Bachelor und Master - Die neuen Abschlüsse - Teil 1 [ID:500]
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Hallo und herzlich willkommen hier an der Universität und auch hallo und herzlich willkommen an den

Bildschirmen. Ich begrüße Sie zum Hochschulforum Erlang Nürnberg mit dem Thema Bologna in Bayern,

die neuen Abschlüsse. Das ist das Thema, über das wir in der nächsten Stunde diskutieren werden.

Dabei geht es nicht um Bologna, La Dota und La Grassa, sondern um die neuen Hochschulabschlüsse,

Bachelor und Master und die Probleme und Perspektiven, die sich ergeben durch die Einführung dieser neuen Abschlüsse.

Eine Meinung zu diesem Thema haben unsere Gäste. Das sind Joachim Herrmann, Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion

und damit mit zuständig für den politischen Rahmen für Hochschulpolitik und Hochschulreformen.

Das sind auch Prof. Erich Kohn-Häusern. Er ist der Präsident der Fachhochschule Regensburg und Sprecher der Fachhochschulen in Bayern.

Das ist Prof. Karl-Dieter Grüsske, Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg und damit auch Gastgeber hier heute Abend.

Und Prof. Klaus Wucherer, Mitglied des Zentralvorstandes der Siemens AG und Präsident des VDE, des Verbandes Deutscher Elektrotechnik.

Herzlich willkommen.

Die können auch gerne klatschen.

Prof. Grüsske, der Bologna-Prozess Bachelor und Master, das sind Schlagworte und Reizwörter, die man in der Hochschulpolitik jetzt andauernd hört.

Das ist ein europäisches Projekt. Was ist denn der Anlass, was sind die Ziele dieses Bologna-Prozesses?

Im Jahre 1999, im Juni war es, da haben sich 29 Bildungsminister zusammengesetzt in Bologna, in der italienischen Stadt,

mit der ältesten Universität, die wir haben weltweit und haben dort entschieden, einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum zu schaffen.

Und das über gemeinsame und gegenseitige Anerkennung dann auch entsprechend etablierte Studiengänge, nämlich Bachelor- und Masterstudiengänge.

Das sind Studiengänge, die gestuft sind in einer ersten Stufe, etwa zwischen sechs bis acht Semestern, und dann in einer zweiten Stufe ein Masterstudium drauf.

Nach der ersten Stufe wird mit dem sogenannten Bachelorgrad abgeschlossen.

Das ist das eine Kennzeichen. Ein anderes Kennzeichen ist, dass diese Studiengänge gestufte Studienabschlüsse haben.

Das heißt, dass nicht am Ende ein großes Examen steht oder ein Vordeplum, sondern dass jede einzelne Prüfung mit entsprechenden,

jede einzelne Vorlesung mit entsprechenden Prüfungen abgelegt wird und dafür entsprechende Punkte vergeben werden.

Und dieses sollte dem angelsächsischen Modell nachempfunden in allen Ländern eingeführt werden.

Ist das ein Projekt, was von der Politik unterstützt werden muss? Wie ist da Ihre Position?

Insgesamt ist das natürlich ein Prozess, der ganz wesentlich auch Teil des europäischen Einigungsprozesses ist,

nämlich insgesamt für eine Vergleichbarkeit, für Transparenz der Bildungsabschlüsse in Europa zu sorgen.

Und deshalb wird das natürlich sehr intensiv auch von der deutschen Bildungspolitik, der deutschen Hochschulpolitik unterstützt.

Auch wir in Bayern stehen da im Prinzip voll dahinter.

Man muss allerdings auch schon deutlich sehen, wir haben schon das Selbstbewusstsein, dass wir glauben,

unsere bayerischen Hochschulen stehen im Prinzip gut da, auch im internationalen Vergleich.

Und deshalb wird es vor allen Dingen darauf ankommen, dass wir das jetzige Niveau, die jetzige Qualität

unserer bayerischen Hochschulen in diesem Wettbewerb und auch mit diesen neuen Abschlüssen auf jeden Fall halten.

Professor Kuhnhäuser, das sind ja wirklich ganz neue Abschlüsse, die jetzt hier eingeführt werden sollen.

Was bedeutet das denn für das deutsche Hochschulwesen, für unsere ganze Hochschule, für unser Hochschulsystem?

Also die Angebote, die wir in der Vergangenheit gemacht haben bezüglich der Abschlüsse,

ich meine, das ist von Diplomen die Rede, es gibt auch andere Abschlüsse.

Diese Abschlüsse müssen qualitativ natürlich weiterhin in irgendeiner neuen Form angeboten werden.

Und die Chancen, die sich aus dem Bachelor-Master-System ergeben, überwiegen meines Erachtens die Bedenken,

sehr stark die internationale Kompatibilität, die Mobilität zwischen den Ländern, zwischen den Hochschularten.

Das ist auch sehr wichtig, auch innerhalb der Hochschularten von einer Hochschule zu anderen zu wechseln,

das ist schon eine Riesenchance. Und die Vergleichbarkeit wird durch Leistungspunkte natürlich gewährleistet.

Und die Leistungspunkte sind Studentenaufwand, also ich möchte jetzt die ganze Maschinerie nicht erklären,

weil es etwas kompliziert ist, aber die Vergleichbarkeit wird durch diese EZTS-Leistungspunkte hergestellt.

Und also haben wir Mobilität, Internationalität, Leistungsvergleichsmöglichkeit und Qualitätssicherung.

Das sind also schon wichtige Gesichtspunkte.

Und die sollen komplett die alten Studiengänge, die wir bis jetzt haben, ersetzen?

Das ist ein Transformationsprozess. Es ist nicht so, dass da etwas so Neues entsteht, dass das Alte vollkommen verschwindet.

Das wäre ja schlimm, sondern wir müssen das alte System in das neue so transformieren,

dass aus einzügigen Studienangeboten ein zweistufiges Studiensystem entsteht.

Also in der ersten Stufe ein Bachelor-Abschluss, in der nächstfolgenden Stufe ein Master-Abschluss.

Presenters

Prof. Erich Kohnhäuser Prof. Erich Kohnhäuser
Joachim Herrmann Joachim Herrmann
Prof. Klaus Wucherer Prof. Klaus Wucherer
+2

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:29:20 Min

Aufnahmedatum

2005-01-21

Hochgeladen am

2017-07-06 14:46:59

Sprache

de-DE

Tags

Bachelor Studium Studiumanfang Master neu Studiumabschluss Abschluss
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