Die Ursachen und Formen der Vermenschlichung von Kleintieren sowie die Folgen für das Tierwohl sind Gegenstand kontrovers geführter Diskussionen. In einer qualitativ-sozialwissenschaftlichen Studie wurde für Vogelhalter, die ihre kranken Vögel zu Hause therapierten, analysiert, in welchen Kontexten der kranke Vogel im Hinblick auf welches Merkmal vermenschlicht oder vertierlicht wurde. Es zeigte sich, dass die Mensch-Tier-Grenze immer wieder neu ausgehandelt wird. Praktiken der Vermenschlichung und Vertierlichung haben einen Sinn, den Tierärzte verstehen lernen und in ihrer Wirkung auf die Tiergesundheit und das Tierwohl hin beeinflussen können.