Ich möchte Ihnen mit diesem Vortrag illustrieren, wie die Korrosion eine
relativ wichtige Rolle in unserem Leben spielen kann, aber auch wie die Forschung helfen kann,
Korrosionsmechanismen zu verstehen und damit auch gezielt einen Korrosionsschutz
einzusetzen. Heute kennen wir eigentlich die physikalisch-chemischen Mechanismen der Korrosionsreaktionen
sehr gut. Also das sind elektrochemische Reaktionen und ich erläutere Ihnen die Mechanismen ein bisschen genauer, etwas später heute.
Aber auf jeden Fall ist es so, dass wir heute genügend Kenntnisse haben, dass wir wirklich gezielte Korrosionsschutzmaßnahmen
anwenden können und in besten Fall können wir die Korrosionsreaktionen auch kontrolliert ablaufen, also mit einer
erwünschten Geschwindigkeit und in erwünschte Weise über die Oberfläche und dann könnten wir eigentlich die Korrosionsreaktionen zur Material
als gute Materialeigenschaft anwenden.
Und das ist dann eigentlich was ich mit der programmierten Lebensdauer hier meine.
Ich habe jetzt hier Ihnen gesagt, dass die
physikalisch-chemischen Mechanismen gut bekannt sind. Nun, warum forschen wir weiter?
Ganz einfach, es gibt immer noch sehr sehr viele Probleme in der Praxis.
Teilweise gibt es ja immer wieder neue Technologien, neue Anwendungen für Werkstoffe und
dies führt dazu, dass wir ein neues Profil für die Eigenschaften
benötigen und zum Beispiel auch neuartige Korrosionsbeständigkeit.
Oft führt dies dann auch zur Entwicklung von neuen Werkstoffen oder Werkstoffsystemen und bei solchen neuen Entwicklungen
müssen wir immer die Korrosionsmechanismen auch erklären oder allgemein das Korrosionsverhalten, aber auch die Schutzstrategien.
Aber zuerst möchte ich Ihnen noch
etwas zur wirtschaftlichen Bedeutung der Korrosionsstäben sagen.
Diese
Studien hier, die auf diese Seite gezeigt wurden, stammen aus den USA. Im Jahre 1976
1976 und 1995 wurde gerechnet, wie viel kostet die Korrosion einfach dadurch, dass
Autos kaputt gehen, Brücken vielleicht degradieren und so weiter.
Und man sieht hier eine Zunahme der Kosten von circa 80 Milliarden
US-Dollar pro Jahr bis fast 300 Milliarden pro Jahr. Aber vielleicht relevanter ist
diese blaue Linie hier, weil hier geht es um die relativen Zahlen.
Das heißt als Prozentsatz des Bruttosozialproduktes.
Und diese Zahl hier, circa 4%,
ist nicht so unterschiedlich wie in anderen Industrieländern. Also man spricht oft so von 3 bis 3,5%
von Bruttosozialprodukten verursacht durch Korrosionsschäden.
Und Sie sehen hier, dass wir eigentlich über diese 19 Jahre
sehr geringe Abnahme von den relativen Kosten haben.
Und jetzt könnte man sagen, hat man dann überhaupt nichts gelernt.
Nun, mindestens wenn wir an die Forschung schauen und schauen beispielsweise,
was wurde veröffentlicht in diesem gleichen Zeitraum,
so können wir sehen, dass hier eigentlich sehr viel gearbeitet worden ist im Bereich Forschung zum Thema Korrosion.
Und so nimmt die Anzahl Publikationen pro Jahr ständig zu.
Und insgesamt natürlich wurde hier viel neues Wissen kreiert.
Nun, warum dann hat man nichts gelernt?
Man muss aber dazu auch noch sagen, dass hier diese Schäden, man kann Abschätzungen machen,
dass circa ein Drittel von diesen Schäden sind völlig unnötig.
Die müssten nicht sein, wenn man die existierenden Kenntnisse direkt und richtig einsetzen würde.
Also in der Praxis dann wirklich auch diese Kenntnisse anwenden würde.
Und das bedeutet natürlich, dass wir hier wirklich ein ganz anderes Problem haben.
An der Universität, in der Forschung, wir wissen vielleicht wie die Sachen passieren,
aber wir können vielleicht nicht gut kommunizieren und diesen Transfer durchziehen.
Und das ist sicherlich auch ein ganz relevantes Thema, aber nicht das Thema von heute.
Also wir bleiben jetzt auf der Seite vielleicht ein bisschen, wie können wir in der Forschung diese Kenntnisse dann verbessern.
Dazu ein paar kurze Einführungen zu den Grundlagen der Korrosionsreaktionen.
Presenters
Prof. Dr. Sannakaisa Virtanen
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:29:07 Min
Aufnahmedatum
2008-11-13
Hochgeladen am
2017-07-06 13:59:29
Sprache
de-DE
Der Vortrag illustriert mit Beispielen, wie die Korrosion von metallischen Werkstoffen in verschiedenen Bereichen unseres Lebens eine wichtige Rolle spielt. Es wird dargelegt, wie heute die Beständigkeit von Werkstoffen zielgerichtet beeinflusst werden kann. Aktuelle Beispiele aus der Forschung im Bereich der biomedizinischen Implantate demonstrieren, wie kritische Faktoren der Beständigkeit aufgeklärt werden können, und warum Korrosion in high-tech-Bereichen eine erwünschte, funktionelle Werkstoffeigenschaft sein kann.