Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
So meine Damen und Herren, nachdem jetzt diese organisatorischen Präliminalien abgeschlossen
sind, kommen wir wieder zum Inhaltlichen. Ich begrüße Sie ganz herzlich zum zweiten Teil
unserer Einführung in die Rechtswissenschaft. Kurzer Blick zurück zu dem, was wir gestern
gemacht haben. Wir haben uns zunächst Gedanken darüber gemacht, was Recht überhaupt ist,
was Juristen tun. Wir haben gesagt, es geht im Prinzip darum, dass die Spielregeln aufgestellt,
angewendet und notfalls auch mit staatlichem Zwang durchgesetzt werden, die dazu beitragen
sollen, Interessenkonflikte, die in einer Gesellschaft eben auftauchen können, möglichst
friedlich zu lösen und dass das eben die Aufgabe des Rechts und dass das im Wesentlichen die
Tätigkeit der Juristen ist. Und wir haben das Ganze dann im Prinzip anhand eines Falles
einmal durchgespielt, haben uns zunächst überlegt, wenn es einen Rechtsstreit gibt, welche Fragen
stellen sich da, was ist da zu beantworten. Da geht es zunächst vor allem darum, festzustellen,
was überhaupt passiert ist. Das ist etwas, was Sie im Studium nur am Rande beschäftigen
werden, weil Sie vorgefertigte, feststehende Sachverhalte sozusagen bekommen im richtigen
Leben. Später ist das ein ganz wichtiger Punkt. Es geht um die Frage, was das Gesetz
regelt. Das heißt, das ist sozusagen der Lernstoff, das Sie im Laufe Ihres Studiums
für bestimmte ausgewählte repräsentative Gebiete lernen. Wie ist hier die gesetzliche
Systematik? Und zum Dritten, und damit haben wir dann geschlossen, zu der Frage, was das
Gesetz eigentlich bedeutet. Das ist einerseits auch noch mal Lernstoff in dem Sinn, dass
man eben für die gängigen Gebiete natürlich nicht nur den Gesetzestext braucht, sondern
auch Wissen um den Gesetzestext herum sich aneigen muss, wie sieht die Rechtssprechung
bestimmte Dinge, welche Diskussionen gibt es dazu in der wissenschaftlichen Literatur,
dass man aber auch sozusagen das methodische Handwerkszeug der Juristen lernen muss, nämlich
die Frage, nach welchen Regeln, nach welchen Grundsätzen, mit welchen Instrumentarien interpretieren
wir gesetzliche Regelungen, um in einem bestimmten Fall, in dem wir vielleicht nicht ganz sicher
sind, passt das Gesetz, passt das nicht, ist dieser Fall gemeint, ist dieser Fall nicht
gemeint, hier eine Entscheidung treffen zu können, eine Entscheidung treffen zu können,
die zumindest sozusagen der juristischen lex artist, also den juristischen Regeln der
Kunst entspricht, sodass ein fertiger Jurist sagen würde, wenn sie das in der Klausur
so geschrieben haben und so begründet haben, gut möglicherweise hat das irgendwann einmal
das Oberlandesgericht Nürnberg anders gesehen, aber das können Sie nicht wissen, Sie können
ja nicht alle Entscheidungen der Welt sozusagen kennen, aber das ist jedenfalls vernünftig
solide argumentiert, das hat Hand und Fuß, dass es jemand, der weiß, wie man mit dem
Gesetz umgeht. Wir wollen vielleicht noch mal ganz kurz wiederholen oder uns in Erinnerung
zurückrufen, ohne ausführliche Wiederholung jetzt, wie das gestern in diesem Fall, den
wir besprochen haben, gewesen ist. Das wird etwas sein, was Sie in dem Studium in besonderer
Weise, denke ich, beschäftigen würden, nämlich dass man sich sozusagen bestimmte tatsächliche
Konstellationen, Sachverhaltskonstellationen, nicht konkrete Sachverhalte im Detail, aber
Sachverhaltsstrukturen merken muss und lernen muss, damit assoziieren muss, damit verknüpfen
muss, wie in diesen Sachverhaltsstrukturen sozusagen die rechtlichen Lösungen dann
sind. Vor diesem Hintergrund ist das letztlich nur exemplarisch, was wir gestern gemacht haben,
es geht nicht darum, dass Sie jetzt ein paar Spezialfragen aus dem Erbrecht schon lernen,
bevor Sie anfangen richtig zu studieren, sondern einfach nur exemplarisch, wie so etwas aussehen
kann. Wer kann sich noch erinnern, wie das gestern in unserem Fall war? Worum ist es
da vom Sachverhalt her gegangen? Wer kann die Story noch mal kurz zusammenfassen? Kriegen
Sie das hin? Es ging darum, dass jemand verschiedene Testamente angefertigt hat und die Frage war,
wie die verschiedenen Testamente sich gegenseitig in ihrer Gültigkeit beeinflussen und ob die
Person, die im ersten Testament erwähnt wurde, etwas erbt oder nicht. Genau, da ist jemand
verstorben, es ging um die Frage, wie wird geerbt und Sie sagen schon ganz richtig,
das sind verschiedene Testamente aufgetaucht und wir mussten uns die Frage stellen, waren
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
02:24:54 Min
Aufnahmedatum
2015-04-09
Hochgeladen am
2015-04-10 14:40:20
Sprache
de-DE