Also ich glaube, man muss ja schon sagen, oft ist es auch Glück, dass so was passiert.
Und wir haben mit Bayern und Dortmund zwei Teams, die sind jetzt über die letzten Jahre
aufgebaut worden und in beide Mannschaften ist auch viel Geld investiert worden.
Und dann ist es vielleicht gar nicht so unwahrscheinlich, dass die auch weit kommen in so einem Wettbewerb,
dass die jetzt im Finale stehen.
Dazu gehört eben auch diese Portion Glück.
Man hat ja bei Dortmund gesehen gegen Mallager, da brauchst du halt die Nachspielzeit.
Und das kann auch ganz schnell anders ausgehen.
Aber insofern ist es vielleicht keine ganz so große Überraschung, dass diese beiden
Teams recht weit gekommen sind dieses Jahr in der Champions League.
Ich bin mir nicht so sicher.
Vielleicht ist das auch nur eine Momentaufnahme und nächstes Jahr stehen vielleicht zwei
spanische Teams wieder im Finale der Champions League.
Aber es zeigt sicherlich, dass die deutsche Bundesliga in den letzten Jahren schon stark
geworden ist und damit auch attraktiv für starke Spieler, die dann wiederum in der Bundesliga
einen Verein finden.
Man muss natürlich auch immer berücksichtigen, was macht das mit der Bundesliga?
Und wir haben ja jetzt eine Situation, wo diese beiden Teams ja auch in der Bundesliga
relativ stark dominieren und wo das vielleicht auch auf Kosten der Ausgeglichenheit der Bundesliga
geht.
Nämlich, dass dort dann oft viele Vereine spielen, die haben von vornherein keine Chance,
Klasse zu werden und kämpfen vom ersten Spieltag nur gegen den Abstieg.
Weil der neutrale Fan ja vielleicht erwartet, dass nicht immer nur Dortmund und Bayern Meister
werden und vielleicht alle fünf bis sieben Jahre mal ein anderer Verein.
Und viele Vereine halten, nehmen wir hier die Region Nürnberg, Fürth, Augsburg, da
ist halt, sag ich mal, die Luft nach oben, die wird relativ dünn.
Die haben keine große Chance, in den nächsten Jahren international zu spielen.
Das muss man einfach so hart formulieren.
Ja, ich glaube schon.
Und was da hilft, ist mal ein Blick über den Teich.
Weil die Amerikaner haben ein ganz anderes Modell.
Hier sind die Ligen abgeschlossen.
Das heißt, man kann nicht in der Profi-Liga aufsteigen oder absteigen, man kauft sich
da ein.
Aber dann gibt es innerhalb dieser Ligen gewisse Mechanismen, die dafür sorgen, dass es ausgeglichen
und spannend bleibt.
Die Amerikaner nennen das die Competitive Balance, also die Balance in der Liga.
Ein Beispiel ist der Baseball, aber es wird auch in den anderen Profisportarten so gemacht.
Das heißt, ich habe zum Beispiel einen Draft, wo ich Nachwuchsspieler rausziehen kann.
Und da dürfen alle Teams gleichberechtigt rausziehen und die, die am schwächsten waren
in der Vor-Saison zuerst.
Und der Spieler muss dann zu diesem Verein und muss da sieben Jahre spielen.
Das führt dazu, dass auch schwächere Vereine da die Möglichkeit haben, sich starke Nachwuchsspieler
zu leisten und dann ein Team langsam wieder aufzubauen.
Das ist ein Mechanismus.
Ein zweiter Mechanismus ist, dass es hier eine Gehalts-Obergrenze gibt für einen Verein.
Das heißt, ich kann mir nicht so viele Spieler kaufen und so hohe Gelder bezahlen, wie ich
möchte, sondern es gibt eine Obergrenze.
Wenn ich da rüber gehe, muss ich Strafsteuern zahlen an andere Vereine.
Sodass das dann unattraktiv ist, wie Bayern München einfach alles Gute zu kaufen.
Presenters
Dr. Karim Abu-Omar
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:04:50 Min
Aufnahmedatum
2013-05-24
Hochgeladen am
2013-05-24 15:57:29
Sprache
de-DE