Großer Erfolg für die Naturwissenschaftliche Fakultät der FAU.
Weitere Gut 2 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Erlangen Center
for Astroparticle Physics, kurz ECAP, zur Verfügung.
Nach Glückwünschen zu diesem Erfolg durch Vertreter der Universitäts- und Fakultätsleitung
konnte Staatssekretär Stefan Müller bei einem Pressetermin die entsprechenden Zuwendungsbescheide
überreichen.
Wichtiges Geld für das Zentrum.
Das Geld des BMBF, das brauchen wir, damit wir teilnehmen können an großen internationalen
Forschungsprojekten im Bereich der Astro-Teichelfysik.
Das sind experimentelle Aufbauten, die große Volumina haben, große technische Herausforderungen
haben und da braucht man entsprechende Mengen Geld, damit man da mitspielen kann.
Sozusagen in der Startelf mitspielen kann das eCup dank der Förderung bei verschiedenen
internationalen Großprojekten.
Bei den Neutrino-Teleskopen Antares vor der Küste Frankreichs und IceCube in der Antarktis
sind Menschen und Technik aus Erlangen im Einsatz.
Ebenso beim Gamma-Teleskop HESS im Hochland Namibias.
Ein Großteil der Zuwendungen fließt zudem in die Entwicklung und den Bau des weltgrößten
Gamma-Teleskops CTA.
Das eCub ist auch hier federführend beteiligt.
Bei einer Laborführung konnte sich Stefan Müller ein konkretes Bild der geförderten
Projekte machen.
Erläutert wurden unter anderem Detektoren für Photonen, welche beim Antares-Teleskop
in 2500 Meter Meerestiefe zum Einsatz kommen und für das IceCube-Projekt im Eis des Südpols
modifiziert werden mussten.
Die Fördermittel sind dabei aus Sicht des Staatssekretärs in Erlangen gut aufgehoben.
Das BMBF unterstützt ja gerade im Bereich der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung
Projekte, wie auch hier in Erlangen, um auch natürlich insgesamt den Wissenschaftsstandort
Deutschland zu verbessern.
Eine ganz wichtige Frage ist, wie bringt sich Deutschland ein bei den internationalen Großforschungsprojekten,
wie jetzt zum Beispiel CTA.
Und dort haben die Wissenschaftler der FAU offensichtlich die richtigen Fragen gestellt,
die auch spannend genug sind, damit wir erfolgreich sein können.
Und genau das geschieht hier.
Und deswegen gibt es hier auch die entsprechende und die notwendige finanzielle Unterstützung
des Bundes dafür.
Aber auch laufende Forschungen jenseits der geförderten Projekte aus dem Bereich der
Astrophysik konnte der Regierungsvertreter in Augenschein nehmen.
So untersucht das ECAP Möglichkeiten, Tumore mit Hilfe neuer Röntgenbildgebung besser
und früher zu erkennen.
Vielleicht ja der nächste Anwärter auf eine Förderung durch das Ministerium.
Sicher ist, dass das ECAP auch mit den aktuellen Zuwendungen Spitzenforschung betreiben wird.
Und das mit Spaß an der Sache.
Presenters
Prof. Dr. Gisela Anton
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:24 Min
Aufnahmedatum
2014-09-26
Hochgeladen am
2014-09-29 08:40:32
Sprache
de-DE
Erlangen entwickelt sich zu einem internationalen Zentrum der Astroteilchenphysik: Mit der aktuellen Zuwendung von 2,2 Millionen Euro setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die erfolgreiche Förderung des Erlangen Centre for Astroparticle Physics (ECAP) an der FAU fort. Ein großer Teil der Förderung fließt in die Entwicklung und den Bau des größten Gammastrahlenteleskops der Welt.
Das ECAP ist an internationalen Großprojekten der Neutrino-, Gamma- und Röntgen-Astronomie führend beteiligt – unter anderem durch die Entwicklung und den Bau von Kameras, Sensorsystemen und Detektoren.
Tief im Meer – hoch im Gebirge
Um Strahlung und Teilchen aus dem Kosmos aufspüren zu können, sind zum Teil gigantische Apparaturen notwendig – etwa die HESS-Spiegelteleskope im Hochland von Namibia oder die Neutrinoteleskope IceCube am Südpol und ANTARES vor der französischen Mittelmeerküste. Das größte der fünf HESS-Teleskope hat einen Durchmesser von 28 Metern und wiegt 600 Tonnen. IceCube – ein Observatorium mit über 5000 Photosensoren an 86 Kabelsträngen – erfasst Neutrinospuren in einem 1 Kubikkilometer großen Block im antarktischen Eis. Die 1000 Photodetektoren von ANTARES suchen ebenfalls nach Neutrinos und bedecken eine Fläche von rund 10 Hektar über dem Meeresboden in 2500 Metern Tiefe.
Für diese internationalen Großprojekte der Neutrino- und Gamma-Astronomie entwickelt und baut das ECAP unter anderem Kameras, Sensorsysteme und Detektoren. Die Erlanger Astroteilchenphysiker sind in den Betrieb der Teleskope und in die Datenauswertung eingebunden und entwickeln neue Softwarepakete und Analysemethoden.
Neue Dimension der Gammastrahlen-Teleskopie
Ein großer Teil der aktuellen BMBF-Förderung fließt in ein Projekt, das 2010 startete und dessen Bau 2016 beginnen wird: das Cherenkov Telescope Array (CTA). Das CTA stößt in neue Dimensionen der Astroteilchenforschung vor: Mit seinen rund 100 Einzelteleskopen wird es das größte Gammastrahlenteleskop der Welt sein und die Empfindlichkeit der HESS-Teleskope um den Faktor 10 übertreffen.
Das CTA wird an zwei Standorten – einem auf der Nordhalbkugel, einem auf der Südhalbkugel der Erde – errichtet. Etwa 1000 Wissenschaftler arbeiten in diesem Projekt.
Grundlagenforschung mit praktischem Nutzen
Die Beteiligung des ECAP an diesen internationalen Leuchtturmprojekten ist primär auf die Gewinnung grundlegender Erkenntnisse über unser Universum ausgerichtet – etwa über die Entstehung dunkler Materie und ihre Teilchenreaktionen.
Durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt in den Projekten HESS, IceCube, ANTARES und CTA hat sich das ECAP in den vergangenen Jahren als ein Zentrum der Spitzenforschung auf dem Gebiet der Astroteilchenphysik etabliert. Die Verbundprojekte ermöglichen einen intensiven wissenschaftlichen Austausch, der die Erlanger ECAP-Forscher in alle Teile der Erde führt – nach Namibia, nach Frankreich, nach Chile, in die Antarktis.