Vielen Dank, lieber Alex, für die Einführung. Schön, dass wir uns da in Salzburg kennengelernt
haben und wir haben ja auch das ein oder andere zusammen gemacht. Letztes Semester hast du mir
sehr gut geholfen, auch als Mitwirkender hier in meinem Seminar, wo wir mit deinem Tool argumentationlogisch
formalisiert haben. Ich habe ja hier parallel eine Seminarveranstaltung Logik Künstliche Intelligenz
für Legal Tech hier in Erlangen. Sozusagen Grüße von hier nach Greifswald. Und nach Greifswald gibt
es auch eine kleine Verbindung in meiner Lebensgeschichte, sozusagen, weil eine ganz
entscheidende Weichenstellung für mich, als ich Student war im vierten Semester, war der Joachim
Lege, der ja jetzt ein ein bekannter, berühmter Professor hier in Greifswald ist und was ich
mitbekommen habe, gerade an einem Methodenlehrebuch schreibt, also genau unser Thema. Und dem habe ich
sozusagen sehr viel zu verdanken. Er war für mich absolut weichenstellend, um mich hier mit Methodenlehre
zu befassen. Also ich freue mich hier eine kleine Gastvorstellung halten zu dürfen. Und ganz kurz zu
mir selbst. Also ich bin hauptamtlich bin ich Notar hier in Nürnberg und seit 2011 Lehrbeauftragter
und seit 2019 eben noch noch Professor hier an der FAU für Rechtstheorie und Rechtsgestaltung.
Das ist sozusagen die juristische Methodenlehre. Und Rechtsgestaltung soll ein bisschen abbilden,
dass ich natürlich in der rechtsgestaltenden Tätigkeit verhaftet bin. Also wir gestalten ja
Rechtsverhältnisse, wir machen Verträge als Notarier. Das ist unsere große Domäne. Hier sind einfach
das Alte und das Neue Senier. Ich kann mich vom Alten Senier irgendwie nicht trennen hier von unserer
FAU. Und rechts oben sehen Sie das Senier eines Notars Andreas Bartolomeus Eberlein Notarius
Ulricus Terricareus Juratus, der schon 1696 in Nürnberg amtiert hat. Und da sieht man das alte
Nürnberger Rathaus schon auf diesem alten Senier. Also da hat man früher hat man Senier gesagt,
heute wird man Logo. Okay, ja. Dazwischen war ich übrigens noch Rechtsanwalt bei der Siemens-Age hier
in Erlangen. Also ich habe mal das reale Leben gesehen. Das ist oft hilfreich. Und auch da haben
wir Vertragsgestaltung gemacht, Gas-Turbinen-Werke nach Vietnam verkauft oder so. 200, 300 Anlagen-Verträge.
Es geht heute aber so um einen Überblick, was ist Legal Tech. Ich kann ja hier praktisch nur so eine
Art Motivation bieten, die vom vormalsprachlichen, logischen, beteilt. Da kann ich Ihnen als Jurist
wenig helfen, befürchte ich. Aber ich kann Sie vielleicht motivieren, sich zu engagieren,
weil wir Juristen mit Sicherheit hier Expertise von Ihrer Seite brauchen. Und ich freue mich da
immer auch, mit dir Alex zusammenzuarbeiten. Ja, meine Domäne ist nicht das, was üblicherweise der
Reflex der Juristen ist, wenn es um Maschinen geht. Also meine Domäne ist nicht Recht über
Maschineneinsatz. Also wenn es den Richterautomat gäbe, wollen wir ihn den verfassungsrechtlich
überhaupt einsetzen oder glauben wir, dass wir keine automatischen Entscheidungen zulassen dürfen,
denen Menschen unterworfen sind? Wie ist das eigentlich alles datenschutzrechtlich? Wem gehören
welche Rechte? An welchem Code? Das ist alles Recht über Maschinen. Das ist sozusagen nicht mein
Thema. Mein Thema ist tatsächlich Recht durch Maschinen. Also können wir irgendwie juristische
Arbeitsabläufe im Extremfall juristisches, methodisches Denken durch Legal Tech sozusagen
abbilden, können wir irgendwie mit Maschinen ja am Ende juristische Entscheidungen treffen.
Deswegen eben die solische KI besonders toll, weil man natürlich hier inferieren könnte und auch
alles begründen könnte und erklären könnte, warum man von einem Code auf einen Ausbruch
schließt, während ja bei den sozusagen statistischen Verfahren, Mustererkennung und so ist es ja eher
Korrelationen, die wahrscheinlich nicht zu überzeugend sind. Dann Legal Tech, was ist das überhaupt?
Das ist im Grunde ein Passwort kombiniert aus Legal Services und Technology und ich habe hier
vier Definitionen aus Lehrbüchern zusammengeschrieben. Genau betrachtet weiß eigentlich keiner so recht,
wie man es definieren soll. Entscheidend ist meines Erachtens, dass wir Legal Services betonen
müssen. Es geht um Rechtsdienstleistungsprozesse, die wir sozusagen technologisch unterstützen
oder repräsentieren wollten. Es geht also nicht so sehr um rechtsdogmatische Begrifflichkeiten,
also was ist ein Mörder, wann ist ein Dienststahl gegeben, wann handelt jemand rechtswidrig. Das
ist die Rechtsdogmatik, die wir Juristen sozusagen typischerweise an der Uni studieren, sondern es
geht schon darum, wie funktioniert ein Rechtsdienstleistungsprozess und welche Schritte
davon kann ich maschinell sozusagen irgendwie einfangen. Der Punkt ist, alles ist heutzutage
Legal Tech, alles ist heutzutage KI und wenn man genauer hinschaut, ist es dann doch nur Office Tech,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:30:05 Min
Aufnahmedatum
2022-04-30
Hochgeladen am
2022-04-30 17:36:04
Sprache
de-DE