Guten Tag, ich darf Sie begrüßen zur Vorlesung Mediennutzung. Wir beschäftigen uns heute mit den
Kontexten zur Mediennutzung und zwar in dem ersten Teil A blicken wir dabei in die Geschichte. Die
Fragestellung über diesen Vorlesungsteil ist unter welchen Rahmenbedingungen, also Kontexten
findet Mediennutzung statt. Wenn wir uns mit Mediennutzung beschäftigen, dann werden wir auch im
Laufe der Vorlesung uns natürlich noch genau diesen Prozess anschauen. Wichtig ist aber immer zu
schauen, in welchen Situationen, in welchen Kontexten findet denn diese Mediennutzung jeweils statt.
Und zwar kann man den Blick richten auf die Geschichte und genauso auch auf die Gegenwart.
In dem ersten Teil dieses Vorlesungskapitels heute werden wir einen Blick in die Geschichte wagen.
Dabei wir haben beim letzten Vorlesungsteil mit dem Begriff Mediatisierung auch zu tun gehabt und da
gesehen, dass das Forschungsinteresse hier auf dem Wandel liegt. Das werden wir uns heute immer wieder
anschauen. Die Geschichte der Mediennutzung ist natürlich immer wieder auch eine Geschichte des
Medien oder des Wandels, des Wandels der Mediennutzung. Bis hin ja in das 21. Jahrhundert hinein,
dass mit einer Dynamik wie noch nie von einem Wandel des Mediennutzungsverhaltens gekennzeichnet.
Wenn wir das in die Gegenwart ziehen, dann können wir sagen, gut das geht bis heute,
bis morgen, das ist die Gegenwart. Aber wann kann man denn davon sprechen, dass die
Mediennutzung begonnen hat? Wir versuchen mal eine Annäherung. Es gibt dieses Modell von Harry
Pross, bei dem unterschieden wird zwischen Primärmedien, also solche, für die es keinerlei
technische Unterstützung braucht. Kein Werkzeug, keine Geräte. Links neben diesem Strich und dann
in der Folge Medien, bei deren Herstellung man zumindest mal Werkzeug, Geräte braucht,
aber nicht zur Rezeption und dann bei den Tertiermedien, jene Medien, bei denen wir auch
für die Rezeption, für die Nutzung Geräte benötigen und im Kontext der Digitalisierung
sprechen wir auch von Qualtärmedien. Wann also geht es los oder ging es los mit den Primärmedien?
Also im Grunde beschäftigen wir uns hier mit der Geschichte der Menschheit und zunächst Sprache
als Kommunikationsmittel mit differenzierten Lautkombinationen. Es geht also um die Übermittlung
von Informationen durch Sprache. Was bedeutet das? Also es gibt keinen schriftlich bildlichen
Ausdruck der Sprache in der Frühzeit der Menschheit Geschichte. Spannend ist zu überlegen oder
spannend ist das Nachdenken darüber, was das dann bedeutete für das menschliche Zusammenleben.
Zunächst wenn wir auf die Kommunikation blicken, dann kann man sagen, es war eine zeitlich und
räumlich gesehen unmittelbare Kommunikation im Hier und Jetzt und zwischen den jeweils Anwesenden.
Weiter diese Frage, was bedeutet das aber, wenn man auf diese Art und Weise kommuniziert?
Das bedeutet, dass das Weitergeben von Informationen eben mündlich erfolgt und
gestisch mimisch und dass sich Merken von Informationen welcher Art auch immer und
dass sich dann erinnern und für die jeweils eigene Handlung dann nutzbar zu machen. Das
ist eine wesentlich größere Bedeutung natürlich hat als in einer Situation wo ich Informationen
speichern kann und die dann bedarf abrufen kann. Die ersten Versuche oder die frühesten
uns überlieferten Versuche Informationen also nicht nur oral mündlich wiederzugeben oder
zu realisieren sind Höhlenmalereien und in der Forschungsliteratur hat sich für diese
Zeit der Begriff des Graffismus etabliert. Wir kehren hier nochmal zurück zu unserer
Überlegung. Wir haben also zunächst bei der oralen Kommunikation keinen schriftlichen
bildlichen Ausdruck der Sprache und dann ging es los Graffismus, Höhlenmalereien. Da könnte man
hinter ein Problem einen Haken machen. Es war jetzt möglich Informationen bildlich festzuhalten und
auf diese Art und Weise man könnte sagen zu speichern, zeitlich zu speichern. Es konnten
also auch jene diese Informationen wahrnehmen die nicht unmittelbar anwesend waren als diese
Informationen gesprochen wurden. Wir haben diese Bilder die bis heute bis heute überdauert haben.
Also eine zeitliche Speicherung. Ein anderes Problem ist da kaum natürlich gelöst. Man kann ja
Höhlenmalereien schlecht irgendwo anders hintragen. Also wir haben eine zeitliche Speicherung aber die
räumliche Fixierung ist nach wie vor da. Also brauchen wir andere Lösungen zum Beispiel indem
ich Steine, Tontafeln etc. mit Zeichen, mit Bildzeichen oder mit anderen Zeichen versehe. Die
kann ich dann durchaus eben auch weitertragen. Wir haben jetzt im Grunde einen Impuls für die
Schaffung von Medien, nämlich die zeitliche und räumliche Flexibilisierung von Informationen erreicht.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:14:28 Min
Aufnahmedatum
2021-05-20
Hochgeladen am
2021-05-20 10:27:52
Sprache
de-DE