Die mediale Konstruktion des Klimawandels [ID:45728]
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Guten Morgen, ich begrüße Sie zur heutigen Vorlesung, die im Zeichen der Public Climate

School stattfindet, die diese Woche ja bundesweit ausgerufen wurde, an denen sich diverse Bildungseinrichtungen

beteiligen, so auch wir. Ich werde heute ein wenig über die

kommunikationswissenschaftliche Sicht der auf den Klimawandel berichten.

Das ist freilich auch für diejenigen, die regulär an der Vollesung teilnehmen,

klausurrelevant. Ich werde hier keinen neuen Stoff präsentieren, sondern ich

habe Inhalte etwas anders angeordnet und mit ein paar Ergänzungen versehen, so

dass sie auch für ein allgemeineres Publikum verständlich sind. Wir werden heute Dinge besprechen

oder anreißen, die wir auch in späteren Sitzungen noch mal aufgreifen werden, vor allen Dingen in

Bezug auf die Auswahl von Nachrichten, aber auch in Bezug auf Wirkungsaspekte, die wir wesentlich

ausführlicher diskutieren werden, als das heute in dieser Vorlesung der Fall sein wird. Um in die

Thematik einzuführen oder vielleicht zunächst mal eine Anmerkung vorweg an den Titel, die mediale

Konstruktion des Klimawandels. Hier muss ich gleich diejenigen enttäuschen, die hoffen,

hier zu erfahren, dass es sich beim Klimawandel lediglich um ein mediales Konstrukt handelt.

Gleichwohl spielt im Diskurs und im Klimawandel Informationen, die wir aus den Medien erhalten

und wie wir im gesellschaftlichen Kurs damit umgehen, eine sehr wichtige Rolle.

Umweltprobleme sind nicht zuletzt soziale Übereinkünfte, dass bestimmte Entwicklungen Probleme darstellen.

Aus der naturwissenschaftlichen Sicht wird zunächst mal eine Veränderung festgestellt.

Dass dies ein Problem ist oder Problem sein könnte, haben wir im gesellschaftlichen Diskurs entschieden

oder sind nach wie vor wohl dabei, dieses im gesellschaftlichen Diskurs zu entscheiden.

Dabei spielen eben Massenmedien oder Medien allgemein eine sehr zentrale Rolle.

Und um sie in die Thematik etwas einzustimmen, meine naturwissenschaftliche Kenntnisse sind sehr begrenzt.

Gleichwohl gehe ich davon aus, dass in den relevanten Wissenschaften eine prinzipielle Übereinkunft darin besteht,

dass eine Klimaveränderung stattfindet und dass dieser auf den Ausstoß von in erster Linie Kohlendioxid

durch die Menschen zurückzuführen ist.

Als Einstimmung in die Thematik zunächst eine Sendung der Tagesschau,

die schon etwas älter ist.

Und vielleicht hören Sie einfach mal zu und wir werden dann sehen, was das mit unserem Thema zu tun hat.

Wie es mit dem Wetter langfristig weitergehen wird, wie sich klimatische Veränderungen auf unserem Planeten auswirken werden,

mit diesen Fragen befasst sich die Weltklimakonferenz in Genf.

Schneestürme, Überschwemmungen, Dürrekatastrophen. Nicht nur das Wetter, sondern das gesamte Klima scheint in Unordnung geraten.

Das ist das Thema für 100 Meteorologen, die hier in Genf zur ersten Weltklimakonferenz zusammentrafen.

200 Land- und Forstwürde sowie Energieexperten hören ihnen mit größtem Interesse zu.

Aufwändige Messungen, unter anderem bei einem langfristigen Großwetterprojekt im Atlantik, haben gezeigt, dass der Kohlendioxidgehalt der Erdatmosphäre ständig ansteigt.

Dieser Anstieg ist die Folge des wachsenden Verbrauchs von Erdöl, Erdgas und Kohle in Industrie und Haushalten.

Gleichzeitig nimmt die Flora die Kohlendioxid wieder in Sauerstoff umwandelt durch zunehmende Besiedlung ab.

Vor allem das Abholzen tropischer Wälder, wie zurzeit in Brasilien, kann Auswirkungen auf das gesamte Weltklima haben.

Der wachsende Kohlendioxidgehalt der Luft führt zu einer unerwünschten Erwärmung der Atmosphäre.

Die Folgen erläutert Professor Flon aus Bonn, der hier einen viel beachteten Vortrag über das Klima der Zukunft hielt.

Ein völlig verschwindendes arptischen Meereisens würde zu einer Verlagerung der Klimagürtel der Nordhalbkuchel um etwa 500-800 km nach Norden führen.

Eine der wichtigsten Folgen wäre ein wesentlich trockeneres Klima im ganzen Mittelmeergürtel, das randlich auch auf das südliche Mitteleuropa übergreifen würde.

Die Folgen, die für Wasserversorgung und Ernte dann eintreten würden, sind in der Tat unübersehbar.

Ja, ganz interessant. Wenn man die Augen schließt, könnte man vielleicht auch denken, das war ein Beitrag von gestern.

Was der Professor Flon in seinem Soundbite hier nicht erwähnt hat, ist, dass natürlich mit dem Abschmelzen des Polareises auch ein Anstieg des Meeresspiegels verbunden ist,

der noch weitere Konsequenzen nach sich ziehen würde. Aber das, wie gesagt, war nur ein Ausschnitt.

Und diese Sendung, den Ausschnitt hat freundlicherweise die Redaktion von ARD aktuell auch auf YouTube zur Verfügung gestellt, wurde eben, so habe ich herausgefunden,

die ARD hat es leider nicht mit einem Datum versehen, im Februar 1979 ausgestrahlt, weil dort zu dem Zeitpunkt die erste Weltklimakonferenz stattgefunden hat.

Damit nicht genug. Der grundlegende Sachverhalt ist eigentlich schon 1958 nachgewiesen worden von Charles David Keeling,

der eben mit Messungen in Hawaii nachweisen konnte, dass der Ausstoß von CO2 mit einem anhaltenden Anstieg der globalen Temperatur verbunden ist.

Und man kann eigentlich noch einen oben draufsetzen. Der grundlegende Sachverhalt ist eigentlich seit 1824 bekannt.

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:24:53 Min

Aufnahmedatum

2022-11-10

Hochgeladen am

2022-11-17 15:56:05

Sprache

de-DE

Im Rahmen der Public Climate School behandelte diese Vorlesung die kommunikationswissenschaftliche Perspektive auf den gesellschaftlichen Diskurs zum Klimawandel.

Tags

Kommunikationswissenschaft Massenmedien Klimawandel
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