Ein Film über die Ersterwähnung Erlangens im Jahr 1002 [ID:358]
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Erlangen

Erlangen – eine Großstadt in Mittelfranken, bekannt für ihre barocke Innenstadt, die Ende des 17. Jahrhunderts nach einem Idealplan für Huguenotten gebaut wurde.

Ihr Zentrum ist bis heute das markgräfliche Schloss, eine Nebenresidenz der Hohenzollern.

Seit dem 19. Jahrhundert ist es auch der Sitz der heute zweitgrößten Universität in Bayern.

Erlangen ist auch bekannt für sein großes Volksfest, die Bergkirchweihe, die seit 247 Jahren um Pfingsten die fünfte Erlanger Jahreszeit einleitet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte sich hier Siemens an, das heute der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt ist.

Erlangen ist aber älter als Siemens-Standort, Bergkirchweihe, Universität und Huguenottenstadt.

Die Stadt feiert im Jahr 2002 ihr 1000-jähriges Jubiläum.

Alles beginnt mit einer Urkunde aus dem Jahr 1002, als Erlangen noch ganz anders aussah.

Louis Lanka meditate

Ichaurus

In der königlichen Kanzlei wird gerade die Urkunde, in der Erlangen zum ersten Mal genannt wird, fertiggestellt.

Die Urkunde dokumentiert eine der ersten Amtshandlungen König Heinrichs II.

Er wird zwölf Jahre später in Rom zum Kaiser gekrönt.

Wer ist Heinrich II.?

Den wir hier auf dem Siegel erkennen.

Im berühmten Perikopenbuch, der sich von Heinrich II. ausgetauscht hat,

sehen wir, wie Heinrich und seine Frau Kunigunde symbolisch von Christus gekrönt werden.

Vom Beginn seiner Regierung an greift Heinrich stark in die politischen Verhältnisse Frankens ein.

Den Höhepunkt bildet dabei die Gründung des Bistums Bamberg,

Den Höhepunkt bildet dabei die Gründung des Bistums Bamberg im Jahr 1007.

Auch deswegen wird er nach seinem Tod heilig gesprochen.

Am Anfang dieser Entwicklung steht unsere Urkunde.

Es geht Heinrich um die Schwächung der regionalen Adelsmacht, zum Beispiel der Babenberger.

Im Gegenzug stärkt er die Macht der Kirche im Reich.

Damit bindet er, wie seine Vorgänger auch, die Kirche in die Herrschaft ein.

Ein Beispiel dafür zeigt unsere Urkunde.

Als der Würzburger Bischof das heutige Stift Haug gründet,

unterstützt König Heinrich diese Klostergründung durch die Schenkung von umfangreichem Grundbesitz.

Der Würzburger Kloster

Dedimus abatiam forcham vila sqe erlangon et e golves haim apelatas.

Diesen lateinischen Worten zufolge schenkte Heinrich dem Würzburger Kloster

also das Pfalzstift Forchheim und die dazugehörenden Orte Erlangen und Egolsheim.

Forchheim ist Sitz einer Königspfalz.

Die Könige dieser Zeit haben keine Hauptstadt.

Sie reisen umher und benötigen deshalb Stützpunkte,

an denen sie und ihr Hofgefolge standesgemäß wohnen können.

Hier fanden Reichsversammlungen und Königswahlen statt, wie sie für Forchheim mehrfach bezeugt sind.

Um die Versorgung des reisenden Hofstaats zu garantieren,

gehören zu einer Königspfalz immer auch Wälder, Dörfer, Felder und Weinberge.

Ein zeitgenössischer Bericht schildert uns den Tagesverbrauch des Hofes.

1000 Schweine, 1000 Schafe, 3000 Liter Wein, 3000 Liter Bier, 1000 Malter Getreide, acht Rinder und vieles mehr.

Auch die Bauern von Egolsheim und Erlangen trugen ihren Teil dazu bei.

Wie können wir uns Erlangen vor tausend Jahren vorstellen?

Schon der Ortsname deutet auf eine Flusslandschaft hin, in der hauptsächlich Erlen wuchsen.

Reste dieses Erlenwaldes sieht man noch heute in den Regnitzwiesen bei Alterlangen.

Wahrscheinlich lag die älteste Siedlung hier in Alterlangen

und wurde im Laufe des Mittelalters auf die andere Seite der Regnitz, in das heutige Gebiet

der Erlanger Altstadt verlegt. Auch wenn es bislang nur wenige archäologische Ausgrabungen gab,

zeigen uns doch die vielen zufälligen Funde, dass das heutige Erlanger Stadtgebiet schon

Presenters

Dr. Andreas Otto Weber Dr. Andreas Otto Weber

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:17:27 Min

Aufnahmedatum

2003-07-01

Hochgeladen am

2017-07-05 10:43:51

Sprache

de-DE

Tags

Erlangen Erlangon
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