Grüß Gott, meine Damen und Herren, wahrscheinlich sind Sie genauso verwert, als ich gerade.
Heute früh war ich noch auf dem Marktplatz im Amsterdam und habe dort Käse verkauft
und jetzt stehe ich hier auf einer Bühne an der FAU.
Beteilige mich an der FAU Award in Erlangen, obwohl ich eigentlich gar nichts gewonnen
habe. Leider, leider, leider ist Frau Bosch-Voskens heute nicht anwesend. Sie hat keine Zeit.
Aber sie hat mich versprochen, dass wir sie mal kurz suchen können.
Frau Bosch, hören Sie? Frau Bosch, sind Sie da? Frau Bosch?
Hallo, Frau Anke, da bin ich dann. Ich kann Sie sehr, sehr gut hören. Es tut mich wirklich
leid, dass ich heute Abend nicht persönlich anwesend sein kann, aber wir arbeiten im Moment
unter Hochdruck an einem DFG-Förderungsantrag und ich kann mir Feierlichkeiten wie diese
im Moment einfach gar nicht leisten. Sehr schade, aber wir werden trotzdem
ohne Sie auch gut feiern können. Übrigens möchte ich mich bedanken, dass Sie heute
Ihre Ehemann mich ausgeliehen haben. Frau Anke, Sie wissen sehr genau, dass mein Mann
nicht Teil unserer Vereinbarung ist. Schade. Machen Sie jetzt mal weiter und dann sehen
wir uns später noch, okay? Ja, in Ordnung, ich mache weiter, alles klar.
Gut. Das erste, was Frau Bosch mich gebeten hat, ist klar zu machen, dass es in Ihrer
Habilitationsarbeit nicht um Dinosaurien handelt, sondern um sogenannte T-Rex. Diese Zellen,
die da abgebildet sind, das sind sogenannte Regulativaritätszellen, die eine hemmende
Funktion haben und so die Immunabwehr hemmen können. Wie läuft es dann so am Körper ab?
Normalerweise werden wir jeden Tag geschützt von Infektionen und auch Krebserkrankungen,
durch sogenannte Kellerzellen, die sehr sehr aktiv sind und im Fall der Fälle, dass diese
Zellen überfleißig werden, gibt es den sogenannten T-Rex, die so einen Abwehrantwort wieder
runterfahren können. Wenn das nicht passiert, kann es sein, dass diese überschießende Abwehrreaktionen
zu Entzündungen führen und zu Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel wie bei Schuppenflechten in der
Dermatologie oder in der Rheumatologie oder entzündliche Dameerkrankungen in der Gastroentrologie.
Ja, das ist was man hat aus Holländerin. Manchmal ist es dort echt super schwierig. Wie sieht
es dann aus? Wir haben eine Entzündung und anscheinend gibt es halt zu wenig T-Rex, die
diese Entzündung ausschalten können. Wie kann ich das dann lösen? Eigentlich ganz einfach.
Ich vermehre einfach die T-Rex, sodass letztendlich das Gleichgewicht wieder hergestellt wird
und der Normalzustand wieder eintreten kann. Hat so etwas dann Zukunft? Ja, das hat es
und damit hat Frau Bosch-Vosgen sich intensiv in ihrer Habilitationsarbeit auseinandergesetzt.
Sie hat Protokolle entwickelt, um diese T-Rex aus Patientenblut zu isolieren, danach im
Labor zu exmonteren, sodass man aus einer kleinen Menge eine sehr grosse Menge bekommt
und diese Zellen, diese T-Rex können dann als Infusion an Patienten wieder verabreicht
werden. Im Moment werden diese T-Rex tatsächlich in das GMP-Labor der Hautklinik hergestellt
und nach drei Wochen unter der Zugabe von unterschiedlichen Botenstoffen sind wir dann
in der Lage diese beweglichen T-Rex zu ernten. Haben die dann eine klinische Relevanz? Frau
Bosch-Vosgens kann jetzt diese Frage mit Ja beantworten und das ist der Traum jeder Mediziner
oder jeder Medizinerin. Letzt dieses Jahr im April ist es der Hautklinik in sehr sehr
enge Zusammenarbeit mit der Medizinisiklinik 1 gelungen, diese eigenhergestellte T-Rex
zu verabreichen an einen Patient, der leidet unter die entzündliche Darmerkrankung Colitis
Colerosa. Diese Studie läuft tatsächlich im Moment noch weiter und wir sind sehr gespannt
auf die Ergebnisse nächstes Jahr. Puh, was macht der Sanduhr? Holländer sind immer zu
spät und time flies when you're having fun. Wissen Sie was, wir schauen mal ob die Frau
Bosch noch da ist. Frau Bosch, hören Sie? Ich bin fertig. Sehr schön, Frau Einzige.
Hat alles dann geklaut. Ich glaube schon, weil die Tomaten liegen alle noch auf den Teller
drauf. Na dann ist doch endlich alles gut geworden, oder? Frau Bosch, darf ich Sie was fragen?
Ja sicher. Was machen Sie denn morgen? Was ich morgen mache? Morgen heiße ich Einzige
und verkaufe ich Käse auf dem Marktplatz in Amsterdam. Schön, dann gehe ich in Rente.
Ciao. Tschüss.
Presenters
PD Dr. Caroline Boss-Voskens
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:06:06 Min
Aufnahmedatum
2021-10-25
Hochgeladen am
2021-12-22 16:01:14
Sprache
de-DE