Donald Davidson ist einer der bedeutendsten analytischen Philosophen der Gegend hat,

was Sie schon daraus erkennen können, dass wir uns gleich zwei Wochen in unserer Ringvorlesung

mit ihm befassen werden. Diese Woche geht es um seine Handlungstheorie und nächste Woche

vor allem um seine Sprachphilosophie. Das heißt, ich übernehme heute die Handlungstheorie ganz

konkret. Werde ich Ihnen folgendes Werk vorstellen. Das ist eine Aufsatzsammlung

Essays on Actions and Events. Erstmal ganz kurz zeige ich was zum Outdoor, aber wirklich nur

ganz kurz und hauptsächlich konzentriere ich mich auf die Sammlung. Dabei habe ich mich ganz

besonders auf die zündendsten Ideen und einflussreichsten Thesen beschränkt,

insbesondere diesen vier Punkten. Erstens den Handlungsbegriff, dann den Sonderfall der

willensschwachen Handlungen, dann die Grunde und Ursachen von Handlungen und zum Schluss komme ich

noch zum anomalen Monismus. Was sich dahinter verbirgt erfahren wir gleich. Jetzt erstmal kurz

zu Donald J. Davidson. Donald Davidson wurde 1917 geboren und ich werde mich jetzt hier nur

wirklich auf die ganz größten Actdaten stützen. Wenn Sie mehr über ihn als Person oder ihn als

Philosophen erfahren wollen, kann ich Ihnen zwei Bücher empfehlen von Kathrin Blühe. Eins auf

Englisch, eins auf Deutsch und wenn Sie es kürzer haben wollen dann schauen Sie mal in die Stanford

Encyclopedia. Das ist hier ein Aufsatz, der ist etwas kürzer und auch sehr gut. Also Davidson, 1917

geboren, promovierte in der antiken Philosophie, publizierte dann zuerst in der Entscheidungstheorie,

bevor dann 1963 Actions, Reasons and Causes erschien. Das war ein Aufsatz, der hier im Band

als erstes Kapitel abgedruckt ist. Der war sehr sehr einflussreich und machte Davidson weit

hin bekannt oder bekannter als er zuvor war. Wie Sie sehen, ließ er sich mit der Publikation seiner

Doktorarbeit und auch mit Publikationen insgesamt ein bisschen mehr Zeit und er starb dann 2003

relativ plötzlich nach einer Operation. Mehr sage ich gar nicht zu seinem Leben. Ich habe Ihnen

noch eine Anekdote mitgebracht. Einmal wurde Davidson über seine Studienzeit in Harvard

interviewt. Das Interview, ich weiß nicht wann das geführt wurde, aber es wurde 2004 publiziert,

also nach seinem Tod. Darin wurde Davidson gefragt, waren Sie ein brillanter Student? Und er

antwortete, überhaupt nicht. Ich verpasste verschiedene Dinge. Zum Beispiel hatte das

Philosophiedepartment vor, mir den Bachelorabschluss Summa Cum Laude zu verleihen. Das ist die höchstmögliche

Note. Also führten sie ein Gespräch mit mir, aber irgendetwas ging schief und ich bekam nur ein

Magna. Das entspricht ungefähr einer zwei. Das heißt, wenn Sie als Studierende jetzt auf einen

Bachelorabschluss mit der Note 2 zusteuern, dann seien Sie zuversichtlich. Es könnte sein,

dass Sie das philosophische Kaliber eines Donald Davidson haben. Jetzt zu Essays on Actions and

Events. Die Auflage, die ich hier in den Händen halte, ist die von 2001. Das ist eine überarbeitete

Neuauflage der Sammlung, die 1980 erschienen ist. Das unterscheidet sich aber nicht wesentlich. Es

gibt ein paar Ergänzungen, es gibt ein paar Hinzufügungen, Antworten auf Kritiker und so weiter.

Im Wesentlichen haben sich die Aufsätze nicht verändert. Thema dieser Aufsätze ist, wie Donald

Davidson im Vorwort schreibt, die Rolle kausaler Begriffe bei der Beschreibung und Erklärung

menschlichen Handels. Das wird auch schon deutlich, wenn Sie ins Inhaltsverzeichnis schauen. Das sieht

so aus. Sie sehen, es gibt drei Blöcke, einmal Intention and Action, Event and Cause und Philosophy of

Psychology. Intention and Action versammelt fünf Essays oder Aufsätze, die sich mit den grundlegenden

Fragen über Handlungen beschäftigen, also Handlungen, ihre Ursachen, Gründe, wünschwache

Handlungen und so weiter. Event and Cause befasst sich hauptsächlich mit semantischen Fragen und

sprachphilosophischen Fragen, was Sie aus Titeln wie die logische Form von Handlungssätzen schon

erkennen können. Ich werde diesen zweiten Teil in meinem Vortrag etwas ausklammern, weil wir

nächste Woche mehr zur Sprachphilosophie Davidsons hören werden. Der dritte Teil beschäftigt sich

dann mit der Beschreibung und Erklärung psychologischer Phänomene. Ich habe in der philosophischen

Datenbank Philpapers nachgeschaut, was denn die einflussreichsten, meist zitierten und am meisten

heruntergeladenen Werke Donald Davidsons sind und dort findet sich mit allergrößtem Abstand

oben auf Platz eins dieser Aufsatz Action, Reasons and Causes. Auf Platz zwei und drei folgen dann,

je nachdem wie man zählt, Mental Events und How is Weakness of the Will possible und deswegen werde

ich mich hauptsächlich auf Inhalte und Gedanken aus diesen drei Aufsätzen konzentrieren, natürlich