Science Slam: Tregs [ID:39670]
50 von 50 angezeigt

Grüß Gott, meine Damen und Herren, wahrscheinlich sind Sie genauso verwert, als ich gerade.

Heute früh war ich noch auf dem Marktplatz im Amsterdam und habe dort Käse verkauft

und jetzt stehe ich hier auf einer Bühne an der FAU.

Beteilige mich an der FAU Award in Erlangen, obwohl ich eigentlich gar nichts gewonnen

habe. Leider, leider, leider ist Frau Bosch-Voskens heute nicht anwesend. Sie hat keine Zeit.

Aber sie hat mich versprochen, dass wir sie mal kurz suchen können.

Frau Bosch, hören Sie? Frau Bosch, sind Sie da? Frau Bosch?

Hallo, Frau Anke, da bin ich dann. Ich kann Sie sehr, sehr gut hören. Es tut mich wirklich

leid, dass ich heute Abend nicht persönlich anwesend sein kann, aber wir arbeiten im Moment

unter Hochdruck an einem DFG-Förderungsantrag und ich kann mir Feierlichkeiten wie diese

im Moment einfach gar nicht leisten. Sehr schade, aber wir werden trotzdem

ohne Sie auch gut feiern können. Übrigens möchte ich mich bedanken, dass Sie heute

Ihre Ehemann mich ausgeliehen haben. Frau Anke, Sie wissen sehr genau, dass mein Mann

nicht Teil unserer Vereinbarung ist. Schade. Machen Sie jetzt mal weiter und dann sehen

wir uns später noch, okay? Ja, in Ordnung, ich mache weiter, alles klar.

Gut. Das erste, was Frau Bosch mich gebeten hat, ist klar zu machen, dass es in Ihrer

Habilitationsarbeit nicht um Dinosaurien handelt, sondern um sogenannte T-Rex. Diese Zellen,

die da abgebildet sind, das sind sogenannte Regulativaritätszellen, die eine hemmende

Funktion haben und so die Immunabwehr hemmen können. Wie läuft es dann so am Körper ab?

Normalerweise werden wir jeden Tag geschützt von Infektionen und auch Krebserkrankungen,

durch sogenannte Kellerzellen, die sehr sehr aktiv sind und im Fall der Fälle, dass diese

Zellen überfleißig werden, gibt es den sogenannten T-Rex, die so einen Abwehrantwort wieder

runterfahren können. Wenn das nicht passiert, kann es sein, dass diese überschießende Abwehrreaktionen

zu Entzündungen führen und zu Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel wie bei Schuppenflechten in der

Dermatologie oder in der Rheumatologie oder entzündliche Dameerkrankungen in der Gastroentrologie.

Ja, das ist was man hat aus Holländerin. Manchmal ist es dort echt super schwierig. Wie sieht

es dann aus? Wir haben eine Entzündung und anscheinend gibt es halt zu wenig T-Rex, die

diese Entzündung ausschalten können. Wie kann ich das dann lösen? Eigentlich ganz einfach.

Ich vermehre einfach die T-Rex, sodass letztendlich das Gleichgewicht wieder hergestellt wird

und der Normalzustand wieder eintreten kann. Hat so etwas dann Zukunft? Ja, das hat es

und damit hat Frau Bosch-Vosgen sich intensiv in ihrer Habilitationsarbeit auseinandergesetzt.

Sie hat Protokolle entwickelt, um diese T-Rex aus Patientenblut zu isolieren, danach im

Labor zu exmonteren, sodass man aus einer kleinen Menge eine sehr grosse Menge bekommt

und diese Zellen, diese T-Rex können dann als Infusion an Patienten wieder verabreicht

werden. Im Moment werden diese T-Rex tatsächlich in das GMP-Labor der Hautklinik hergestellt

und nach drei Wochen unter der Zugabe von unterschiedlichen Botenstoffen sind wir dann

in der Lage diese beweglichen T-Rex zu ernten. Haben die dann eine klinische Relevanz? Frau

Bosch-Vosgens kann jetzt diese Frage mit Ja beantworten und das ist der Traum jeder Mediziner

oder jeder Medizinerin. Letzt dieses Jahr im April ist es der Hautklinik in sehr sehr

enge Zusammenarbeit mit der Medizinisiklinik 1 gelungen, diese eigenhergestellte T-Rex

zu verabreichen an einen Patient, der leidet unter die entzündliche Darmerkrankung Colitis

Colerosa. Diese Studie läuft tatsächlich im Moment noch weiter und wir sind sehr gespannt

auf die Ergebnisse nächstes Jahr. Puh, was macht der Sanduhr? Holländer sind immer zu

spät und time flies when you're having fun. Wissen Sie was, wir schauen mal ob die Frau

Bosch noch da ist. Frau Bosch, hören Sie? Ich bin fertig. Sehr schön, Frau Einzige.

Hat alles dann geklaut. Ich glaube schon, weil die Tomaten liegen alle noch auf den Teller

drauf. Na dann ist doch endlich alles gut geworden, oder? Frau Bosch, darf ich Sie was fragen?

Ja sicher. Was machen Sie denn morgen? Was ich morgen mache? Morgen heiße ich Einzige

und verkaufe ich Käse auf dem Marktplatz in Amsterdam. Schön, dann gehe ich in Rente.

Ciao. Tschüss.

Presenters

PD Dr. Caroline Boss-Voskens PD Dr. Caroline Boss-Voskens

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:06:06 Min

Aufnahmedatum

2021-10-25

Hochgeladen am

2021-12-22 16:01:14

Sprache

de-DE

Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen