400 Jahre Universitätsgeschichte: Von der Altdorfina zur FAU [ID:43935]
26 von 26 angezeigt

Schon Athene, die griechische Göttin der Weisheit des Kampfes und der Kunst, weist auf einem

Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert auf eine der bedeutendsten Akademie in Frankens, die

Altophina. Rund 25 Kilometer südöstlich von Nürnberg gelegen, wird sie in ihrer 234-jährigen

Geschichte unter anderem den bümischen Feltern Albrecht von Wallenstein sowie den universal

gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz als Studierende beherbergen. Den Philosophen, Mathematiker,

Juristen, Historiker und Phäologen Gottfried Wilhelm Leibniz bezeichnen man gerne als

letzten universal gelehrten im deutschen Sprachraum. Er wurde in Altdorf als Doktor bei der Rechte

promoviert und setzt sich dort unter anderem mit dubiosen alchemistischen Verfahren auseinander,

die als kritischer Geist allerdings bald ablehnte. Leibniz, noch im 17. Jahrhundert geboren, gehört

nämlich zu den Gründungsvätern der europäischen Aufklärung. Wir stehen hier am größten

historischen Gebäude unserer Stadt, das fast 450 Jahre alt ist. Die Reichsstadt Nürnberg hat

1575 hier die Altophina als hohe Schule gegründet. Im Jahr 1622 wurde ihr der Rang einer Universität

und das Proportionsrecht verliehen. Altdorf wurde damit Universitätsstadt. Bis zu dem Ende

im Jahr 1809 bot die Altophina mehr als 19.000 Studierenden eine vielfältige wissenschaftliche

Ausbildung. Davon profitierte der universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz sicherlich mehr als

der spätere Feldherr des 30-jährigen Krieges Albrecht von Wallenstein. Nach ihrer Auflassung

gegen der Fundus und die gesamte Bibothek der Altdorfina an die Friedrich-Alexander-Unsität

erlang in Nürnberg, die Erinnerung in Altdorf bleibt. Die Altdorfina soll für bemerkenswerte

121 Jahre die einzige Universität in der Region bleiben. Bis sich 1743 in Erlangen die markgräfliche

Friedrichs-Universität gründet. Nach der staatlich angeordneten Schließung der Altdorfina im

Jahre 1809 übernimmt dann die FAU deren Bestände und wird damit zur akademischen Erbin des einstigen

Zentrum Franconie. In Nürnberg wird dieses Hochschulvakuum 1919 mit der Gründung der

Handelshochschule unserer heutigen WISO gefüllt und so kommt die Hochschulbildung in der Tradition

der Altdorfina ins Herz der Stadt Nürnberg. Mit der Fusion von WISO und FAU schließt sich im

Jahre 1961 der Kreis zwischen Altdorfina Handelshochschule und unserer FAU. Am 3. Oktober 2022

feiern deshalb die FAU und ihre WISO den 400. Gründungstag der Altdorfina.

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:03:25 Min

Aufnahmedatum

2022-09-27

Hochgeladen am

2022-09-28 16:06:03

Sprache

de-DE

Die Universität Altdorf, auch Altdorfina oder Academia norica genannt, war die Hochschule der Reichsstadt Nürnberg in Altdorf bei Nürnberg. Sie wurde im Jahr 1575 als "Hohe Schule" gegründet und am 3. Oktober 1622 in den Rang einer Universität mit Promotionsrecht erhoben. In den folgenden 187 Jahren besuchten über 19.000 Studierende das fränkische Geisteszentrum.

Die Altdorfina wurde im Jahr 1809 geschlossen. Erst 110 Jahre später wurde 1919 in Nürnberg eine neue Hochschule gründet, die von Anfang an die Tradition der Altdorfina vor Augen hatte: die Nürnberger Handelshochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg, besser bekannt als WiSo. Mit der Fusion von WiSo und FAU im Jahre 1961 schloss sich zusätzlich der Kreis zwischen Altdorfina, WiSo und FAU.

Mehr Infos auf https://www.fau.de/altdorf sowie im WiSo-Blog: https://www.blog.wiso.uni-erlangen.de/400-jahre-universitaetsgeschichte-von-der-nuernberger-universitaet-in-altdorf-bis-zur-fau

Tags

FAU Universitätsgeschichte
Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen