Hallo Roseline!

Guten Morgen!

Lena, wie geht's?

Das ist Roseline.

Sie kommt aus Papua Neuginia, das ist rund 14.000 km von Deutschland entfernt.

Und sie spricht eine Sprache, die so sonst nirgendwo zu hören ist.

Die Kreolsprache Unserdeutsch.

Aber was genau ist überhaupt eine Kreolsprache?

Und wie ist Unserdeutsch eigentlich entstanden?

Das schauen wir uns jetzt an.

Weltweit gibt es aktuell rund 7.000 Sprachen.

Die Entstehung dieser Sprachen liegt aber weit in der Vergangenheit, sodass wir zwangsläufig

auf Mutmaßungen und Spekulationen angewiesen sind.

Hier können Kreolsprachen zum besseren Verständnis beitragen.

Kreolsprachen, das sind Sprachen, die in kolonialen Kontexten entstanden sind, wo Menschen unter

extremen Bedingungen, zum Beispiel als Sklaven auf Plantagen, gezwungen waren, untereinander

zu kommunizieren.

Im Gegensatz zu anderen Sprachen sind Kreolsprachen oft erst ein paar hundert Jahre alt.

Deswegen eignen sie sich besonders gut, um die Entstehung von neuen Sprachen und den

Sprachwandel allgemein zu erforschen.

Mit einem Alter von rund 100 Jahren ist Unserdeutsch eine der jüngsten Sprachen der Welt.

Außerdem ist sie die weltweit einzige Kreolsprache, die im Kontakt mit dem Deutschen entstanden

ist.

Und zwar genau hier.

Das ist Kokopo in Papua New Guinea.

Bis 1919 hieß die Stadt Herbertshöhe und gehörte zum deutschen Kolonialreich.

In einem Waisenhaus der katholischen Mission in Kokopo kreierten die Kinder ihre ganz eigene

Sprache.

Der Wortschatz ist größtenteils Deutsch.

Die Grammatik stammt von den indigenen Sprachen Papua New Gineas.

Und wie hört sich das jetzt an?

Ich war so klein.

Ich denke ich war nur drei Jahre.

Und ich habe geblieben ganz lange in Wunapope.

Bis ich war sechs und zehn Jahre.

Und dann habe ich weggegangen.

Unserdeutsch wird heute nur noch von knapp 70 Menschen gesprochen.

Sie alle sind älter als 65.

Genau deswegen ist die wissenschaftliche Dokumentation dieser Sprache so wichtig.

Bald wird unser Deutsch ausgestorben sein.