37 - Neuroanatomie 2014/2015 [ID:4592]
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So, guten Morgen. Ich habe bei der Retina bzw. bei den Fotosensoren habe ich eine Kleinigkeit

Ihnen noch verschwiegen, die ich jetzt nachtrage, bevor wir die Sehbahn zu Ende sprechen, nämlich

die Geschichte, was es mit dem Pigmentepidel auf sich hat. Wenn wir uns so einen Fotosensor

mit Zellkörper, Zellkern, Innenglied und Außenglied noch einmal aufzeichnen, das mit diesen Lamellen,

wo die fotosensorischen Pigmente verborgen sind. Dann haben wir ja außerhalb dieser eigentlichen

Retina pars nervosa, der inneren Augenhaut, haben wir diese Pigmentepidelzellen, wir haben

auch einen Zellkern und haben viele, viele Melaningranula, deswegen pigmentiert die Schlucken des Lichtes,

das da noch durchgeht und jetzt nicht sozusagen für die Fototransduktion verwendet worden ist.

Und ähnlich wie wir das bei anderen Sinnesystemen schon kennengelernt haben, werden auch diese

Außenglieder der Fotorezeptoren oder Fotosensoren durch den Gebrauch abgenutzt und die gehen irgendwann kaputt,

müssen ersetzt werden und die kaputten Teile dieser Außenglieder werden von den Pigmentepidelzellen

phagozitiert und von innen wächst dieser eigentliche Rezeptorteil wieder nach, also dieses Zilium

mit diesen Membranstapeln wird von der Zelle dann nachgebildet. Das nur zur Ergänzung.

Wir sind gestern bei der Besprechung der retinalen Ganglienzellen angekommen. Retinale Ganglienzellen

sind jetzt weniger zahlreich als die Fotosensoren selber. Wir haben gestern gesehen, dass ungefähr

125 Millionen Fotosensoren, also Stäbchen und Zapfen eingeschlossen existieren und die retinalen Ganglienzellen

die sind ungefähr 100 Mal weniger, nur ungefähr eine Million retinaler Ganglienzellen. Das heißt,

es muss ein hohes Maß an Konvergenz von den Fotosensoren zu den Ganglienzellen stattfinden.

Das ist allerdings regional unterschiedlich und wir haben gesagt, im Bereich der Fovea Centralis

projiziert also in dem Bereich projiziert ein Zapfen über eine Bipolarzelle zu einer Zwergganglienzelle,

also hohe Auflösung während in der Peripherie von vielen Stäbchen über die entsprechenden Bipolarzellen

die Information zu den Ganglienzellen weitergeleitet wird, die über ein entsprechend größeres rezeptives

Feld verfügen. Das sind einfach größer diese peripheren Ganglienzellen. Und das hat jetzt eine Bedeutung

für die weitere Verarbeitung dieser Information. Also merken wir uns den großzelligen und den

kleinzelligen Anteil an diesen Ganglienzellen. Es gibt ja dann noch eine zusätzliche Art von Ganglienzellen,

über die wir im Zusammenhang mit dem Hypothalamus und der Zirkadianen Rhythmik schon gesprochen haben.

Das sind jene Ganglienzellen, die intrinsisch fotosensibel sind. Normale Ganglienzellen brauchen ja

die Fotosensoren, damit sie überhaupt mitkriegen, ob da ein Photon angekommen ist, also ob es hell ist

oder dunkel. Während diese speziellen Ganglienzellen, die das Pigment Melanopsin enthalten, Melanopsin,

habe ich Ihnen damals genannt, Melanos Schwarz, die sind von sich aus fotosensibel. Die brauchen also

nicht die Hilfe der Stäbchen oder sonst irgendwelcher Sensoren, brauchen auch nicht die Hilfe der

Bipolarzellen, sondern merken selber, wenn da ein Photon ankommt und diese Melanopsin-Ganglienzellen

projizieren ja zu diesem Nukleus Supra-Kiasmaticus im Hypothalamus, der ja diesen 24-Stunden-Rhythmus erzeugt

und der immer wieder neu eingestellt werden muss, genauso wie Sie Ihre Uhr nachstellen müssten,

wenn Sie jetzt über den großen Teich nach Los Angeles fliegen würden zum Beispiel.

Dann müsste man meistens ganz schön viel die Uhr zurückdrehen, weil dort jetzt, wie viel haben wir da jetzt?

Da ist es in den frühen Morgenstunden, nein, Abend ist es dort wahrscheinlich. Ich habe leider keinen Chronometer,

der mir das jetzt am Zifferblatt anzeigen würde, aber so ähnlich arbeitet dieser Nukleus Supra-Kiasmaticus.

Und es geht ja bekanntlich über den Hypothalamus, andere hypothalamische Kerne und absteigende

Projektionen des Hypothalamus zum Rückenmark, zum Sympathicus und von den präganglionären

sympathischen Neuronen im Rückenmark rauf, übers Ganglion Cericalis Superius zur Epiphyse

und dort wird dann Melatonin, heißt das Hormon dann, das von der Epiphyse produziert wird,

ausgeschüttet und hilft wieder mit den ganzen anderen nachgeschalteten Hormontrüsen und alles,

was es da so gibt, im Körper zu regulieren. Also, das werden die retinalen Ganglionzellen.

Wie, was habe ich denn da unten noch geschrieben? Ach so, da habe ich genau das, was ich gerade erzählt habe.

So, jetzt, wie geht es weiter? Das ist eigentlich schnell erzählt. Vom Auge, wo tun wir da jetzt das hin,

machen wir uns einmal so ein Schema. Auge, was habe ich denn da für eine Skizze als Vorkabe,

damit ich Ihnen da nicht, ah endlich gar nicht so viel. Ich zeichne das Gehirn ganz schematisch,

die beiden Hemisphären, Balken. Das ist jetzt ein Axial-Schnitt, also da ist Frontal, hier ist Occipital

und dann müssen wir uns das Auge einzeichnen. Das liegt ja unter dem Frontallappen, das machen wir hier,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:49:30 Min

Aufnahmedatum

2014-12-12

Hochgeladen am

2015-01-12 08:53:02

Sprache

de-DE

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