Ich würde sagen, es ist Viertel nach acht.

Wir machen mal weiter mit noch einer kleinen Frage-Diskussionsrunde, damit ihr alle Bescheid

wisst.

Der Teil, wo ich jetzt euch beiden noch Fragen stelle, der wird aufgezeichnet, weil nicht

alle Leute können heute hier sein, die das Thema vielleicht interessant finden.

Deswegen wird der Anfang der Diskussion aufgezeichnet.

Später gehen die Kameras aus und dann könnt ihr gerne eure Fragen loswerden.

Dafür gibt es auch ein Mikrofon, das dann rumläuft, rumgegeben wird.

Jetzt bist du offiziell dafür zuständig.

Du hast es in der Hand.

So wirklich?

Ja, perfekt.

Okay, dann nochmal hi zusammen.

Ich bin Lea-Maria Kielmeier, ich bin ehemalige FAU-Alumni und Freie Journalistin und darf

heute den zwei Gästen noch ein paar Fragen stellen.

Wir wurden ja vorhin schon vorgestellt, Annette Keilhauer ist vom Institut für Romanistik,

unter anderem Sprecherin des interdisziplinären Zentrums Gender Diversity.

Gender Difference Diversity, so ist richtig.

Diversität.

So viele englische Begriffe, da komme ich noch nicht an.

Entschuldigung.

Und Ralf Mitzke vom Chair of Science Technology and Gender Studies, alles nur Englisch.

Du beschäftigst dich mit Männlichkeit in der Wissenschaft und Technologie.

Schön, dass ihr da seid.

Ich würde sagen, wir verlieren keine Zeit, sondern starten direkt rein.

In dem Film Feminism What the Fuck, was wir gerade, oder Feminismus What the Fuck, was

wir gerade gesehen haben, werden super viele Bereiche in Bezug auf Feminismus und Geschlechtergerechtigkeit

angesprochen.

Darüber werden und wurden Bücher geschrieben und deswegen habe ich mal so ein paar Sachen

rausgesucht, wo ich mir denke, jetzt, das würde mich persönlich auch interessieren.

Annette, du forstest ja zur Literatur und Frauenrechten und warst auch lange Frauenbeauftragte.

Wie sieht es denn an unserer Uni in Bezug auf Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit

eigentlich so aus?

Kannst du uns einen Einblick geben?

Ja, also ich muss sagen, es sieht dann immer noch relativ schlecht aus an unserer Uni.

Also zu der Einschätzung von Gleichstellungen werden immer Zahlen herangezogen, Statistiken

jährlich und da muss man sagen, leider, dass die Beteiligung von Frauen insbesondere,

je höher man kommt in die Führungsposition, desto geringer ist.

Also mal einfach eine Zahl hingeworfen.

Wir haben unter den Studienanfängern, Anfängerinnen haben wir ungefähr Gleichstand, das gibt

immer so plus minus 50 Prozent und auch bei den Promotionen sieht das inzwischen ganz

gut aus.

Da sind wir auch an die 50 Prozent herangekommen, aber Habilitationen, Professuren und dann

die höherwertigen Professuren, da wird die Luft immer dünner.

Da haben wir an unserer Uni aktuell 21,8 Prozent Frauen, das heißt also fast 80 Prozent

Männer insgesamt an der Universität und man muss dazu sagen, im Bayern-Vergleich und

im Deutschland-Vergleich stehen wir auch schlechter, schon in Bayern stehen wir schlechter und

also in Deutschland geht die Zahl inzwischen an die 30 Prozent.

Es gibt auch Bundesländer, wo die 35 Prozent sind, zum Beispiel in Berlin und Bayern ist

da ganz weit hinten gerankt und von Bayern sind wir auch eine der schlechten Universitäten.