Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Also erst einmal zu meiner Vorstellung. Mein Name ist Franziska Engelhardt.
Ich arbeite seit Oktober 2013 am Lehrstuhl Internationales Management von Professor Dr. Holtbrügge.
Und mein Thema ist bisher Bi-Cultural Individuals as Boundary Spanners.
Also bi-kulturelle Individuen, die als Boundary Spanner, also als Vermittler auftreten.
Und mein erster Beitrag hat sich um Teamvermittler gehandelt.
Ich möchte heute vor allem einen kurzen Überblick geben über Bi-Kulturalität, einen kurzen Einblick in das Thema.
Und ganz kurz meinen ersten Artikel, den wir eingereicht haben, anreißen.
Also erst einmal zu Diversität. Wie wir heute schon gehört haben, wird vor allem Diversität meistens klassischerweise auf Dimensionen wie Geschlecht,
weiblich versus männlich, Alter, jung versus alt oder auch Kultur, Deutscher oder Chinese, wie Religion reduziert.
Bei dem Thema Bi-Kulturalität geht es aber nicht um die Diversität als problematisches Thema, sondern um intraindividuelle Diversität, die auch als Chance gesehen werden kann.
Die bi-kulturellen Personen oder Individuen haben eben zwei verschiedene Kulturen internalisiert.
Auf unserer Abbildung ist es eben ein Deutsch-Chinese und bi-kulturelle können verschieden definiert werden.
Es gibt sogenannte Born-Bikulturelle, das heißt, die sind entweder binational geboren worden, zum Beispiel von einer chinesischen Frau und einem deutschen Mann.
Es gibt aber auch Born-Bikulturelle, die durch immigrierte Eltern bi-kulturell geboren wurden.
Also zum Beispiel chinesische Eltern haben, aber in Deutschland geboren werden und so bi-kulturell aufwachsen.
Immigration ist dabei ein wesentlicher Faktor beim Thema Bi-Kulturalität, weil die Immigration immer weiter zunimmt.
Laut einer Prognose von Eurostat zum Beispiel werden im Jahre 2060 ungefähr 42 aller Geburten von Menschen mit ausländischem Hintergrund sein.
Und 2008 waren es ungefähr noch 26 Prozent.
Diesen Trend der Immigration nennt man auch the Demographic Transition.
Das bedeutet einfach, dass sich die Grenzen immer mehr vermischen und einfach viel mehr Kinder aus kulturell gemischten Partnerschaften entstehen,
die natürlich auch zukünftige Belegschaften ausmachen werden.
Learned Bi-Kulturelle sind eben monokulturelle Individuen,
zuerst die aber durch einen längeren Aufenthalt zum Beispiel in der Jugend mit der Familie,
wenn zum Beispiel ein typisches Siemenskind zum Beispiel längere Zeit im Ausland gelebt hat,
dann natürlich auch im Studium oder auch später, wenn man länger irgendwo arbeitet, zum Beispiel fünf bis acht Jahre,
ist es auch möglich, eine zweite Kultur zu internalisieren.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche bi-kulturelle Führungskraft ist Carlos Ghosn.
Er ist CEO der Automobilallianz Renault-Nissan und er ist als Sohn einer nigerianisch-libanesischen Mutter und eines libanesischen Vaters geboren,
ist in Libanon und dann in Rio de Janeiro in Brasilien aufgewachsen, hat dann sein Studium in Frankreich absolviert
und hat aktuell die brasilianische, libanesische und französische Staatsangehörigkeit.
Vor der Automobilallianz hatte er nichts mit Japan zu tun, hat dann aber so erfolgreich in Japan agiert,
wurde auch Mr. Fix-It genannt, dass er zum Superheld eines japanischen Comics wurde
und er führt eben dieses erfolgreiche Handeln in Japan vor allem auf seinen bi-kulturellen Hintergrund zurück,
der es ihm eben ermöglicht, dass er sich schneller an andere Kulturen anpassen kann,
auch die Wertesysteme schneller aufnimmt und eben andere Kulturen schneller erschließen kann.
Und dazu habe ich einen kurzen Clip, das ist eben das Interview nach dem Transcultural Leadership Award, mit dem er 2008 ausgezeichnet wurde.
Obwohl, das ist eine gute Frage.
Ja, die Wahrheit, dass du geboren bist, und in deiner Kindheit viele Länder besuchten,
und du dieses Gefühl hattest, das ist nicht nur aus der Wahl, das ist nur aus der Vorstellung,
weil du in einer Familie geboren bist, hilft viel.
Du musst auch, ich würde sagen, mehr auf der Ansicht oder auf der Charakterseite,
aber es gibt auch etwas Empathie, das bedeutet, dass wenn du von einem Land zu einem anderen kommst,
dann gibt es da eine Curiosität, und es gibt eine Art, mit dem zu verbinden und zu lernen, aus diesem neuen Umfeld.
Und dann eben auch, im Endeffekt von der Kultur zu lernen und die andere Kultur zu internalisieren.
Daher definiert man auch, oder definieren Brannen, Gassion und Thomas, sowie Hong, Morrison, Chu,
bikulturelle Individuen als Individuen, die durch die Eltern, Erziehung oder langjährige Erfahrungen
zwei verschiedene Kulturen internalisiert haben und die übergangslos in diesen Wertesystemen operieren können.
Dabei ist wichtig, dass der reine Kontakt mit einer fremden Kultur einen nicht alleine bikulturell macht,
also wenn wir dreimal im Jahr nach Mallorca fliegen, sind wir keine Deutsch-Spanier,
Presenters
Franziska Engelhard, M.Sc.
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:23:42 Min
Aufnahmedatum
2014-06-03
Hochgeladen am
2014-10-20 23:44:27
Sprache
de-DE