Hallo, herzlich willkommen zum Lehrstuhl für Polymerwerkstoffe vom Department Materialwissenschaften
und Werkstofftechnik der Friedrich-Olexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ich würde euch heute ein
bisschen zeigen, was wir hier so zum Thema 3D-Druck machen. Dazu haben wir hier ein bisschen
was aufgebaut. 3D-Druck kann man mittlerweile schon in viele Bereiche unterteilen. Es gibt
ein selektives Laserstrahl, es sind dann Fused Filament Fabrication und Schlickerextrusion.
Wir am Lehrstuhl für Polymerwerkstoffe befassen uns jetzt mit der Fused Filament Fabrication.
3D-Druck, was kann man sich jetzt unter dem FFF-Verfahren vorstellen? Prinzipiell funktioniert
das wie eine Heißklebepistole. Da wird ein Strang Polymer aufgeschmolzen, durch eine
Düse extrudiert und dann durch Verfahren des Druckkopfes definiert auf der Oberfläche
abgelegt. Warum ist das so praktisch? Nun, damit kann man ganz fein verschiedenste Geometrien
am Computer vordesignen und dann direkt ausdrucken, ohne groß Maschinenzeiten einzuplaan oder
Werkzeuge umrüsten zu müssen. Gut, hier haben wir noch so einen etwas anwendungsnäheren
3D-Druckkopf, wie man sieht, das Polymer als Filamentfaden vorbereitet. Das wird dann
in diese Düse in diesem Format gepresst über einen Antrieb und durch diese kleine Düse
dann eben abgelegt. Somit kann man sehr feine Strukturen erzeugen, wie zum Beispiel diesen
Schädelknochen von einem T-Rex. Sowas könnte man jetzt über konventionelle Fertigungsverfahren
eher schlecht realisieren und wenn dann wäre es sehr sehr teuer. Besonders am 3D-Druck
ist natürlich auch noch, dass man damit komplexe Hohlgeometrien und auch Hinterschnitte fertigen
kann. Und um so komplexe Bauteile natürlich einwandfrei fertigen zu können, würden wir
uns jetzt mal ein paar Einstellungsparameter anschauen. Gut, dann schauen wir uns die Sache
mal an, wenn wir versuchen diesen T-Rex-Schädel zu drucken. Wir haben ja schon mal die Geometrie
als STL-File vorbereitet und gucken uns jetzt mal an, welche Parameter wir für den Druck
einstellen können. Erster und mit aus wichtigster Parameter ist die Schichthöhe, das heißt
in welchem Abstand die einzelnen Schichten aufeinander gelegt werden. Gängeeinstellungen
sind hier 0,3, 0,2 und 0,1 mm. Jedoch muss man dann auch bedenken, dass diese Schichthöhe
auch drastisch in die Druckzeit mit eingeht. Hier zwischen gröbster Auflösung mit den
0,3 sind wir bei knapp zwei Stunden bis zur feinsten Auflösung, dann bei über acht
Stunden. Das ist ein Trade-off zwischen Detail- und Druckgeschwindigkeit. Nächster wichtiger
Parameter ist dann die Materialwahl. Wir haben hier PETG ausgewählt, das kennt man auch
aus den PET-Kunstoffflaschen, die man dann immer recyclen muss beim Supermarkt. Mit
dem kann man also auch 3D-Druck machen. Was wir auch noch einstellen können ist die In-Fill-Dichte.
Das ist quasi das Material, was wir zwischen unseren Randschichten mit eingeben.
Wir wählen jetzt mal die grobste Druckauflösung. Eine In-Fill-Dichte von 20% reicht meistens
und die Drucktemperatur für dieses Material ist hinterlegt, das sind die 235 Grad. Was
die Software dahinter macht ist, sie zerlegt dieses Modell in diese einzelnen Schichten
und berechnet dann den Weg von der 3D-Druckdüse, um dieses Modell abzubilden. Danach wird
er ein bisschen nach oben verfahren und das Modell dann schichtweise aufbauen.
Gut, dann starten wir den Druck mal.
So weit zu den Einstellungen, wenn man sich einfach nur ein paar Modelle ausdrucken will.
Aber wir hier an der Uni beschäftigen uns natürlich noch ein bisschen tiefer gehen
mit der Materie. Speziell wenn man solche Bauteile fertigt, ist auch immer gut zu wissen,
wie weit kann ich die belasten, in welche Einsatzumgebungen kann ich die geben, was
kann ich am Schluss mit denen maximal machen. Beim FDM-3D-Druck ist es entscheidend, sich
die Haftung zwischen den Schichten anzugucken. Das ist quasi, wenn ich mit der Heißgläbistole
eine Schicht ablege und wie gut schmilzt die nächste Schicht dann darauf aus. Wir sagen
dazu die Print Orientation. Hier habe ich mal drei Extrembeispiele mitgenommen. Hier
haben wir einmal Zugprüfstäbe, die werden in der Maschine eingespannt und dann belastet.
Hier habe ich jetzt drei Beispiele mitgebracht. Einmal sind die einzelnen Fasern in Zugrichtung
angeordnet und die Grenzflächen parallel dazu. Einmal ist es dazwischen, das sind 45 Grad
und einmal sind die Grenzflächen genau senkrecht zur Zugrichtung angeordnet. Was das so grob
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:07:05 Min
Aufnahmedatum
2021-02-11
Hochgeladen am
2021-02-11 07:49:15
Sprache
de-DE