5 - Evaluation von Systemen [ID:31982]
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Hallo zusammen. In der 7,5 BCDS Variante von Aufgabe 2 solltet ihr euer eigenes neues

Fernaufrufsystem evaluieren und gegen Java RMi vergleichen. Dazu gibt es in diesem Video

eine Information zur Evolution von Systemen und worauf man dabei achten sollte. Bevor

man jede Evolution beginnt, sollte man sich zuerst im Klaren sein, welche Moderation

dahinter steht. Möchte man eine bestimmte Eigenschaft des eigenen Systemen analysieren?

Wenn ja, welche? Die Performance des Systems, die Latenz von Anfragen oder doch den maximalen

Durchsatz? Vielleicht strebt man eine ganz andere Richtung und es interessiert eher

der Ressourcenverbrauch oder Qualitätsgarantien wie die Dienstgüte.

Häufig will man dabei das eigene System mit einem bereits existierenden Vergleichen und

so die Stärken und Schwächen der beiden Systeme herausarbeiten oder eine qualitative Aussage

über die Systeme treffen. Hier kann man sich die Frage stellen, ob man die Systeme allgemein

vergleichen möchte oder nur bestimmte Situationen evaluiert. All diese Aspekte können als Motivation

für eine Evolution dienen und bestimmen häufig auch maßgeblich, wie diese aufgebaut ist.

Grundlegend gibt es zwei unterschiedliche Arten, ein System zu bewerten. Entweder durch

Simulation oder durch Evolution. Bei einer Simulation wird das System nicht tatsächlich

verwendet, sondern das Verhalten in einer Simulationsumgebung so gut wie möglich imitiert

und daraus Ergebnisse berechnet. Im Gegensatz dazu werden bei einer Evolution tatsächlich

Messungen an einem laufenden System durchgeführt, zum Beispiel an einem Prototyp.

Beides hat seine Vor- und Nachteile. Eine Simulation ist in vielen Fällen einfacher

zu realisieren und ermöglicht es zudem auch sehr komplexe oder schwierige Systeme zu bewerten.

Um ein ganz aktuelles Beispiel zu nehmen, der neue Mars Rover Perseverance der NASA

kann wohl kaum in der realen Umgebung getestet werden. Mithilfe von Simulationen ist es aber

trotzdem möglich, das Verhalten oder Materialreaktion abzuschätzen. Wenn man in den Bereich von

verteilten Systemen schaut, ermöglichen es Simulationen auch Netze von Tausenden und

Tausenden von Servern und Clients zu simulieren, selbst wenn nur eine Handvoll Rechner zur

Verfügung hat. Der Nachteil ist natürlich, dass Simulationen

immer nur ein Abbild der Realität sind, diese aber eventuell nicht exakt widerspiegeln und

die Ergebnisse so eventuell verfälscht werden. Evaluationen dagegen liefern deutlich realistischere

Messungen, da sie in einem echten System durchgeführt werden. Sie sind im Allgemeinen aber aufwendiger

zu realisieren, da eben auch ein realistisches Szenario geschaffen werden muss und es in

vielen Fällen mehr Initialaufwand bedeutet, wie das Beschaffen und Installieren von benötigter

Hardware. Im Entwicklungsprozess werden dafür häufig Simulationen verwendet, da diese flexibler

sind. Mehr Aussagekraft besitzen aber eindeutig Evolution.

Egal ob Simulation oder Evolution, es gibt leider auch einige generelle Probleme, auf

die man treffen kann. Nicht alle Merkmale lassen sich gleich einfach

evaluieren. Das kann einerseits daran liegen, dass sich das Merkmal selbst schlecht quantifizieren

lässt. Klassische Maße wie Zeit lassen sich extrem leicht messen und sind meist ebenso

leicht vergleichbar. Es gibt aber auch nicht quantifizierbare Kriterien, wie zum Beispiel

die Nutzbarkeit oder Verständlichkeit eines Systems. Diese sind häufig ebenso wichtig,

können aber schlecht in Zahlen ausgedrückt werden, was eine direkte Bewertung oder einen

Vergleich sehr schwer macht. Auch kommt es häufig vor, dass einem für

eine vergleichbare Betrachtung schlichtweg ein zweites System fehlt. In seltenen Fällen

ist das eigene System wirklich konkurrenzlos. Hier wäre der Ansatz dann wahrscheinlich

auch so genial, dass es gar kein Vergleich bräuchte. Nein, häufig gibt es durchaus andere

Systeme, die sich zwar für einen Vergleich eigenen würden, aber einen anderen Fokus

haben. Da tappt man dann leicht in die Falle, unfaire

Vergleich zu ziehen, indem man dem eigenen System die Überlegenheit zuschreibt, wo

das andere System gar nicht auf dieses Kriterien optimiert ist. Ein gutes Beispiel für solche

Problematik in der Evaluation ist bei verteilten Systemen die Sache mit der Effizienz vs.

Fehlertoleranz. Fehlertoleranz ist ein extrem wichtiges Kriterium

Teil einer Videoserie :
Teil eines Kapitels:
Stubs & Skeletons

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:12:46 Min

Aufnahmedatum

2021-04-29

Hochgeladen am

2021-04-29 16:58:36

Sprache

de-DE

Wie führt man eine möglichst aussagekräftige Evaluation eines (verteilten) Systems durch.

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