne

Zellen von der SSD ausfallen. Nachdem die Datalsysteme typischerweise mit Prüfsummen

arbeiten, erkennt das Datalsystem sowas. Üblicherweise erkennt es natürlich auch der

Disk-Controller bereits und kann dann eben mit diesen entsprechenden Blöcken entsprechend

umgehen. Die Hardware-Lösung ist, dass eben Platte und Platten-Controller das selbst merken

und ihre ausmaskieren und der Platten-Controller Zugriffe auf diesen Block automatisch auf

einen gesunden Block umleitet. Und die Software-Lösung wäre, dass das Datalsystem diese fehlerhaften

Blöcke bemerkt und diese dann einfach als markiert belegt und eben nicht mehr in der

Freispeicherverwaltung herausgibt. Und auf die Weise hat man das Problem dann auch gelöst.

Und wir hatten ja gesehen, beim NTFS gab es in der Master File Table eben auch so ein Bad-Block-File.

Auch in den Unix-Datalsystemen gibt es solche Sachen typischerweise. Aber eigentlich braucht

man sowas nur dann, wenn die Zahl der kaputten Blöcke sehr sehr groß wird und der Disk-Controller

das alleine unter Umständen nicht mehr handhaben kann. Ansonsten hat man das Problem eigentlich

heute in der Praxis nicht. Und bei einer Platte, bei der so viele Blöcke kaputt sind, dass

der Disk-Controller es nicht mehr handhaben kann, muss man sich auch ganz ganz ernsthaft

überlegen, ob man die nicht besser austauscht. Denn dann ist vermutlich wirklich was grundlegend

kaputt und die Wahrscheinlichkeit, dass da noch mehr kaputt geht in nächster Zeit, ist

dann auch sehr groß. Also das ist, sagen wir mal, so ein Stück weit ein Mechanismus, der

vor allem historisch bedingt ist, als die Disk-Controller sowas noch nicht konnten,

aber in den meisten Datalsystemen eben auch heute noch vorzufinden ist. Ja und ein anderes

Thema, das gerade im Zusammenhang mit Inkonsistenzen im Datalsystem bei denen möglicherweise

die Dateien weggeräumt werden müssen oder eben auch bei Ausfall von Platten, bei Totalausfall

von Platten, wichtig ist es Datensicherung. Es passiert heutzutage, gerade durch diese

RAID-Systeme, die wir dann auf den nächsten Folien noch kennenlernen werden, relativ

selten, dass einem Platten wirklich komplett ausfallen, aber es kann passieren. Es kann

natürlich auch passieren, dass man sich einfach mal aus Versehen Dateien löscht, vielleicht

auch viele Dateien löscht und sie eigentlich doch noch gebraucht hätte und dann ist es

natürlich gut und wichtig, wenn man eine Datensicherung hat. Das erfolgt üblicherweise dadurch, dass

man die Daten eben auf Tazierspeicher sichert, Bänder, Bandroboter mit vorgelagerten Plattencache,

unter Umständen auch andere Disks, die man sich hinterher quasi in den Schrank stellen

kann. Sogenannte Warm-Speicher-Platten sind manchmal noch ein Medium, gerade für Daten,

die wirklich sicher nicht verloren gehen dürfen oder die nicht manipuliert werden

dürfen. Auch ein Write-Once-With-Many-Medium, wo man sicher sein kann, dass der Zustand,

der da drauf gespeichert wurde, wirklich auch einen gewissen dokumentarischen Charakter

hat. Das Problem ist natürlich nur, wenn man große Datenbestände sichern möchte, viele

Terabytes von Daten auf einem Server-System, dann braucht so ein kompletter Backup von

dem kompletten Datenbestand einfach lange Zeit. Die Übertragungsrate üblicherweise

natürlich über Netzwerk an den Rechner, an dem dann die Hintergrund- oder die Tazierspeicher

angeschlossen sind oder selbst wenn man den Tazierspeicher direkt angeschlossen hat,

einfach die Datenübertragung über den Kanal zum Bandgerät oder zur Sicherungsplatte.

Deswegen kann man sich eigentlich diese totalen Backups nicht täglich leisten und wenn ich

mir unsere großen Server-Systeme anschaue, da braucht es ein totaler Backup, also viele,

viele Stunden, manchmal wirklich bis zu 24 Stunden, sodass man das also nur alle paar

Wochen mal machen kann. Und um trotzdem tägliche Sicherungen zu haben, macht man dann eben

inkrementelle Backups. Das sind also Backups, die nur all die Dateien sichern, die ab einem

bestimmten Zeitpunkt geändert wurden. Und im Fall von Unix kann man das recht schön

an den Zeitstempeln im Inode anschauen, wobei man da Obacht geben muss. Wir haben da verschiedene

Teil eines Kapitels:
13 Dateisystem

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:23:36 Min

Aufnahmedatum

2021-02-04

Hochgeladen am

2021-02-05 00:18:33

Sprache

de-DE

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