Science Slam PD Dr. med. Ferdinand Knieling [ID:46036]
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Vielen Dank für die Möglichkeit hier zu sprechen und ich habe mein Thema etwas einfacher gewählt,

denn die Mediziner drücken sich manchmal ja kompliziert aus und mein Titel ist heute

ein Lichtreihenohren auf oder warum Sie auf Ihr Schnitzel hören sollten oder warum Sie ihm zuhören sollten.

Ich habe zur Verstärkung Rosa mitgebracht, denn zu so einer Arbeit gehört ein ganzes Team,

die steht stellvertretend für alle, die dazugehören und auch so ein bisschen für das, um was es jetzt gehen wird.

Und Sie haben gehört, ich bin Mediziner, ich bin Kinderarzt und alle denken jetzt natürlich genau,

das ist es, was er den ganzen Tag macht, der hält die kleinen süßen Babys in der Hand, aber ganz so ist es nicht.

In der Kinderklinik brauchen wir ein Riesenteam, um unsere Patienten zu versorgen und das, was wir eigentlich tun, das sehen Sie da,

also wir haben ein super Team, viele Mitarbeiter, die sich um diese kleinen Patienten nur ein paar hundert Meter weiter hier kümmern.

Aber auch das stimmt nicht ganz. Meine Kolleginnen und Kollegen, die mit mir arbeiten, die verirren sich manchmal ganz woanders hin.

Und das ist hier gezeigt, manchmal brauchen wir irgendwelche Anzüge, Gummistiefel,

weil wir auf der Suche sind, vielleicht ein paar Dinge zu beantworten und das, was wir erforschen, das zeigt sich in dem Bild,

das sind nämlich neue Technologien, um einfach ins Körperinnere zu gucken und vielleicht so wie bei dem kleinen Kollegen hier,

ins Körperinnere zu gucken, während er schon von seinem nächsten Urlaub träumt und ohne dem vielleicht Schaden zuzufügen.

Und genau davon möchte ich Ihnen berichten.

Wenn wir jetzt aber anfangen, darüber nachzudenken, komme ich ein bisschen zurück zu meinem Thema, zum Schnitzel

und nehmen Sie mit auf so ein Gedankenexperiment, stellen Sie sich vor, lange Arbeitstag, Sie kommen nach Hause,

Ihre Partnerin, Ihr Partner hat den Tisch schon gedeckt, natürlich korrekt ökologisch, wie wir das hier in Erlangen machen,

mit kompostierbarem Geschirr, vielleicht auch schon eine kleine Kerze angezündet

und Sie freuen sich, auf was freuen Sie sich hier in Franken nach einem langen Arbeitstag? Natürlich ein Schnitzel.

Aber ganz so wird es leider nicht, denn Ihre Partnerin, Ihr Partner sagt schon so was wie CO2-Bilanz, vegetarische Ernährung, vegan,

vielleicht Gewicht, alles schlechte Stichwörter und setzt Ihnen dann das vor.

Und da ist genau die Frage bei Heimati, die wir uns stellen, was ist da eigentlich drin?

Und manchmal sitzen Sie da vor und wissen, die beste Option ist nicht reinzubeißen und so geht es uns ehrlich gesagt auch in der Klinik.

Es ist keine Option da reinzubeißen oder eine Probe zu nehmen, sondern wir wollen es gern anders wissen.

Und genau dieses Problem haben wir versucht zu lösen.

Und wenn wir dieses Problem lösen wollen, dann müssen wir Bilder machen und das Universum ist furchtbar groß,

aber der Ausschnitt, ich habe Sie in rot markiert, den wir betrachten wollen im menschlichen Körper, der ist dennoch sehr, sehr klein.

Also für diesen Ausschnitt brauchen wir Technologien, die uns Informationen liefern.

Und wenn man hier in Erlangen wohnt, dann wissen Sie, gibt es ein riesen Portfolio an Technologie.

Und wir Mediziner, wir haben, glaube ich, so eine einfache Merkregel, je länger und komplizierter der Name, umso cooler die Technik.

Und das können Sie hier auch sehen, das meiste davon kann sich wahrscheinlich keiner merken oder aussprechen.

Und das Problem daran ist, dass je länger der Name, auch so komplizierter wird es, das an Kindern anzuwenden oder gefährlicher,

oder sie brauchen Strahlung und all das sind Probleme, die wir ja eigentlich täglich sehen.

Und deshalb sind wir zurückgekommen auf eine Idee, die schon 1880 beschrieben worden ist.

Alexander Graham Bell, eigentlich bekannt dafür, dass er, ja, der hat so ein bisschen geforscht, wie kann man Sprache übertragen,

wie kann man vielleicht irgendwie das wieder hörbar machen, seine Mutter hatte selber ein Gehörproblem.

Und der hat sich etwas ausgedacht und zwar hat er das Sonnensichtlicht genutzt, das ist hier auf dem Kupferstich gezeigt,

und hat das über Spiegel quasi dem Zuhörer auf die andere Flussseite geworfen, in so eine Zelle, und dann das wieder in Sprache umgewandelt.

Also wenn Sie so wollen, ganz einfach, Licht rein, Schall raus, einfaches Prinzip, photoakustischer Effekt.

Knapp 100 Jahre später gab es wirklich intelligente Ingenieure, die haben sich gedacht, damit kann man auch Bilder machen.

Und zwar nutzt man jetzt dieses Licht, Laserlicht, schickt es in den Körper und erzeugt damit auch wieder Schallwellen.

Also man kann damit einzelne Moleküle, Bestandteile im Gewebe anregen, die dehnen sich aus, produzieren Schallwellen,

und damit lässt sich ohne irgendwelche Strahlung relativ schnell ein ganz genaues Abbild vom Körperinneren machen,

solche Bilder wie hier, ohne dass Sie einen Farbstoff brauchen, ohne dass Sie Strahlung brauchen.

Also ganz neue Technologie, die weitestgehend unerforscht ist in der vor allem menschlichen Anwendung.

Und wir haben uns die Frage gestellt, und vor allem für Patienten, die Sie hier sehen, die schwere Muskelerkrankungen haben,

die Einschränkungen im Alltag haben, das sind die kleinen Patienten, um die wir uns kümmern,

wo wir eigentlich nicht wissen, was ist los, was ist mit dem Muskel los und warum sind die so schlapp, warum lernen die nie das Laufen.

Wir wollten wissen, kann man damit den abbilden, was in diesem Muskel eigentlich los ist.

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:07:12 Min

Aufnahmedatum

2022-10-25

Hochgeladen am

2022-12-07 10:06:05

Sprache

de-DE

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