Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Mein Name ist Hans Kutlich. Ich bin einer der Inhaber eines von drei strafrechtlichen

Lehrstühlen und momentan stellvertretender Sprecher des Fachbereichs. Diese Einführungswoche

mache ich aber weder in der einen noch in der anderen Eigenschaft, sondern das hat so

eine gewisse Tradition. Vor ungefähr sieben Jahren haben wir diese Einführungswoche ins

Leben gerufen. Damals war ich Studiendekan und seitdem mache ich das eigentlich jedes

Semester und es ist mir eine meiner liebsten Veranstaltungen, weil ich das immer besonders

toll finde, eben wenn die jungen Leute von der Schule kommen und sich hier für das Jurastudium

interessieren und kommen und mir macht das jedes Mal viel Spaß und ich hoffe, sie werden

auch ein bisschen Spaß haben. Bevor wir anfangen, darf ich Ihnen gleich in dreifacher Hinsicht

sozusagen gratulieren. Erste Gratulation dafür, dass Sie sich entschieden haben, es mal zu

versuchen mit dem Jurastudium. Das Recht ist eine ganz tolle, spannende, wichtige Sache.

Das Recht durchzieht im Prinzip sämtliche Lebensbereiche. Sie werden das oft nicht merken.

Das ist aber auch gut so, denn Recht merkt man daran, dass es funktioniert, wenn man es

überhaupt nicht wahrnimmt. Das ist so wie mit einer Heizung im Winter. Solange es in

der Wohnung wollig warm ist, denken Sie nicht daran, dass die Heizung laufen muss und das

ist immer das beste Zeichen, dass die Heizung gut funktioniert und so ähnlich ist das auch

mit dem Recht. Wenn Sie überhaupt nicht merken, dass es Recht gibt, dann funktioniert es.

Wenn Sie sich Gedanken darüber machen müssen, wer denn nun im Recht ist, dann ist das immer

ein Zeichen dafür, dass irgendetwas in Ihrem Leben vielleicht schon begonnen hat schief

zu laufen. Also gute Entscheidung, Jura zu studieren, gute Entscheidung auch von Ihnen

in Erlangen zu studieren. Ich gehe davon aus, traditionell haben wir immer einen relativ

großen Anteil an Studierenden hier aus dem näheren Einzugsgebiet, sagen wir dem Umkreis

Radius so bis zu 50, 60, 70 Kilometer. Haben wir Leute von richtig weit weg, so außerhalb

von Franken, außerhalb von Bayern gar? Okay, also Sie kennen dann Erlangen vielleicht noch

nicht. Erlangen ist eine interessante Stadt. Ich habe das auch erst kennengelernt eigentlich,

obwohl ich hier in der Nähe groß geworden bin, als ich hierher gekommen bin. Es ist

eine etwas artificielle Welt. Sie haben das vielleicht schon gemerkt, wenn Sie vom Bahnhof

hierher laufen. Es gibt kein Gebäude, wo nicht entweder Siemens oder Universität dran steht.

Es ist aber eine Stadt, die im Prinzip für ihre Größe viel zu bieten hat und es gibt

so eine Redewendung, die ich irgendwie nachvollziehen kann, nachdem ich jetzt 10 Jahre hier bin.

Man weint in Erlangen immer zweimal, einmal wenn man das erste Mal herkommt und einmal

wenn man irgendwann wieder weg muss, denn die Stadt ist wirklich sehr liebenswürdig.

Sie ist auch sehr stark geprägt, eben durch die Universität, durch das studentische Leben.

Also ich denke, dass man hier wirklich gut studieren kann. Und ich möchte Sie auch als

drittes zur Kombination sozusagen gratulieren, zur Kombination speziell Jura in Erlangen

zu studieren. Sie haben hier eine mittelgroße, noch relativ überschaubare Fakultät erwischt,

wo die Studierenden sich kennen, wo auch die Studierenden ihre Professoren kennen, die

wissenschaftlichen Mitarbeiter kennen mit der Zeit, also eine gewisse familiäre Atmosphäre

eigentlich noch herrscht. Wir haben am Fachbereich sehr viele Leute, denen wirklich am Herzen

liegt, dass sie etwas lernen, also die Lehre am Herzen liegt, ihre Ausbildung am Herzen

liegt, wovon sie bestimmt profitieren. Wir haben, das darf ich bei der Gelegenheit gleich

mal lobend hervorheben und erwähnen, also auch hervorragende Unterstützung, wie jetzt

heute zum Beispiel hier durch das Rechenzentrum, die dort hinten stehen und die Veranstaltung

aufnehmen. Wir wussten ja nicht, wie viele Leute kommen. Wir haben noch deutlich mehr

Einschreibungen als die von Ihnen, die hier sitzen. Deswegen wird das theoretisch parallel

in einen Raum unter uns auch übertragen. Das ist natürlich ein hervorragender Service

und dass die hier extra kommen und das machen und das aufnehmen und übertragen, das ist

wirklich ganz toll. Da bin ich auch sehr dankbar. Also Sie haben hier gute Studienbedingungen.

Sie sind in einem Umfeld, wo ein gewisser nordbayerischer Justizschwerpunkt oder Standort